Vorbild: Auch in Finnland konnte die Junkers F.13 ihre Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Anfangs im zivilen Einsatz, übernahm 1931 die finnische Regierung zwei Maschinen von Aero OY Helsinki für die Küstenwache. Infolge der engen Verbindung zu Junkers waren die Flugzeuge in einem modernen Zustand und wurden ab Februar 1932 eingesetzt. Davor erfolgten noch Veränderungen für den Krankentransport. Die rechte Tür und das hintere Fenster wurden zur Ladeluke umgebaut. Unkompliziert konnte der Krankentrageneinbau komplett herausgenommen werden. Zusätzlich wurde in der Kabine die hintere Sitzbank ausgebaut. Das führte zu mehr Platz, Bewegungsfreiheit und besserer Nutzung des hinteren Rumpfes. Die Besatzung bestand aus Pilot, Techniker und Funker/Mediziner. Ursprünglich für den Grenzschutz und zur Unterbindung des Schmuggels genutzt, regelten kurz darauf neue Bestimmungen den Einsatz der Flugzeuge beim Krankentransport. Dies ermöglichte die med. Versorgung der Bevölkerung bis in die abgelegensten Regionen. Gekennzeichnet und eingesetzt als LK-2 in Helsinki, für die Region um den Finnischen Meerbusen und LK-3 in Vaasa, für die Region Nordfinnland. 1934 kam noch eine dritte Maschine dazu. Zur Ausstattung der Flugzeuge gehörte ein Junkers L-5 Motor, eine seitliche Abgasanlage mit Verlängerung bis hinter die Kabine, neue Funkanlage, Windgenerator zur Stromerzeugung, med. Ausrüstung, neues Höhen und Seitenleitwerk, Metallpropeller. Im April 1935 erhielten die F.13 neue Kennzeichen. LK-2 zu OH-MVB, LK-3 zu OH-MVC. Beide Maschinen wurden ab 1939 bei der Seeaufklärung eingesetzt und 1940 außer Dienst genommen.

Bausatz: Dieser Umbausatz in 1/48 von Master-X ist eine Neuerscheinung. Als Basis wird die frühe Junkers F.13 von Mikro Mir benötigt. Verpackt im stabilen Karton zeigt ein Foto die Flugzeuge im Februar 1932. Besonderheit: LK-2 mit einer Seitenruder Variante von ca.1927. LK-3 (ausgeblendet) mit einem Seitenruder von ca.1929. Die Qualität der Resinteile ist vergleichbar mit der 1/72 Serie. Der Bausatz enthält eine neue trapezförmige Finne, die Höhenruder und beide Seitenruder für den Land/Wintereinsatz, zwei Skier für das Hauptfahrwerk und eine Kufe fürs Heck, das Seitenruder für Wasserflugzeuge, einen neuen Propeller, die Heckkufe für den Wassereinsatz, zwei kleine Schwimmer und die entsprechende Verstrebung, ein oberes Rumpfteil sowie eine Abgasanlage.

Anleitung/Bemalung: Der Markierungsbogen überzeugt durch Druck und Farbe. Eine kleine Anleitung informiert über Position der Teile, die Farbgestaltung und die Anordnung der Decals für die beiden Junkers F.13. Die zeitliche Zuordnung ist falsch.

Fazit: Eine interessante Version der Junkers F.13. Die Symbole der finnischen Küstenwache sind eine schöne Abwechslung. Geeignet für geübte Modellfreunde. Der Mikro Mir Bausatz bietet eine gute Basis, erfordert aber etwas Können. Der Umbau ist durch die Aufteilung des Bausatzes möglich. Zur Veranschaulichung und etwas vereinfacht habe ich mal das rechte Rumpfteil mit Luke dargestellt.

Daniel Fritsch, Berlin (August 2024)

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