Das Vorbiuld: AMX-30 ist die Typbezeichnung eines französischen Kampfpanzers. Er war der erfolgreichste französische Panzer während der Zeit des Kalten Krieges und über 30 Jahre das Rückgrat des französischen Heeres. Nach Vergleichserprobungen mit dem Batignolles-Châtillon Char 25T wurde der AMX-30 favorisiert. Im Jahr 1955 begann der französische Konzern GIAT Industries mit der Konstruktion des Kampfpanzers AMX-30, der die amerikanischen Panzer vom Typ M47 ablösen sollte. Anfang der 1960er-Jahre wurden die ersten Prototypen fertiggestellt und seitdem 2300 Exemplare des AMX-30 ausgeliefert. Der Panzer besitzt ein automatisches Feuerleitsystem und kann Geschosse mit einer Austrittsgeschwindigkeit von 1525 m/s abfeuern. Auf Grund seines niedrigen Gewichts durch eine geringere Panzerung im Vergleich zu anderen seiner Entwicklungszeit, wird das Fahrzeug auch als mittlerer Kampfpanzer eingestuft. Dies ist auch dem Umstand geschuldet, dass das Fahrzeug unter ungünstigeren Bodenverhältnissen als in Europa eingesetzt werden sollte.


Der AMX-30 fand nicht nur Verwendung als Kampfpanzer, sondern auf dem Fahrgestell wurden auch Panzerhaubitzen, Flakpanzer und Spähpanzer produziert. Der AMX-30 war der französische Entwurf für das deutsch-französische Standard-Panzer-Projekt (der Leopard war sein deutsches Gegenstück), das zum Ziel hatte, einen Standard-Panzer für die europäischen NATO-Staaten zu schaffen. In umfangreichen Erprobungen und einer Vergleichserprobung des AMX-30 mit dem damals noch namenlosen deutschen Standardpanzer und späteren Leopard 1, die unter italienischer Leitung im September 1963 in Mailly-le-Camp stattfand, erwiesen sich beide Typen als relativ gleichwertig, wobei der Leopard etwas stärker gepanzert war, den besseren Triebwerksblock besaß und insgesamt ein größeres Entwicklungspotential aufwies.


Hinzu kam, dass die französische Seite die eigenentwickelte 105-mm-DEFA-Kanone bevorzugte. Da diese keine der NATO-Munitionsarten verfeuern kann, lehnten die anderen NATO-Staaten den AMX-30 ab. Als Hauptmunition kam eine Granate mit drallmantelstabilisierter Hohlladung zum Einsatz, die eine hohe Durchschlagsleistung gegen konventionelle Panzerungen aufweist. Mit dem Auftauchen von Verbundpanzerungen und reaktiven Zusatzpanzerungen büßte diese Sondermunition einen Großteil ihrer Wirkung ein. Deshalb waren die Franzosen gezwungen, ein Unterkalibergeschoss zu entwickeln, um Panzer weiterhin wirksam bekämpfen zu können. Ab 1992 wurde der AMX-30 durch den Leclerc ersetzt.
Quelle: Wikipedia
Bausatz: Von Heller ist jetzt der AMX-30 als Wiederauflage erhältlich. 1975 brachte die französische Firma dieses Modell erstmalig auf den Markt. Laut der Angabe auf der Verpackung stammt die Form von 1984. In dem auffälligen gelben Karton, welcher nach oben aufgeklappt wird, finden wir 269 Bauteile an sieben sandfarbenen Spritzrahmen, einen aus durchsichtigem Plastik, einen aus Gummi bzw. Vinyl, einen kleinen Ätzteilebogen, etwas Draht für die Antennen sowie einen Decalbogen. Interessant ist, dass außer den Klarsichtteilen die anderen Rahmen nicht in Folie verpackt sind, sondern in Papier. Dieser Beitrag von Heller zur Ressourcenschonung wird auch auf der Verpackung beworben.



Die Gussqualität ist gut, wobei man bei der Betrachtung aber auch grundsätzlich merkt, dass die Ausführung der Teile in vielen Bereichen nicht mehr mit den modernen Kits wie zum Beispiel von Meng mithalten kann. Aber wie schon erwähnt, zeigt der Hersteller das Alter dieses Bausatzes ja an. Der Bau beginnt mit der Wanne, welche aus fünf Teilen entsteht. Hier ist sauberes Arbeiten und Trockenpassen sicherlich notwendig. Das Laufwerk wird aus vielen Teilen aufgebaut. Die Schwingarme haben eine vorgegebene Position.



Die Ketten aus weichem Gummi bzw. Vinyl sind sicherlich nicht mehr zeitgemäß in Sachen Detailierung und Montageverhalten. Denn am Original sitzen die Kette sehr straff und bilden keine Bäuche zwischen den jeweilig letzten Laufrollen und den Treib- bzw. Leiträder. Abhilfe gibt es von der Firma Friulmodel unter der Katalognummer ATL-115, wobei aber dann nochmal deutlich mehr als der Bausatzpreis aufzuwenden ist. Für die offene Fahrerluke gibt es eine Figur. An die Oberwanne werden noch zahlreiche Ausrüstungsgegenstände wie z.B. die einzelnen Werkzeuge geklebt. Ein kleines Highlight sind sicherlich die geätzten Hitzeschutzgitter der beidseitigen Auspuffanlage. Ebenfalls dem heutigen Standard entsprechen die Klarsichteile für die Periskope und Scheinwerfer. Das zweiteilige Kanonenrohr lässt sich höhenbeweglich montieren.




Am Turm lassen sich die Luken des Kommandanten und des Ladeschützen ebenfalls offen montieren. Hier gibt es auch dann eine weitere Figur in Form des Kommandanten. Übrigens bieten beide Besatzungsmitglieder zwei unterschiedliche Köpfe mit abweichenden Helmen an, je nach gewähltem Zeitraum. Dies gilt auch für die koaxiale Maschinenkanone.

Anleitung/Bemalung: Der Bau des Modells wird klar und deutlich in der farbigen heftartigen Bauanleitung in 40 Schritten gezeigt. Die Farbangaben beziehen sich auf das Programm von Humbrol. Als Vorbilder für die Bemalungsoptionen hat man sich zwei Panzer aus der langen Einsatzzeit ausgesucht:
- Einfarbig Olivgrün, Taufname „Herbsheim“, zugehörig zum 501ème RCC, Rambouillet, Frankreich 1982
- Dreifarbtarnung NATO, zugehörig zum 2ème Régiment de Dragon, Laon-Couvron, Frankreich 1994



Der Decalbogen ist glänzend sauber und in sehr guter Qualität gedruckt.

Fazit: Dieser Bausatz hat sicherlich eine gewisse Attraktivität in preislicher Hinsicht, auch wenn er wahrscheinlich nicht der beste Kit eines AMX-30 ist. Ein schönes Modell kann aber absolut aus diesem Kit hier entstehen.
Sebastian Adolf, Wettstetten (April 2025)