Es war mitten im Winter, als unser Modellbau-Kamerad Christian Höcherl das Angebot zu einem Besuch der Technischen Gruppe des Taktischen Lufwaffengeschwaders 73 an den Club richtete. Am 14. August war es dann soweit. Bei drückend heißem Wetter mit klarem Himmel versammelten sich pünktlich wie die Maurer knapp 20 IPMSlerInnen, mit quiekendem Anhang, um 09:45 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Großen Tor.
Der wohlorganisierte und durchgetaktete Besuch begann mit einem Vortrag über den Standort Laage, den militärischen Verband und natürlich den eigentlichen „Star“ des Tages, den Eurofighter.
Die originale Begegnung mit dem guten Stück war der nächste Punkt im Programm. Mit dem Bus ging es in den inneren Bereich der Anlage. Leichtbauhallen in nebeneinanderliegender Six-Pack-Bauweise beherbergen die guten Stücke. Präsentiert wurde von einer überaus kompetenten und freundlichen Frau Oberleutnant und Systemingenieurin. Alle themenbezogenen Fragen außerhalb des Geheimen wurden ausführlich und auch für den Laien verständlich beantwortet.
Das Sechs-Euro-Fünfundsiebzig-Mittagessen nahmen wir in der Truppenküche ein. Die Trennung in Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere gibt es nicht mehr, nur die Uniformen erinnerten daran, dass mensch in einem militärischen Verband unterwegs war.
Höhepunkt des Tages war zweifellos die Beobachtung des realen Flugbetriebes. Von einem Besucherhügel nur etwa 150 m nördlich der Runway konnten das Vorfeldprozedere, der „Last-Chance“-Check und schließlich der paarweise Start von etwa acht Eurofightern beobachtet werden, darunter auch ein QRA-Trainingsstart einer Rotte vom TaktLwG 71 Richthofen, die wegen Baumaßnahmen auf der heimischen Basis nach Laage ausgelagert sind. Der letzte Start bleibt in Erinnerung: Nachbrennerstart und aus dem Bodeneffekt unmittelbar vor unseren Nasen senkrecht in den Himmel.
Abschließend ging es in die luftfahrthistorische Sammlung des Geschwaders. Die lieben Kleinen enterten den Flugsimulator, den Rest führte der Leiter der Sammlung in die Geschwadergeschichte ein, stellte die Devotionaliensammlung des Namenspatrons Johannes Steinhoff vor und bot zum Platznehmen eine eindrucksvolle Sammlung von Schleudersitzen an.
Einige machten sich dann auf den Heimweg, der Rest genoss noch ein Eis und Kaltgetränke in der Kantine und deckte sich mit Patches und Schlüsselanhängern des Geschwaders ein. Für unseren nächsten Besuch als Fortgeschrittene wünschen wir uns dann noch einen Austausch mit Piloten und einen Abstecher in die Wartungshalle, um noch mehr von realen Dienstbetrieb sehen zu können.
Es war ein ereignisreicher und vollgepackter Tag mit vielen Eindrücken, die man normalerweise nicht so einfach bekommt. Interessant war zu sehen, was die Luftwaffe bereits jetzt im tiefen Frieden jeden Tag tut, um die Sicherheit des Luftraums zu schützen. Gruß nach Laage – gerne wieder!
Andreas Beck und Christian Höcherl, Berlin (August 2024)