Vorbild: Die Hawker Siddeley Harrier ist ein einstrahliges senkrechtstartendes und -landendes Kampfflugzeug aus britischer Produktion. Benannt wurde die Maschine nach der Greifvogelgattung der Weihen (englisch harrier) und ihrem Entwickler Hawker Siddeley. Die Harrier basiert auf dem Versuchsflugzeug und Erprobungsträger Hawker P.1127. Die zweisitzige Trainerversion erhielt einen um 1,19 m verlängerten Rumpfbug und eine um 28 cm erhöhte und um 84 cm nach hinten verlegte Leitwerksflosse. Der hintere Sitz ist gegenüber dem vorderen um 46 cm erhöht angeordnet. Am 24. April 1969 flog die erste von insgesamt 27 Harrier T.2, wobei die letzte davon am 2. Oktober 1987 an die RAF als letzte Harrier der ersten Generation abgeliefert wurde. Nach- und Umrüstungen mit den verbesserten Triebwerken führten zu den Bezeichnungen T.2A (Mk. 102) und T.4 (Mk 103). Die Trainerversionen wurden von allen Nutzern des Grundmusters eingesetzt.

Quelle: Wikipedia

Bausatz: Ab 2019 hatte Mark I Models eine Serie von Kits der Harrier der ersten Generation aus neuen Formen in 1/144 auf den Markt gebracht. Nun sind von der Firma aus Prag drei verschiedene Boxen zum Thema der Trainingsversionen des Senkrechtstarters erschienen. Dazu wurde ein neuer Spritzling mit neuen Rumpfhälften, verschiedenen Seitenleitwerken und den benötigen Teilen für das Cockpit entwickelt. Natürlich enthält die seitlich öffnende Box auch neue, passende Klarsichtteile.

Die anderen beiden Rahmen aus grauem Kunststoff sind die bekannten Rahmen aus den Bausätzen der einsitzigen Varianten. Grundsätzlich handelt es sich um einen typischen Short Run Kit der tschechischen Firma, welche für die 144er-Fans immer wieder viele Neuheiten liefert. Die Oberflächen verfügen über feine Details in Form von Gravuren und erhabenen Strukturen. Im Cockpitbereich finden wir zwei Grundplatten mit angedeuteten Schleudersitzen, welche noch mit separaten Kopfstützen und den Steuerknüppeln ergänzt werden. Die Instrumentenbretter und die dazugehörigen Abdeckungen werden jeweils in eine Rumpfhälfte geklebt. Für die Darstellung der Instrumente gibt es zwei Abziehbilder. Auch das kleinere Klarsichtteil, welches die innere Windschutzscheibe des hinteren Sitzes darstellt, wird hier verbaut. Auf der Rumpfinnenseite im Cockpitbereich gibt je eine Auswerfermarke, welche entfernt werden sollte, da sie vermutlich die Passung der Cockpitwanne stören wird. Leider finden wir auch im Lufteinlassbereich eine solche wieder. Hier sind also vor dem Verbau etwas mehr Versäuberungen notwendig.

Der große Fan des Triebwerks, welcher hier fast den Durchmesser des Rumpfes an der Stelle ausmacht, ist ein einzelnes Bauteil und ist später am Modell gut sichtbar. Ein Merkmal bei abgestellten Maschinen bzw. bei einem laufenden Triebwerk im Schwebeflug sind die zusätzlichen Lufteinlassklappen an den Einlässen (Teil 8 und 9), welche dann geöffnet sind. Hier im Bausatz sind geschlossen. Wer will, kann also hier nachdetaillieren. Die vier verstellbaren Schubdüsen sind nicht sonderlich tief offen modelliert, wirken aber vermutlich mit einer entsprechenden Bemalung annehmbar. Wie schon eingangs erwähnt, finden sich ja auf dem neuen Spritzrahmen drei verschiedene Seitenleitwerk, eines mit und eines ohne Radarwarnemfänger sowie das deutlich erhöhte Seitenleitwerk der frühen Maschinen. Zusammen mit den verschiedenen Nasen kann man so aus den vorhandenen Kunststoffteilen also nahezu jede Konfiguration bauen.

Dies betrifft auch die beiliegenden Außenlasten, welche die Kanonenbehälter, AIM-9 Sidewinder, ungelenkte Bomben sowie Zusatztanks mit entsprechenden Pylons umfassen. Die einteilige Cockpithaube aus klarem Plastik ist von guter Qualität. Mark I hat hier erst gar nicht versucht, die Sprengschnüre darzustellen, was bei 1/144 aber völlig richtig ist.

Anleitung/Bemalung: Der Bau des Modells wird in der farbigen Anleitung in drei Schritten gezeigt. Insbesondere bei den Schritten zwei und drei muss man aber genau hinschauen, da einerseits viele Teile verbaut werden und dann auch noch die Optionen je nach gewähltem Vorbild zum Tragen kommen. Die Farbangaben, welche auch für Detailbereiche gemacht werden, sind nur durch den Farbnamen angegeben. Hier müssen die Modellbauenden dann sich aus „ihrem“ System die entsprechenden Farben raussuchen.

In bekannter Machart hat Mark I dem Thema der Box vier Vorbilder sich rausgesucht, welche dann mit den beiliegenden Abziehbildern markiert werden können. Der Decalbogen ist gut gedruckt. Die einzelnen Bilder sind aber nicht nummeriert, sondern nur gruppiert angeordnet. Hier ist also dann Konzentration und wiederholter Abgleich mit der Anleitung bzw. weiteren Bildern in Literatur / Internet angebracht. Dazu gibt es noch ein paar allgemeine Markierungen wie Warnhinweise etc. In dieser Box „At Home & On the Continent“ kann man aus den folgenden vier Vorbilder wählen:

  • Hawker Siddeley Harrier T.4, ZB600/R, No.4 Squadron, Royal Air Force Germany, Gütersloh, BRD, April/Mai 1984, temporäres Tarnschema für Arktische Übung
  • Hawker Siddeley Harrier T.4, XW933/AQ, No.3(F) Squadron, Royal Air Force Germany, Gütersloh, BRD, späte 1970er Jahre
  • Hawker Siddeley Harrier T.4a, XZ145/14, No.1(F) Squadron, Royal Air Force, Wittering, Großbritannien, 1993
  • Hawker Siddeley Harrier T.4a, XW265/W, No.233 OCU, Royal Air Force, Wittering, Großbritannien, September 1990

Fazit: Hier hat Mark I eine weitere spannende Neuheit für die 1/144 Fans auf dem Markt gebracht. Der Bausatz wirkt im ersten Blick recht stimmig. Aufgrund der grundsätzlichen Thematik eines Short Run Kits sollte etwas Erfahrung im Modellbau vorhanden sein.

Die Bausätze von Mark I sind z.B. bei Miniwing erhältlich.

Literatur:

British Harriers – Part 1 – The GR.1/GR.3/T.2 and T.4 of the Royal Air Force in Germany

Post WWII Combat Aircraft Series ADP014

Marcus Herbote und Wilfried Zetsche

AirDOC

ISBN 978-3-935687-14-0

Sebastian Adolf, Wettstetten (September 2025)

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