Einheit/Einsatzgebiet: Kisarazu Air Base, Japan, 7. August 1945

Als Gegenstück zur eben fertiggestellten Me 262 erschien mir die Kikka genau das richtige Anschlussprojekt. In meinem Fundus befanden sich drei Kits: Pegasus, MPM und AZmodels. Nach eingehender Prüfung entschied ich mich für den Bausatz von AZ, der mir als Bester erschien. Nach kurzem Literaturstudium – viel Literatur dazu hatte ich nicht zur Verfügung – konnte es schon losgehen.

Das Cockpit peppte ich mit seitlichen Instrumenten, Hebeln, Verkabelung und einer Kartentasche auf. Bei der Farbgebung orientierte ich mich an den Farbfotos im Monogram Close-up 19. Für das Cockpit verwendete ich Humbrol 78 Cockpitgrün und für das Armaturenbrett Humbrol 30 dunkelgrün.

Die Triebwerke baute ich nach Bauplan zusammen und ergänzte je ein kleines Röhrchen in der Mitte des Triebwerkauslasses. Für den Triebwerkeinlauf schnitt ich noch ein feines Gitter zurecht und klebte es ein. Damit die Triebwerke in die Tragflächen passen, muss etwas nachgearbeitet werden. Gleiches gilt für die Tragflächen, damit sie gut in den Rumpf passen.

Beim Fahrwerk ergänzte ich Bremsleitungen aus dünnem Bleidraht und ersetzte die Schere des Bugfahrwerkes durch ein Fotoätzteil aus der Restekiste. Die Fahrwerkabdeckungen des Hauptfahrwerkes schliff ich deutlich dünner, bzw. ersetzte sie gleich durch Plastiksheet. Außerdem waren die Bohrungen für das Hauptfahrwerk 1 mm nach innen zu versetzen, sonst wäre zwischen Triebwerk und Fahrwerk kein Platz mehr für die Fahrwerksklappen gewesen.

Nach dem Ankleben der Kanzel mit Micro Kristal Klear und dem Maskieren mit Tamiya Tape und Mikro Mask, ging es schon ans Lackieren.

Grundiert habe ich das Ganze zunächst mit White Primer von Model Master. Da ich die Unterseiten nur zum Teil mit Farbe gestalten und Teile in Metall belassen wollte, ähnlich wie bei späten Luftwaffenmaschinen, erfolgte als erstes eine Lackierung in Polished Aluminium von Alclad. Danach maskierte ich die Teile, die nicht bemalt werden sollten. Die Kikka wurde ja von der Marineluftwaffe entwickelt. Deshalb passten die alten Aeromaster Farben von Nakajima, die ich noch im Bestand hatte, ganz gut. Ich arbeite zwar nicht allzu gerne mit wasserlöslichen Farben, aber wenn ich schon die richtigen Farbtöne hatte, wollte ich sie auch verwenden. Das No.1091 Nakajima Navy Gray ließ sich nach der Verdünnung mit destilliertem Wasser auch ganz gut aufsprühen. Bei dem Nakajima Navy Green No.1090 ging es leider nicht so unproblematisch. Die Airbrush machte laufend dicht, obwohl ich die Farbe genauso wie das Grau verdünnt hatte und vor dem Airbrushen gefiltert hatte. Auch ließen sich die Farben nicht wirklich lasierend aufbringen, wodurch das Preshading verloren ging. Nach dem Glanzlack konnten die Decals aufgebracht werden. Die Abziehbilder von AZmodels ließen sich gut und ohne Probleme verarbeiten. Nun erfolgte noch eine Versiegelung der Decals mit Tamiya Glanzlack und ein Washing mit den Produkten von mig. Für das Schlussfinish benutzte ich Semi-Gloss Clear von Model Master.

Die Kleinteile, wie das selbst aus Albion-Alloys-Röhrchen hergestellte Staurohr, die Venturi-Düse aus Resin und der aus Draht gefertigte Aufprallschutz am Rumpfende unten, konnten nun angebracht werden, und fertig war der kleine Japaner.

Ein interessantes Gegenstück zur Me 262, wie ich finde, aber da es dennoch ein Short Run Produkt, ist es mit einigem Aufwand verbunden, ein ansehnliches Modell daraus zu bauen.

Gerhard Schmalzl, Nürnberg (Januar 2025)

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