Vorbild: Der Einsatz der MiG-15 überraschte die von den USA geführten UNO-Truppen im Korea-Krieg. Es war allen anfänglich eingesetzten westlichen Flugzeugen in Leistung, Beweglichkeit und Bewaffnung überlegen. In Anlehnung an ein späteres Ereignis könnte man von einem „MiG-Schock“ sprechen. Die auf den Einsatz der F-86 beruhende Abschussstatistik der USAF stellte sich erst am Ende des kalten Krieges mehr als korrekturbedürftig heraus.
Die MiG-15 wurde in Polen, der CSR und in China in Lizenz gebaut. Allein in der UdSSR entstanden von 1949 bis 1959 (ab 1953 nur UTI-Trainer) 13.131 Exemplare.
Bausatz: Es ist die zweite Weekend-Auflage im neugestalteten Karton. Im Eduard typischen großen Stülpkarton befinden sich drei graue Spritzlinge mit 92 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit neun Teilen und die übersichtliche farbige Bauanleitung.
Alle Teile sind sauber abgespritzt, gut detailliert und mit feinsten versenkten Gravuren versehen. Das zehnteilige Cockpit wird durch Abziehbilder für die Instrumente komplettiert. Für den Schleudersitz gibt es keine Gurte. (Wer möchte kann hier bereits auf das Eduardzurüstprogramm zurückgreifen). In den vorbildlich gestalteten Lufteinlauf kann laut Anleitung ein Buggewicht eingefügt werden.
Beim Rumpf stellt sich die Frage, ob in der MiG-15 gleichzeitig zwei Radiokompasse eingebaut waren: der RPKO-10M auf dem Rücken und der ARK-5 im Heck (Glasteil)? Die Zeichnungen zeigen nur Maschinen ohne den ARK-5. Je nach Wahl – frühes oder spätes Baulos – sollte ein Kompass entfernt werden.
Die Tragflächen sind mehrteilig, aber mit scharfen Hinterkanten ausgeführt. Gleiches gilt für das Höhenleitwerk. Im Bugbereich wird der Landescheinwerfer als Glasteil angeboten. Fahrwerk und Fahrwerkschächte sind super. Die bei den Rädern angebotenen Alternativteile stehen leider in keinem Bezug zu den Dekovarianten – hier kann man also nach Geschmack verfahren.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung führt in übersichtlichen Schritten zum Ziel. Abweichungen der einzelnen Dekovarianten sind hervorgehoben. Es gibt Abziehbilder für vier Maschinen und Stencils in Tschechisch und Russisch.
Fazit: Nach sieben Jahren gibt es wieder eine WEEKEND Ausgabe der MiG-15, allerdings mit erweitertem Inhalt. Empfehlenswert.
Jürgen Willisch, Potsdam (März 2022)