Vorbild: Die Fokker D. XXI wurde ursprüngliche für die Holländische Ostindien Luftwaffe entworfen. Dort kam sie nie zum Einsatz. Der Prototyp der Fokker D. XXI flog erstmals im März 1936. Danach erhielt Fokker Bestellungen aus Finnland und Dänemark. In beiden Ländern wurden die Maschinen in Lizenz gebaut und zum Teil auch stark modifiziert (Finnland).
Der Prototyp der D. XXI flog erstmals im März 1936. Für die Luftwaffe der Niederlande entstanden 36 Exemplare. Diese wurden gemeinsam 1940 mit den Fokker G. 1 gegen die vorrückenden Wehrmachtsverbände eingesetzt.
Bausatz: Die Fokker D.XXI in der niederländischen Ausführung erschien im Maßstab 1/72 erstmals 2002 unterm Label Special Hobby. Dann folgte 2011 eine Auflage bei MPM. Nun kam dieses Jahr erneut eine Neuauflage bei Special Hobby hinzu. In einer attraktiven, aber unpraktischen Schüttbox befinden sich die bekannten zwei hellgrauen Spritzgussrahmen mit 46 Teilen, ein Fotoätzteilbogen, drei Resinteile, sieben gedruckte Teile, ein Klarsichtrahmen mit vier Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung. Ein paar Spritzgussteile sind für andere Varianten und diese wandern in die Restekiste.
Die Spritzgussteile sehen tadellos aus. Grat ist hier nicht zu entdecken. Es gibt feine versenkte Strukturen und die im Original bespannten Ruder sehen sehr gut aus. Im Cockpit werden die gedruckten und gegossenen Teile verarbeitet. Weiterhin gibt es mehrfarbig bedruckte Fotoätzteile, u. a. für die Sitzgurte und das Instrumentenbrett. So entsteht das detaillierte Cockpit als Sektion, die später zwischen die beiden Rumpfhälften eingefügt wird.
Aus drei Teilen wird die Tragfläche zusammengebaut. Leider gibt es bei den Querrudern keine scharfen Hinterkanten. Diese findet man aber bei den Seiten- und Höhenrudern. Der Sternmotor wird mittels zweier Fotoätzteile aufgewertet. Bei dem Zusammenbau der Motorhaube muss man in Ruhe die Bauanleitung studieren und ggf. ein Vorbildfoto zu Hilfe nehmen. Die MG-Läufe in der Tragfläche kann man auch mittels Kanülen oder Teilen aus dem Zubehörsektor darstellen.
Die beiden Räder des Hauptfahrwerkes müssen vor deren Zusammenbau eingefügt werden. Zuvor sollten sie auf jeden Fall bemalt werden. Leider ist die dünne, aber sehr klare Cockpithaube nur einteilig. Für Experten zeigt die Bauanleitung wie man sie zerlegen kann.
Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt. Die Farbangaben sind für die Systeme von GUNZE.
Bemalungen:
- D.XXI, weiße 234/Werknummer 5507, Pilot Bram van der Stock, Niederländische Luftwaffe, April/Mai 1940;
- D.XXI, weiße 221/Werknummer 5494, Pilot Herman Doppenberg, Niederländische Luftwaffe, April/Mai 1940;
- D.XXI, weiße 231/Werknummer 5504, Pilotenschule der Niederländischen Luftwaffe, Mai 1940;
- D.XXI, weiße 231/Werknummer 5504, als Beutemaschine der Deutschen Luftwaffe in Rechlin, 1940.
Fazit: Eine interessante verbesserte Neuauflage der niederländischen Fokker D.XXI in 1/72 von Special Hobby. Der Bausatz ist für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.
Literatur:
Fokker D.XXI – Royal Netherlands Army AF – Part 2
Gerdesses, Frits / Boerman, Luuk
Dutch Profile 32
ISBN: 978-9490092306
Volker Helms, Godern (November 2024)