Vorbild: Die Königs-Klasse bildete das Rückgrat der Kaiserlichen Hochseeflotte während des Ersten Weltkriegs. Sie bestand aus vier nahezu baugleichen Schlachtschiffen: SMS König, SMS Großer Kurfürst, SMS Markgraf und SMS Kronprinz (später umbenannt in Kronprinz Wilhelm). Diese Dreadnoughts verkörperten die deutschen Marineambitionen jener Zeit und kamen 1916 bei der Skagerrakschlacht (Jütland) zum Einsatz.
Trotz ihrer äußerlichen Ähnlichkeit unterschieden sich die Schiffe in Details wie den Masten, der Brückenkonstruktion, den Schornsteinen und späteren Umbauten – beispielsweise dem deutlich veränderten Kommandoturm der Kronprinz Wilhelm. Alle vier Einheiten versenkten sich am 21. Juni 1919 in Scapa Flow selbst.

Bausatz: Die Bausätze sind in einem sehr großen Karton verpackt, auf dem eine ansprechend gestaltete Boxart abgebildet ist. Der Titel „Kaiser’s Steel Fist“ („Kaiserliche Stahlfaust“) ist für meinen Geschmack etwas zu martialisch. Ein anderer Titel wäre womöglich passender gewesen.

Alle vier Einheiten sind im Maßstab 1/700 gehalten und bestehen aus über 800 sehr sauber gefertigten Einzelteilen. Für jedes Modell gibt es drei graue Spritzlinge, drei Decksteile, einen schwarzen Spritzling für den Ständer, ein Unterwasserschiff und eine rote Abdeckplatte, die den Wasserpass abtrennt. So kann man das Modell sowohl in Wasserlinienausführung als auch als Vollschiff bauen. Alles ist ordentlich in einer Plastiktüte verpackt.

ICM liefert zu jedem der vier Schiffe individuelle Bauteile, um deren charakteristische Merkmale umzusetzen. So lassen sich beispielsweise die modifizierten Aufbauten der Kronprinz Wilhelm oder die unterschiedlichen Schornsteinformen originalgetreu nachbilden. Die Spritzlinge sind klar beschriftet und überzeugen durch hohe Gussqualität, was das Abtrennen der Teile deutlich erleichtert.

Besonders beeindruckend ist die Detailtreue. Feine Decksplanken, akkurate Bewaffnung, komplexe Brückenaufbauten sowie separat gegossene Lüfter, Davits und Beiboote lassen kaum Wünsche offen. Ein Display-Ständer ist ebenfalls enthalten mit den zugehörigen Namensschildern, diese können aufgeklebt werden.

Bauanleitung / Bemalung: Die Bauanleitungen sind logisch und gut strukturiert. Jedes Schiff verfügt über eine eigene Anleitung mit übersichtlichen Zeichnungen und Schritt-für-Schritt-Anweisungen. Insgesamt gibt es 69 Bauabschnitte. Am Anfang jeder Anleitung findet sich ein kurzer historischer Text mit den besonderen Merkmalen des jeweiligen Schiffs.
Alle Bauteile sind auf den jeweiligen Spritzlingen vollständig abgebildet. Nicht benötigte Teile sind in der Anleitung rot markiert.
Der Bemalungsvorschlag befindet sich auf der Rückseite der Anleitung, die Farbtafel auf der ersten Seite. Diese basiert auf dem hauseigenen Farbsystem.
Sehr gelungen ist der beiliegende Takelplan – leider nur in Seiten- und Draufsicht. Eine dreidimensionale Darstellung wäre wünschenswert gewesen. Glücklicherweise gibt es jedoch gute Fachliteratur zu diesen Einheiten.


Ein Decalbogen enthält die Hoheitsabzeichen sowie die jeweiligen Schiffsnamen in Frakturschrift für den Sockel. Schade ist nur, dass die Bugwappen nicht enthalten sind – aber man kann eben nicht alles haben.

Fazit: Der Bausatzkarton mit allen vier Einheiten der Königs-Klasse lässt kaum Wünsche offen und zeigt eindrucksvoll, welches hohe Niveau ICM modellbautechnisch erreicht hat. Die Möglichkeit, jedes Schiff individuell zu bauen, ist voll gegeben. Man kann sie in Schlachtlinie präsentieren – oder ein stimmungsvolles Hafendiorama gestalten. Das sind nur einige der zahlreichen Optionen, die sich anbieten.

Sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Modellbauer ist alles enthalten. Wer seine Modelle noch weiter verfeinern möchte: Flyhawk bietet ein umfangreiches Zubehörset mit allem, was das Herz begehrt.

Daniel Eifler (Juli 2025)

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