Im Rahmen des IPMS-Deutschland-Modellbautreffens gibt es traditionell eine Sonderkategorie in Zusammenarbeit mit dem Militärhistorischen Museum Berlin-Gatow. Das Museum gibt dabei das jeweilige Thema vor – für das Jahr 2025 lautete es „Hilfseinsätze weltweit“.

Beim Treffen 2024 in Gatow hatte ich die Gelegenheit, die dort ausgestellte Transall ausführlich zu besichtigen und mich mit einem Bundeswehr-Veteranen über die Einsätze in Afrika zu unterhalten. Dabei erfuhr ich von den ersten Palettenabwürfen im Tiefstflug mit der Transall, und wie dieses Verfahren damals entwickelt wurde. Als das Thema für 2025 bekanntgegeben wurde, stand für mich sofort fest, dass ich diesen Abwurf in einem Diorama darstellen wollte.

Zur Auswahl standen zwei Bausätze, die Transall von Heller und die von Revell. Letztlich fiel die Entscheidung gegen Heller, da dieser Bausatz keinen Innenraum besitzt. Ich entschied mich also für den Revell-Kit, der zwar einen Innenraum enthält, dieser jedoch recht schlicht gehalten ist. Die Besatzung stammt aus dem Hasegawa Ground Crew Set der US Army. Hier musste ich einige Köpfe austauschen, aber insgesamt passten die Figuren gut zum angestrebten Gesamtbild.

Die Transall besitzt im Laderaum eine beigefarbene Isolierung, die im Bausatz jedoch komplett fehlte. Ebenso waren die Rollen, über die die Paletten am Boden nach draußen befördert wurden, nicht enthalten.
Um die Isolierung nachzubilden, experimentierte ich mit Alufolie, mit erstaunlich gutem Ergebnis. Für den Boden griff ich auf ein C-130-Bodenteil von Eduard zurück und versetzte die Rollen in eine neue, passende Position.

Soweit verlief der Bau problemlos, bis der Laderaum ins Flugzeug eingesetzt werden sollte. So, wie Revell sich das gedacht hat, funktionierte es allerdings auf keinen Fall. Die Position des Innenraums wäre komplett falsch gewesen, und die beiden Rumpfhälften hätten sich nicht schließen lassen. Also klebte ich jedes einzelne Element des Innenraums an die richtige Stelle und schnitt alles weg, was im Weg war.

Problematisch waren auch die Figuren im Cockpit, sie waren schlicht zu hoch. Am Ende passte die kleine Kanzel zwar drauf, aber die Piloten mussten sich nun etwas ducken, um überhaupt noch etwas sehen zu können. Als kleines Highlight habe ich LEDs im Innenraum verbaut, wobei die Batteriebox unter der oberen Laderampe ihren Platz fand. Später stellte sich allerdings heraus, dass diese Position nicht ganz so clever gewählt war.

Der schwerste Teil war damit erledigt. Die Glaskanzel sowie die Flügel passten allerdings eher schlecht und mussten stark verschliffen werden. Hier konnte ich erneut meine nur mäßigen Fähigkeiten im Nachziehen der Panellines unter Beweis stellen. Die Idee von Revell, den großen Flügel einfach oben draufzulegen, war sicher gut gemeint, passte aber überhaupt nicht, sodass auch hier wieder einiges an Material abgetragen werden musste.
Das Fahrwerk stellte ebenfalls eine Herausforderung dar, doch mit reichlich Kleber funktionierte es am Ende. Hätte die Transall am Boden gestanden, wäre das wohl eine deutlich größere Aufgabe geworden – zum Glück musste ich die Räder nicht perfekt auf einer Ebene ausrichten.

Nun konnte die Grundierung aufgetragen werden – wie immer nutze ich Mr. Surfacer 1500. Danach kam eine Schicht Aluminium auf die Unterseite. Für die Tarnung verwendete ich die von Revell angegebenen Farben. Dabei kam mir das Grün allerdings recht hell vor im Vergleich zu den Originaltönen jener Zeit, doch ich schob das auf die eingeschränkte Bildqualität der damaligen Kameras.

Die Lackierung erfolgte freihändig. Das Grün hätte meiner Meinung nach etwas deckender aufgetragen werden können, jedoch wirkte der entstandene Effekt interessant, also blieb es so.
Als Nächstes folgten die Decals, die allerdings schon einige Jahre auf dem Buckel hatten und beim Aufbringen förmlich zerbröselten. So musste ich sie mühsam wieder zusammensetzen, fast wie ein kleines Puzzle.

Nun kam noch ein kleiner Panelwash drauf, und das war es. Als Base wurde ein Rest Styrodur genommen, welcher mit Vogelsand bestreut wurde. Etwas verdünnter Weißleim und danach mit Airbrush ein wenig verschönert. Die Paletten sind kleine PVC-Stückchen, und die Reissäcke sind aus an der Luft trocknender Kinderknete gebastelt. Mit etwas Watte für den Staub und fertig. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre bestimmt noch einiges in Detailarbeit gegangen, aber das Diorama hat mir im Ergebnis sehr gut gefallen. Ich hoffe, euch auch.

Ach ja, die Batteriebox, da sie über der oberen Laderampe sitzt, musste ich irgendwie mit dem Finger herankommen. Dadurch konnten die Streben an der unteren Rampe nicht montiert werden, und die Rampe saß auch etwas zu tief. Eigentlich müsste sie horizontal ausgerichtet sein, aber dann hätte ich mit meinem dicken Finger nicht mehr an die Batterie gelangt.

Florian Schuster, Berlin (Oktober 2025)

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