Das Vorbild:

Die Focke-Wulf 190 gehört zu den bekanntesten Jagdflugzeugen des 2. Weltkriegs. Nach dem Flug des ersten Prototyps 1939 und den ersten Einsätzen 1941 wurde das Flugzeug in verschiedenen Serien mit unterschiedlichster Ausstattung und für verschiedene Einsatzzwecke gebaut. Ab Spätsommer 1941 bis Mitte 1942 wurde die Version A-3 mit knapp über 2000 Stück in Serie gebaut (Griehl/Dressel, Focke-Wulf Fw 190/Ta152, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1995). Die Version A-3 zeichnete sich durch stärkere Motorisierung und zwei an der Flügelwurzel montierte 20-mm-MG-151/20-Kanonen, zwei äußere MG-FF-Kanonen und zwei 7,92-mm-MG-17-Maschinengewehre im vorderen Rumpf aus. Als Maßnahme zur Gewichtsreduzierung und Verbesserung der Manövrierfähigkeit der Fw A-3 wurde der leichte Jäger eingeführt. Auf die äußeren Kanonen wurde verzichtet und man kehrte zum früheren Bewaffnungsstandard der Fw 190 A-2 zurück (Griehl/Dressel, aaO).

Der Bausatz:

Eduard bietet mit diesem Bausatz eine weitere Reihe der Focke-Wulf 190 an. Der Karton wird von oben geöffnet. Das Deckelbild ist schön gezeichnet und kann als Anregung für die Feinbemalung dienen. Im Hintergrund ist eine brennende Feindmaschine zu sehen, was der Szene eine gewisse Dynamik gibt.

Die Teile sind wie von Eduard gewohnt schön detailliert und sauber gegossen. Eine Darstellung mit geöffnetem Motorbereich ist nicht möglich.

Es gibt nur ein Problem mit der Flügelsektion. Der Gussast G des Bausatzes ist hier falsch. In der Anleitung wird er zwar in der Übersicht gezeigt, doch werden bei der Montage die Flügelteile E1 – E3 verbaut. Dieser Gussast E fehlt jedoch sowohl in der Teileübersicht als auch im Bausatz selbst. Die tschechische Anleitung führt richtigerweise den Gussast E auf (Eduard). Den fehlenden Gussast habe ich bei Eduard angefordert und 10 Tage später auch erhalten.

Die Klarsichtteile sind sauber und ordentlich. Es sind Kanzelhauben sowohl für die geöffnete wie für die geschlossene Darstellung enthalten. Anders als in anderen von mir besprochenen Fällen gehört der Strich auf der Oberseite genau dahin und ist kein Mangel.

Die Wasserschiebebilder sind ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Überraschend sind die abgedruckten Hakenkreuze.

Die Fotoätzteile sind schön farbig bedruckt und enthalten die Detaillierung des Cockpits sowie einige Kleinteile. Ebenfalls ist ein Bogen zugeschnittener Maskierfolie beigefügt.

Bauanleitung und Bemalung:

Die Bauanleitung ist farbig und übersichtlich. Für die Bemalung werden die Farbennummern von Gunze (Aqueous und Mr. Color) und Mission Models angegeben. Bei der Bezeichnung der Farben sind auch die RLM-Nummern angegeben.

Es werden 5 verschiedene Bemalungsvorschläge gemacht. Dies sind:

  1. WNr. 437, Uffz. Johannes Rathenow, 10./JG 1, Woensdrecht, Niederlande, Juli 1942
  2. WNr. 2080, 10. (Jabo)/JG 2, Beaumont-le-Roger, Frankreich, Frühling 1942
  3. WNr. 0552, Hptm. Josef Priller, Staffelführer III./JG 26, Wvelgem, Belgien, August 1942
  4. WNr. 130539, Hptm. Heinz Krafft, Staffelführer I./JG 51, Vyazma, Sowjetunion, Herbst 1942
  5. WNr. 125425, Fw. Kurt Kundrus, 12./JG 5, Herdla, Norwegen, Dezember 1943

Fazit:

Wieder ein schönes Modell einer Focke-Wulf von Eduard. Die Anzahl der Teile ist überschaubar, so dass der Schwerpunkt auf der Bemalung liegt. Die beigefügten Fotoätzteile sind hochwertig und heben das Modell deutlich aus der Masse heraus. Der beigefügte Maskensatz erleichtert die Bemalung, so dass man sich auf die Darstellung des Tarnschemas konzentrieren kann. Das Problem des Gussastes wurde durch eine E-mail gelöst. Eduard sandte schnell das richtige Teil.

BK, November 2022

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