Vorbild: Avionic System Software for Tornado in Ada verdichtet sich im Akronym ASSTA. Der Begriff Ada steht für die verwendete Programmiersprache. Alle noch vorhandenen 85 ECR und IDS Tornados der Luftwaffe erhielten diese 3. Modernisierungsstufe. Damit sind sie zu einer verbesserten Kommunikation und für die Verwendung moderner Präzisionslenkwaffen sowie dem Reccelite Pod in der Aufklärerrolle ausgerüstet.

Bausatz: Der schon berüchtigte und nur für das Händlerregal nützliche labberige Stülpkarton enthält vier mit Tesafilm gesicherte Plastiktüten mit insgesamt 14 hellgrauen Spritzrahmen und eine Tüte mit dem Rahmen der Klarsichtteile, den Decalbogen und die geheftete 36-seitige farbige Bauanleitung.
Die nunmehr sechs Jahre alten Formen zeigen noch keine Abnutzung. Die Abstimmung von Core und Cavity ist gut, so dass kein Versatz oder Gratbildung entstanden ist. Die Klarsichtteile weisen trotz der engen Packweise mit beschädigungsgefährdender Reibung der Bestandteile eine erstaunlich makellose Oberfläche und trotz der relativ großen Materialstärke eine hohe Verzerrungsfreiheit auf. Gegenüber dem Urprungsbausatz Tornado IDS sind der Gussrahmen U mit Cockpitdetails, dem Reccelitepod, den Sensoren an Rumpf und Leitwerk sowie zwei außen am Klarsichtrahmen positionierte Kleinteile für den Aufklärungsbehälter und den Gerätetunnel auf dem Rumpfrücken hinzugekommen.

Der Aufbau des Bausatzes ist relativ kompliziert. Um die Vielzahl an Versionen (IDS, ECR, ADV, Gr.4) mit ihren Spezifika an der Außenhülle hinreichend genau darstellen zu können, hat der Designer (Ivo Braghin) eine Innenkonstruktion mit diversen unterschiedlichen Außenapplikationen gewählt. Für den Bau des Modells muss man sich Ruhe und viel Zeit nehmen. Der Detaillierungsgrad ist sehr hoch, als Zusatzmaterial sollte ein gedrehtes Metallpitot hinzukommen. Wer angegossene Sitzgurte nicht mag kauft Resin-Schleudersitze oder ein ganzes Cockpit. Fahrwerksteile, Räder und Schubdüsen sind für ein Spritzgussmodell hervorragend gelungen.

Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist klar und eindeutig und führt in 103 (!) Bauschritten durch die Montage. Den Schlussteil bilden die Bemalungsvorschäge. Die Farbangaben beziehen sich ausschließlich auf das Revell-Farbsystem. Da sind andere Hersteller weiter! Außerdem muss der Farbton des Außenanstrichs (immerhin ist FS 35237 ausdrücklich erwähnt!) aus zwei Grundtönen angemischt werden. Derartige Grundfarbtöne wie FS 35237 u. a. m. gehören einfach in das Basis-Farbprogramm!

Die bei Zanchetti in Italien gedruckten und von Andreas Klein (AirDoc) entworfenen Abziehbilder sind nach wie vor ein Highlight vieler Revell-Bausätze. Die Elemente sind versatzfrei gedruckt, die Farben sind realistisch. Leider wurde wieder ein Mattüberzug gewählt. Auf dem Bogen sind 186 verschiedene Elemente angegeben. Da viele doppelt oder mehrfach vorhanden sind, hat es der erfahrene Modellbauer gut und gerne mit über 400 exakt zu platzierenden Decals zu tun. Darstellbare Flugzeuge sind:

  • 98+77 WTD 61, 2015 mit Sonderbemalung am Leitwerk,
  • 45+85 JaboG 33, 2014.

Fazit: Die Revell-Tornados sind im Preis-Leistungsverhältnis ein sehr gutes Angebot. Das Plastik alleine für sich darf in der obersten Liga mitspielen. Die Modellbauwelt wartet jetzt entspannt auf die ECR-Variante.
Der Fachrezensenten (aller Modellbauwebseiten) und Tonka-Liebhaber allerdringlichster Wunsch an die Verantwortlichen bei Revell: Bringt endlich eine IDS Variante mit den „frühen“ Bemalungen Grün/Grün/Schwarz der Luftwaffe (Norm 83) und den beiden Marinefliegertarnungen (Grau-Weiß des MFG 1 und Dreiton-Grau, Norm 87) in Verbindung mit einem gedrehten Metallpitot. So ein Bausatz darf auch gerne ein wenig mehr kosten.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Revell oder für Händler bei Glow2B.

Andreas Beck (März 2021)

Literatur:

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