Das Vorbild: Unter der Bezeichnung Blitz erfolgte seitens der deutschen Luftwaffe ab März 1944 der aktive Einsatz des strahlgetriebenen Flugzeuges Arado Ar 234.  Neben der Rolle als Aufklärer fungierte die Ar 234 B-2 tatsächlich auch als Bomber und war damit der erste strahlgetriebene Bomber weltweit. Mit seinen vergleichsweise geringen Abmessungen (L: 12,64 m, B: 14,41 m), könnte man das Flugzeug durchaus als Mini Jet-Bomber bezeichnen. Als Nachteil erwies sich die dabei als Außenlast mitgeführten Bomben, da der Vorteil einer hohen Geschwindigkeit soweit reduziert wurde, dass die schnellen Jäger auf alliierter Seite wieder mithalten konnten. Dennoch bewährte sich die Maschine in ihren wenigen Einsätzen und war insbesondere bei den Aufklärungsflügen in der Normandie gegen Ende des zweiten Weltkrieges ein unerreichbares Ziel für gegnerische Abfangjäger.

Der Bausatz: Seit kurzem gibt die polnische Firma Hobby 2000 den gestandenen Bausatz der Ar 234 B-2 von Hasegawa heraus. Im attraktiv gestalteten Stülpkarton, auf dem eine hochwertige Grafik des Flugzeuges prangt, findet man neun Spritzlinge in grauem Plastik sowie drei aus transparentem Material, die Bauanleitung, einen Bogen mit Abziehbildern und einen mit Lackiermasken.

Die Qualität der Gussteile ist unverändert gut, denn bereits 2002 war das der beste erhältliche Bausatz, auch wenn es von der einen oder anderen Seite Kritik in Bezug auf etwas zu feine Gravuren gab. Dies ist für den geübten Bastler, der ein Hobbymesser oder Gravurwerkzeug besitzt, eigentlich kein Thema.

Alle anderen Teile weisen scharfe Details auf, zeigen keinerlei Grate, Sinkstellen oder störende Auswerfermarken. Besonders gut gelungen sind dabei die beiden für die Aufklärervariante relevanten Bordkameras.

Störend für mich jedoch bleibt ein formenbedingter Gussgrat auf der vorderen Glaskanzel, der mittig über das Teil verläuft und nur mit hohem Aufwand eliminiert werden kann. Schade, hier hätte man dem Kunden etwas entgegenkommen können.

Anleitung/ Bemalung: Als Bauplan findet man ein aufwändig gestaltetes Blatt, mit der nahezu unveränderten Bauanleitung von Hasegawa. Diese zeigt in 16 Baustufen und übersichtlicher Form den Zusammenbau aller Teile. Bereits während des Zusammenbaues wird man dabei über entsprechende Kodierungen darüber informiert, in welcher Farbe die unterschiedlichen Kleinteile zu bemalen sind. Dies ist insbesondere für den Innenraum der gut einsehbaren Kanzel wichtig. Farbangaben beziehen sich dabei auf AK, Alclad, Ammo, Hataka, Mr. Color und Tamiya.

Die Decals, von Cartograf perfekt gedruckt, wurden nicht von Hasegawa übernommen und ermöglichen die Erstellung von zwei Ausführungen, die als Profile auch klar dargestellt sind.

In Bezug auf das Maskenset bin ich etwas überrascht, denn zu dessen Verwendung findet man im Bauplan keine weiteren Informationen. Wahrscheinlich ist alles selbsterklärend, aber der eine oder andere kleine Hinweis wäre sicherlich von Vorteil.

Fazit: Mich freut diese Wiederauflage, auch wenn es sich um „alten Wein in neuen Schläuchen“ handelt, denn die alten Hasegawa-Bausätze sind inzwischen meist nur noch für vergleichsweise viel Geld in Auktionen zu bekommen.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.

Gert Brandl, Berlin (Oktober 2021)

3 Kommentare zu diesem Beitrag
    1. Hallo und danke für den Kommentar.
      Leider habe ich aber nicht ganz verstanden, worauf der Kommentar abzielt.
      Über eine Rückmeldung und Erklärung würde ich mich freuen.
      Danke vorab
      Gert

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