Vorbild: Das U-Boot Molch wurde für die Kleinkampfverbände der Kriegsmarine entwickelt. Dabei sollten die in großer Zahl vorhandenen Elektroantriebe des Standardtorpedos G7 genutzt werden. Der SSW-E-Torpedomotor Typ GL 231/7.5 erzeugte rund 13 PS, womit der Molch unter Wasser bis zu 5 Knoten erreichen konnte. Interessant ist, dass der erste Prototyp in der Torpedoversuchsanstalt Eckernförde entwickelt und am 12.06.1944 vorgestellt wurde. Schnell zeigte sich jedoch, dass das Seeverhalten des Molchs unbefriedigend war, weshalb er nicht als Frontkampfwaffe eingesetzt wurde. Stattdessen nutzte man ihn als Lehr-U-Boot. Bis 1945 wurden insgesamt etwa 363 Boote gebaut, danach stellte man die Produktion zugunsten des Kleinst-U-Boots Seehund ein, das eine deutliche Verbesserung darstellte.
Bausatz:

Man nimmt den Karton in die Hand und bemerkt sofort etwas Neues im altbekannten Revell-Kosmos: eine stabile Schachtel mit aufklappbarem Deckel. Endlich, wie lange hat man darauf gewartet! Das Deckelbild ist sehr schön und auch die Rückseite ist gelungen gestaltet. Da kommt Freude auf.
Im Karton findet man allerdings nicht allzu viel. Einen grauen Spritzling mit allen Teilen, die das U-Boot ausmachen, sowie einen weiteren mit kleinen Klarsichtteilen. Diese sind dem Modellbauer jedoch schon bekannt und zwar aus dem ICM-Bausatz. Revell hat den gelungenen Bausatz übernommen und bringt ihn nun unter eigener Flagge erneut heraus. Das Plastik ist sehr sauber gespritzt und weist keine Fehler auf. Die feinen Details sind scharf gegossen. Das kleine U-Boot hat sogar den Kampfraum nachgebildet, auch wenn man davon am Ende vermutlich kaum etwas sehen wird.


Anleitung: Die Anleitung liegt als kleines A4-Heftchen bei, das in dem kompakten Karton ein wenig leidet und dadurch leicht zerknittert ist. Inhaltlich ist sie jedoch sehr schön umgesetzt, farblich gestaltete Bauabschnitte führen den Modellbauer sicher durch den Bau.
Es gibt zwei Farbvorschläge, allerdings findet sich nur eine kleine Bemerkung zum Jahr der Tarnung. Angaben dazu, wo das abgebildete Boot eingesetzt wurde, fehlen leider. Schade ist außerdem, dass dem Set keine Decals beiliegen. Gerade die Variante mit dem Haifischmaul wird für weniger geübte Maler dadurch zur echten Herausforderung. Warum man die Decals aus dem ICM-Bausatz nicht übernommen hat, ist nicht ganz nachvollziehbar.



Fazit: Ein toller Bausatz, der auch für Anfänger gut zu handhaben sein dürfte. Einziges Manko in meinen Augen ist das Fehlen von Decals. Das Set soll noch dieses Jahr erscheinen, der Preis liegt laut Revell-Webseite bei 19,99 €. Der ICM-Bausatz mit Decals und vier Tarnschemen kostet hingegen 17,99 €. Hier sollte man meiner Meinung nach noch einmal nachjustieren. Abgesehen davon kann man mit diesem Set nichts falsch machen.


Florian Schuster, Berlin (sept.25)
Moin Florian,
die 19,99 € stimmen. Selber gekauft in Freiburg letzte Woche 🙂
Dieter
Hallo Florian,
ein wirklich netter und gut gemachter Bausatz, den man jetzt von ICM oder Revell kaufen kann.
Dein Artikel hat mich dazu angeregt, das Modell zu bauen.
Vielen Dank
Gert