Das Vorbild: Nach dem Erwerb des Namensrechts „Bugatti“ im Jahr 1987 durch den Finanzmakler Romano Artioli war der Bugatti EB 110 das erste Fahrzeug des damit neu gegründeten Unternehmens „Bugatti Automobil SpA. Bei genauerer Betrachtung des Fahrzeuges mit seinen eher kantigen Formen erkennt man eventuell die Handschrift des Designers Marcello Gardini, der unter anderem für die Entwürfe des Lamborghini  Miura und des legendären Countach verantwortlich war.

Der EB 110 wurde am 110. Geburtstag von Ettore Bugatti am 15.09.1991 als High Tech Supersportwagen vorgestellt, ab 1992 produziert und zu einem Preis ab 690 000 DM verkauft. Das Fahrzeug existierte in den Typen EB GT und EB SS, wobei der SS eine Leistung von 610 besaß. Als prominentester Besitzer eines Bugatti EB 110 wird das Formel-1 Genie Michael Schumacher genannt, der ein Fahrzeug in gelber Farbe in seinem Fahrzeugpark hatte.

Fahrzeudaten:

Motor EB 110 GT: Zwölfzylinder mit 3,5 Liter, 411 kW (560 PS)

Abmessungen: 4,40 x 1,94 x 1,11 m (L x B x H)

Beschleunigung (0 – 100 km/h): 3,9 s

Bausatzbeschreibung: Die Firma Heller hat den EB 100 bereits 1992 als Bausatz im Maßstab 1.24 angeboten und bietet diesen Bausatz seit kurzem in einer neuen Verpackung an. Diese ist mit einem sehr schönen Deckelbild gestaltet und besteht aus einem sehr stabilen Klappkarton. Beim Öffnen des Kartons stellt man mit großer Verwunderung fest, dass die drei Gussäste aus weißem Plastik lose im Karton liegen. Lediglich der Gußast mit den Klarsichtteilen ist durch einen Klarsichtbeutel geschützt. Die Reifen liegen aus flexiblem Gummimaterial bei wie auch ein passender Bogen mit Abziehbildern.

Karton Inhalt

Teilezuordnung:
– Gussast 1:    Innenraum und Motor
– Gussast 2:    Bodenplatte und Aufbauteile
– Aufbau
– Gussast mit Klarsichtteilen
– Decals

Sprue 1

Sprue 2

Reifen

Chassis
Klarsichtteile

Bei den Teilen an den Spritzgussästen fallen an einigen Stellen „Fischhäute“ auf, die aber sicherlich mit Bastelmessern mit geringem Aufwand schnell entfernt werden können. Weniger schön sind zwei gravierende Formentrenngrate an den beiden Außenseiten des Aufbaus auf. Da sich diese aber an den glatten Flächen befinden, sollten man diese durch vorsichtiges Schleifen auch beseitigen können. Nach dem Vergleich der Teile mit Aufnahmen des Originales ist mir aufgefallen, dass einige Details nicht sauber oder sogar gar nicht dargestellt wurden. Ein einfaches Beispiel sind die drei Einkerbungen im Innenbereich des Lenkrades und der Öffnungsriegel des Handschuhfachs. Beim Lenkrad fällt außerdem eine leichte Sinkstelle direkt über dem Herstellerlogo auf. Wenn man den gut durch die transparente Heckklappe erkennbaren Motor angemessen darstellen will, hat man dort einiges zu tun, denn auch hier fehlen einige Details oder diese sind nur angedeutet dargestellt.

Der Bauplan: Als Bauplan liegt ein zwölfseitiges Heft bei, das in 10 Baustufen die Montage aller Teile erläutert. Die Besonderheit dabei ist, dass zum einen die jeweils neu anzubringenden Teile farblich hervorgehoben werden und zum anderen, dass Angaben zur Bemalung ausschließlich in den jeweiligen Bauabschnitten zu finden sind. Die dabei referenzierten Farben stammen aus dem Haus Heller. Eine Ansicht des fertigen Modells mit entsprechenden Farbangaben sucht man leider vergeblich. 

Bauanleitung
Abziehbilder

Fazit: Ein akzeptabler Bausatz eines legendären Fahrzeuges, der preislich deutlich unter dem alternativen Bausatz liegt, den die Firma Revell vor etlichen Jahren veröffentlicht hat und der inzwischen nur noch zu überteuerten Preisen angeboten wird.

Erhältlich im gut sortiertem Fachhandel oder direkt bei Glow2b.

Gert Brandl, Berlin. November 2021

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