Vorbild: Der Lockheed F-104 Starfighter ist ein einstrahliges, einsitziges Flugzeug des amerikanischen Herstellers Lockheed. Es gibt zweisitzige Trainerversionen. Eigentlich als Tag- und Hochgeschwindigkeitsabfangjäger für große Höhen entwickelt, wurde es auch als Jagdbomber eingesetzt. Der Erstflug fand im Jahr 1954 statt. 1958 wurde das Jagdflugzeug in Dienst gestellt. Es erreichte eine Geschwindigkeit von Mach 2. Durch verschiedene Waffenlasten konnte der Starfighter verschiedene Kampfrollen übernehmen. Die F-104 A war ein Abfangjäger. Die Version C war dagegen ein Jagdbomber mit Luftbetankungseinrichtung und genügend Waffenstationen, an der auch eine Nuklearwaffe mitgeführt werden konnte. Zu beachten sind die an den Flügelenden angebrachten Zusatztanks. Da der Starfighter sehr schmale und kurze Flügel hatte, konnte kein Treibstoff in den Flügeln gelagert werden, wie dies bei anderen Flugzeugen üblich war und ist. Ohne die Zusatztanks war die Leistung des Starfighters natürlich sehr viel höher als mit dem zusätzlichen Gewicht. Dafür war die Reichweite bzw. Einsatzzeit sehr limitiert. Von der Version „A“ wurden 153 Stück produziert. Die Version „C“ wurde 77mal gefertigt. Bis zum heutigen Tag gilt der Starfighter als eines der elegantesten Jagdflugzeuge der Welt. Eine wunderbare Szene im Film „Der Stoff aus dem die Helden sind“ (The Right Stuff) nach dem Roman von Tom Wolfe zeigt den Testpiloten Chuck Yeager, der versucht, mit einem Starfighter einen Höhenrekord aufzustellen. In der dünnen Luft bemüht er sich das Flugzeug wieder in die Waagerechte zu bringen. Dies mißlingt und der Starfighter stürzt rückwärts zurück zur Erde. Die Triebwerke können in dieser Fluglage nicht gezündet werden. Schließlich steigt Yeager mit dem Schleudersitz aus.
Bausatz: Er erschien ursprünglich 2019. Seitdem wurden weitere 12 Versionen, zumeist „G“ und „J“- Versionen, veröffentlicht. Die vorliegende Version kam 2021 heraus. Der Karton wird von oben geöffnet und ist stabil. Die Zeichnung darauf ist ausgesprochen schön. Die Verpackung ist gut gefüllt. Die Spritzlinge machen einen ausgezeichneten Eindruck. Überstehendes Plastik konnte nicht entdeckt werden. Die Detaillierung ist scharf und klar. Die Reifen sind schon von vornherein leicht abgeplattet, so dass man sich hier das leichte Schleifen sparen kann. Neben den Treibstofftanks sind auch Waffenlasten vorhanden. Das Cockpit kann geöffnet oder geschlossen dargestellt werden. Dies gilt auch für den Bereich hinter dem Cockpit. Beide Stellen sind sehr gut detailliert, könnten aber möglicherweise noch ein wenig Feintuning vertragen.
Auf den Hersteller der Wasserschiebebilder (Cartograf) und deren Designer (104Graphs) wird schon auf dem Karton hingewiesen. Die Wasserschiebebilder sind sehr gut gearbeitet und wirken sehr dünn. Die Abgrenzung zum Trägerpapier ist kaum sichtbar.
Es stehen vier verschiedene Bemalungsvarianten zur Auswahl:
Die Klarsichtteile sind einwandfrei. Die Fotoätzteile tun im Cockpit ihren Dienst.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist einfarbig. Sie wirkt erst einmal sehr spartanisch. Die Farbangaben beziehen sich auf Farben von Ammo Mig, Vallejo, Mr. Color, Tamiya und Humbrol Enamel. In den einzelnen Bauschritten werden nur die Farbangaben von Ammo Mig verwendet.
Fazit: Kinetic bringt hier wieder eine andere Version eines der schönsten und elegantesten Düsenjäger der Welt heraus. Gerade die Metallic-Version wird ihre Liebhaber finden. Die Plastikteile wirken einwandfrei. Die Wasserschiebebilder sind exzellent. Die Bauanleitung ist durchschnittlich. Die Farbangaben der verschiedenen Hersteller sind sehr nützlich. Wer eine F-104 bauen möchte, wird mit diesem Bausatz nicht falsch liegen.
BK, März 2022
Erstaunlicherweise sind die US-Hoheitsabzeichen auf der schönen Schachtelillustration von Vincenzo Auletta korrekt, aber auf den Decals falsch, der weiße Stern ist nicht zentriert, sondern sitzt in der Kreisfläche unten auf, auch stimmen die Proportionen nicht.