Das Bauprojekt: Wer kennt diese Situation nicht? Man baut ein Modell, das einem den letzten Nerv raubt und die Spaßkurve begibt sich auf Talfahrt. So erging es mir aktuell mit einem Vacuform-Kit und ich brauchte daher einfach eine Ablenkung. Was macht man in so einer Lage? Na klar, man geht in den Keller und schaut kritisch auf seinen viel zu großen Vorrat, um dann mit geübtem Blick etwas Neues, Aufregendes, aber nicht zu Schweres aus dem Regal zu fischen.
Da kommt der Zvezda-Bausatz ins Spiel. Ich wollte schon immer ein Wasserfahrzeug bauen, aber die ganzen Schiffe mit ihren Mini-PE-Teilen und schier endlosen Kabeln machten mir immer Sorgen. Ein kurzer Blick in den schicken Karton und mir war klar: Das wird meine Ablenkung.
Der Bausatz ist schön detailliert und macht es leicht, die wenigen, gut passenden Teile zügig zu einem ansprechenden Ergebnis zusammenzufügen. Ich hatte mich bewusst für dieses Modell entschieden, weil es nur wenige Teile und Bauschritte umfasst und somit ein schnelles Projekt sein sollte. Auch für Anfänger ist dieser Bausatz ideal geeignet.
Nachdem das U-Boot in seiner Gesamtheit vor mir stand, ging es an die Bemalung. Der Bausatz bietet vier Bemalungsvorschläge: zwei für die Schwarzmeerflotte und zwei für die Nordmeerflotte.
Ich habe meinen Lieblingsprimer, Mr. Finishing Surfacer 1500 Black, verwendet, der wie immer ein überzeugendes Ergebnis lieferte. Anschließend habe ich mit Weiß ein wenig Preshading betrieben. Diese Technik verleiht dem Modell durch gezielte Schattenbereiche mehr Tiefe und betont die Details.
Ich entschied mich für die grün-schwarze Version der Nordmeerflotte. Die Farben mischte ich aus verschiedenen Grüntönen von Mig Ammo, wobei ich dem Schwarz etwas Grün beifügte. Mit dem Airbrush trug ich die Farbe dünn auf, um das Preshading noch sichtbar zu halten. Sobald die Farbe trocken war, ging ich mit Drybrush-Technik über die Nieten, um sie mit weißer Farbe hervorzuheben. Danach versiegelte ich das Modell mit dem AK Acryl-basierten Satin-Varnish.
Nachdem die Decals aufgebracht und ebenfalls mit etwas Klarlack versiegelt waren, begann ich mit dem Weathering.
Mit jedem Modell teste ich auch immer mal wieder etwas Neues und betreibe meist „Learning by Doing“. Deshalb musste auch hier etwas Neues ausprobiert werden. Salzwasserablagerungen von AK kamen großzügig zum Einsatz, aber ich denke, es ist gerade noch im Rahmen.
Danach habe ich mich einfach ausgetobt und verschiedene Techniken ausprobiert. Farbbilder des echten Vorbilds konnte ich leider nicht finden, aber andere alte U-Boote sehen nach einiger Zeit auf hoher See doch sehr mitgenommen aus.
Leider fehlten bei diesem Bausatz die Leinen, da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Die Base hat nicht viel Liebe erhalten, obwohl sie sehr nett aussieht. Langfristig möchte ich das U-Boot in Resin versenken.
Insgesamt ist es ein super Bausatz, perfekt für Anfänger oder als Ablenkung.
Floriann Schuster (September 2024)