Vorbild: Auf Basis der Bf 109G-6/G-14 Zelle wurde ab Ende August 1944 ein neuer Jäger an die Luftwaffe ausgeliefert. Dieser hatte den verbesserten Daimler-Benz Motor DB 605AS. Von außen konnte man die AS-Maschinen an der neu gestalteten asymmetrischen Motorhaube erkennen. Alle Flugzeuge hatten die einteilige Erla-Haube mit eingebauter Panzerglasscheibe für den Kopf und das sogenannte große Seitenleitwerk aus Holz oder Metall.
Bausatz: Nach Öffnen des ansprechend gestalteten Kartons finden wir fünf graue und einen Klarsichtspritzrahmen. Die sehr dünnen Glasteile sind extra verpackt und absolut verzerrungsfrei. Des Weiteren gehören eine Maske für Cockpit und Räder sowie eine farbig bedruckte Ätzplatine für den Innenbereich (Instrumentenbrett, Pedale, Gurte etc.) dazu.
Die Aufteilung der Bauteile ist mit der ganzen Palette von Eduards Zurüstsätzen abgestimmt. Sofort fällt die sehr feine Oberflächendetaillierung der Rumpf- und Tragflächenteile auf. Bei genauerem Hinsehen zeigen die Nietenreihen Schwächen. Diese sind im Rumpfrücken und Bauchbereich unterschiedlich stark ausgeprägt.
Entgegen der Bauanleitung ziehe ich es vor, zunächst die Seitenflossenhälfte mit den entsprechenden Rumpfhälften zu verkleben. Baut man erst den Rumpf zusammen und klebt dann die Seitenflosse an, sind Probleme vorprogrammiert. Die Radbeulen auf der Tragflächenoberseite sind nicht ganz korrekt. Man sollte sie in Richtung Rumpf etwas abflachen. Der Wartungsdeckel für den Mutterkompass (linke untere Tragfläche) entspricht nicht der G- sondern der F-Reihe. Die G-Ausführung hat nur eine Schraube in der Mitte.
Die Auspuffrohre sind etwas zu breit, wodurch die Proportion zwischen Motorhaube und Auspuffanlage nicht stimmen.
Beim Übergang Rumpf Unterflügel entsteht eine leichte Stufe. Diese sollte man verspachteln oder verschleifen. Das ergibt kein Gravurproblem, da an dieser Stelle kein Blechstoß war. Die einzigen Sinkstellen des Modells befinden sich am Propeller.
Anleitung/Bemalung: Der beiliegende Decalbogen erlaubt die Darstellung von fünf deutschen Maschinen der Reichsverteidigung und eine italienische der ANR (Mussolini Luftwaffe 1944/45).
Fazit: Empfehlenswert.
Bernhard Purschke (Februar 2023)