Vorbild: Der Mercedes Benz 170V (interne Bezeichnung: Baureihe W136, V für „vorne“) ist ein Pkw von Mercedes Benz. Er wurde gemeinsam mit den Typen 260D und 170H im Februar 1936 in Berlin auf der 26. Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) vorgestellt. Als einziges Vorkriegs-Pkw-Modell baute Daimler Benz den W 136 nach dem Zweiten Weltkrieg weiter. Im Jahr 1953 wurde er vom völlig neu konstruierten W120 abgelöst, für den Mercedes-Benz den 1,8-Liter-Motor vom 170S (W191) übernahm. Der Kunde konnte unter mehreren Karosserie-Varianten wählen. Das Programm bestand aus den beiden zwei- und viertürigen Limousinen sowie aus einer viertürigen Cabriolimousine. Die beiden Viertürer wurden auch als Kraftdroschke mit Trennscheibe und Kofferbrücke am Heck geliefert. Dazu gab es zwei- und viertürige offene Tourenwagen, das zweisitzige Cabriolet A und das zweitürige, viersitzige Cabriolet B. Das Gepäck wurde bei diesen Modellen von innen im Koffer-raum verstaut. Weiter waren im Angebot: Lieferwagen mit Ladepritsche oder Kastenaufbau, Kranken- und Streifenwagen sowie Kübelsitzwagen für die Bergwacht, Polizei und Wehrmacht als Mercedes Benz L301. (Wikipedia)
Bausatz: Der Heller Mercedes Benz 170V, Urvater aller Lieferwagen, hatte 1979 sein Debut in der „4711“ Version. 2006 folgte eine Auflage mit Maggi-Beschriftung. Seit 2021 liefert der 170V Obst und Gemüse für die deutsche und französische Küche. Der Bausatz besteht aus insgesamt 80 Bauteile.
Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist trotz des hohen Alters gute Oberflächenstrukturen auf. Bis auf die Motorhaube und die Hecktür ist diese aus einem Guss. Die Hecktür lässt sich wahlweise geöffnet oder geschlossen darstellen. Ähnlich verhält es sich mit der Motorhaube. Diese lässt sich aufstecken und man hat so die Chance, den erstaunlicherweise recht gut detaillierten Motor zu sehen.
Die Detaillierung im Innenraumbereich fällt ausreichend aus. Lenkrad, Sitzbank und Schalthebel sind vorhanden. Das Original hatte auch nicht mehr zu bieten. Im Gegensatz zur starren Lenkung sind die Räder beweglich gehalten. Authentisch ist auch der x-förmige Oval-Rohrrahmen gehalten. Verchromte Radkappen, Stoßstangen, Kühlergrill, Türgriffe und der Mercedes-Stern verleihen dem Lieferwagen einen kleinen Hauch von Luxus. Die Bereifung – aus weichem Vinyl – weist ein feines Profil auf.
Anleitung/Bemalung: Der hervorragende Decalbogen mit zeitgenössischer Werbebedruckung der 1950er Jahre ist sauber und randscharf gedruckt.
Die 16-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 14 Bauabschnitte. Bei der Bemalung greift der Hersteller auf das firmeneigene Farbensortiment zurück.
Fazit: Eine willkommene Wiederauflage eines Heller Klassikers. Der Bausatz ist in die Jahre gekommen; die Qualitätsansprüche der Modellbauer sind im Laufe der Jahre immer weiter gestiegen. Durch seine Konkurrenzlosigkeit im 1:24 Sektor wird der Bausatz aber weiterhin seine Käufer finden. Preis und Leistung gehen in Ordnung.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B.
Alexander Hilbig, Berlin (August 2021)