Vorbild: Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer hat das interessante KC-390 Programm im Jahre 2010 zusammen mit verschiedenen Ländern, wie Kolumbien, Chile, Argentinien und Portugal beschlossen. Diese Länder sollten unterschiedliche Baugruppen herstellen und später auch Flugzeuge abnehmen um ihre bisherigen Typen in dieser Größe aus zu ersetzen, bzw. zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Im Oktober 2014 erfolgte der Roll-Out des ersten Prototyps. Ein Unfall des Prototyps im Jahr 2018 verzögerte das Programm, sodass die ersten 2 von insgesamt geplanten 28 Serienmaschinen 2019 als KC-390/C-390 Millennium an die brasilianische Luftwaffe ausgeliefert wurden.
Neben Brasilien haben auch die NATO-Länder Portugal fünf Flugzeuge als Ersatz für die älteren C-130 und Ungarn zwei als Ersatz für die An-26 bestellt. Weitere Interessenten sind Frankreich, Kolumbien, Argentinien, Chile, Peru und auch Tschechien.
Die KC-390 ist ein Schulterdecker mit zwei Turbofans V-2500-E5 des Herstellers IAE. Von dem Flugzeug sind auch noch die Ausführungen C-390 als Transport- und KC-390 als Tankflugzeug vorgesehen. Die Nutzlast der nun C-390 Millennium genannten Maschine liegt bei max. 19 to.
Weitere interessante Einzelheiten, darunter auch die Beteiligung von Boeing kann im Internet oder hier unter: http://defense.embraer.com/global/en/c-390 nachgelesen werden.
Das Modell: Der Resin-Bausatz der Embraer KC-390 ist das erste Modell des tschechischen Herstellers Master-X im Maßstab 1:144. Dieser hält noch einige exotische 72er und 48er Typen in seinem Portfolio.
Es gibt zwei Rumpfhälften und eine durchgängige Tragfläche. Die ausreichend detaillierten Triebwerke sind separat in einem Beutel verpackt. Die Teile für Seiten- und Höhenruder, sowie die Fahrwerke kommen auch gesondert verpackt und sind ebenfalls zufriedenstellend detailliert.
Die im Siebdruckverfahren hergestellten Decals bieten die Möglichkeit neben dem Demonstrator auch eine Maschine der Brasilianischen Luftwaffe darzustellen.
Der Tankstutzen sind als Metallteil in das Resin eingelassen womit ein Abbrechen daher (fast) ausgeschlossen werden kann.
Was leider auffällt ist, dass die Cockpitfenster und die Türen erhaben dargestellt sind. Es empfiehlt sich, diese abzuschleifen und durch Decals zu ersetzen. Leider sind diese nur für die Türen vorhanden. Beim Cockpit ist Kreativität gefordert.
Als Bauplan liegt eine einfache aber ausreichende Darstellung für die einzelnen Komponenten bei.
Für die Bemalung findet man eine entsprechende Vierseiten Ansicht mit Refenrenzierung auf die Farbpalette von Tamiya.
Der geübte Modellbauer wird mit Sicherheit ein sehr schönes Modell aus diesem Kit umsetzen können.
Fazit: Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieser Bausatz eine willkommene Ergänzung für Freunde von Transportern und Tankflugzeugen im Maßstab 1:144 ist und wegen der geringen Komplexität auch durchaus Einsteigern im Metier der Resin-Modelle empfohlen werden kann.
ILS-Raider, Berlin (März 2022)