Nach dem Öffnen der kleinen Verpackung von Eduard ergießt sich ein fasst schon ungeheuerlicher Strom kleiner und kleinster Bauteile, und es ist sofort klar, dass der ambitionierte und erfahrene Modellbauer angesprochen ist. Das ist kein moralisches Urteil, sondern die gefragten Kompetenzen liegen im Bereich der Feinstmotorik und der Geduld und Frustrationsresistenz.

Während bei so mancher Ätzplatine dieses oder jenes Element ohne Verlust eines guten Gesamteindrucks im Resultat schon einmal augenzwinkernd weggelassen werden kann, gilt dies hier nicht. Alles will verbaut werden.




Die Resinbauteile sind u.E. vollständig als 3D-Prototyp entstanden, dann aber im klassischen Resingussverfahren produziert worden. Das lässt auf eine größere Stabilität bei Handling und der Montage hoffen. Alle Bauteile sind randscharf ausgeführt und verfügen über einen sehr hohen Detaillierungsgrad. Zur Passgenauigkeit kann hier nichts gesagt werden. Sie dürfte aber wegen des rechnerbasierten Designs gut sein. Das Verkleben erfolgt mit Weißleim (die aus gesundheitlichen Gründen bevorzugte Variante) oder Sekundenkleber. Der überwiegende Teil der Bemalung wird mit dem Pinsel erfolgen (müssen).


Für die einfach gehaltene Bauanleitung wäre eine Verlinkung für eine bebilderte Bausequenzierung mit den realen Teilen eine hilfreiche Ergänzung.
Fazit: Viel Modellbauspaß gibt es hier nur für diejenigen, die es können. Ein Hingucker sind Wild Ponies mit offengelegtem Kraftzentrum allemal.
Andreas Beck, Berlin (Juni 2025)