Vorbild: Das zweisitzige Trainings- sowie Mehrzweckflugzeug Zlin Z-126 entstand zum Beginn der 1950er Jahre in der Tschechoslowakei. Sie sollte das Vorgängermodell Z-26 ersetzen. Die neue Z-126 war eine Ganzmetallkonstruktion, und nur das Seitenleitwerk bestand bei den ersten Exemplaren noch aus Holz. Angetrieben wurde die Z-126 erneut von einem Reihenmotor Walter-Minor-4-III.
Der Erstflug war am 8. Oktober 1953, und unmittelbar danach begann der Serienbau. In die DDR wurden schon im Frühjahr 1954 für die Kasernierte Volkpolizei drei frühe Z-126 mit Holzseitenleitwerk geliefert. Österreich erhielt 1957 vier Stück, und diese wurden bis 1965 bei der Luftwaffe eingesetzt. Insgesamt wurden 168 Z-126 gebaut. Als C-105 wurde sie bei den Luftstreitkräften der CSR bezeichnet.
Bausatz: Seit 2014 erscheinen bei Kovozavody Prostejov immer wieder neue Decalvarianten der Zlin Z-126 in 1/72. Dieser Bausatz erschien kürzlich unter der Überschrift: Zlin Z-126 „Over Europe“. In der unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzgussrahmen mit 52 Teilen, ein Klarschichtteil, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung.
Ein paar Teile sind für spätere Baureihen und wandern in die Restkiste. Die Abspritzung der Bauteile ist nach wie vor tadellos. Es gibt kaum Grat. Allerdings ist das Cockpit etwas einfach gehalten. Hier werden nur zwölf Teile verbaut. Neben Seitenruderpedalen und Steuerknüppel findet man noch Sitze sowie die Instrumentenbretter. Leider gibt es für diese keine Decals für die Instrumentendarstellung. Dafür findet man welche für die Sitzgurte.
Die beiden Rumpfhälften haben innen im Cockpitbereich Details. Außen gibt es feine Strukturen. Der Rumpfbug wird einzeln angeklebt. Zuvor darf man noch die einzelnen Auspuffrohre ankleben. Das Seitenleitwerk wird einzeln angeklebt. Es liegen beide Ausführungen bei. Somit muss man sich die Vorbilder genau ansehen. Immerhin gibt es hier, wie beim Höhenleitwerk auch, scharfe Hinterkanten.
Diese findet man nicht bei der Tragfläche. Hier werden zwei Oberseiten auf die untere Tragfläche geklebt. Das Fahrwerk ist, wie beim Original, recht einfach. Die Räder sowie das Spornrad samt Gabel sind aus jeweils einem Stück.
Die große Cockpitverglasung ist leider nur einteilig und sollte bei der gelieferten Inneneinrichtung auch geschlossen bleiben. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und er enthält die notwendigsten Markierungen.
Bemalungen:
- Z-126, 2AOAM der österreichischen Luftwaffe;
- Z-126, HB-TBS, Schweiz;
- Z-126, OK-IGT, Aeroclub der Tschechoslowakei.
Fazit: Kovozavody Prostejov liefert hier eine interessante Auflage der Zlin Z-126 in 1/72. Als Erstlingswerk ist dieser Bausatz nicht gedacht und zu empfehlen.
Volker Helms, Godern (Januar 2024)