Vorbild: Der M48 Patton ist ein Kampfpanzer der Zeit des Kalten Krieges aus US-amerikanischer Produktion. In verschiedenen Versionen wird er noch heute in einigen Staaten verwendet. Die offizielle Bezeichnung des Army Department war: „M48 Medium Tank – 90 mm Gun“. Benannt ist das Fahrzeug nach General George S. Patton, dem Kommandeur der Third United States Army während des Zweiten Weltkriegs und auf alliierter Seite einem der ersten Befürworter von massiven Panzereinsätzen. Die Variante M48A3 wurde ursprünglich speziell für die südvietnamesische Armee produziert, wenn sie auch nachweislich – zumindest teilweise – von den US-Streitkräften verwendet wurden.




Es handelte sich um keine Neubauten, sondern um umgerüstete M48A1. Diese wurden mit einem Dieselmotor versehen, um Kraftstoff zu sparen und die Brandgefahr eines mit Benzin betriebenen Fahrzeuges zu verringern. Im Heck wurde die Abgasanlage des M60 eingebaut und die Ölbad-Luftfilter durch Trockenluftfilter ersetzt. Der Hilfsmotor wurde entfernt, da er nicht mehr benötigt wurde; die Tankkapazität wurde erhöht und übertraf sogar noch die des M48A2, da der Platz des Hilfsmotors dafür ebenfalls noch genutzt werden konnte. Die Feuerleitanlage wurde modifiziert und die Munitionskiste für das Kuppel-MG um die Hälfte auf 50 Patronen verkleinert. Trotzdem musste der Panzerkommandant immer noch mit äußerst beengten Verhältnissen zurechtkommen. Auf Wunsch der Südvietnamesen wurde zwischen Kommandantenkuppel und Turmdach ein zusätzlicher Ring aus Sichtblöcken eingefügt. Dieser war großzügiger dimensioniert als die Sichtblöcke in der Kommandantenkuppel darüber und sollte im Dschungeleinsatz einen besseren Überblick ermöglichen. Dies erhöhte die Fahrzeugsilhouette um 13 Zentimeter. Eine Vorrichtung zur Anbringung eines Weißlicht/Infrarot-Zielscheinwerfers war auf der Kanonenblende angebracht worden, es war jedoch kein Staukasten für diesen Scheinwerfer vorhanden.


Die so umgerüsteten Fahrzeuge wurden als M48A3 (Mod A) bezeichnet. Danach wurden weitere 578 Fahrzeuge umgerüstet (Mod B), die jedoch am Heck verbessert wurden. So wurden die Abgasaustritte mit einem Rahmen verstärkt und die Heckleuchten besser vor Beschädigungen geschützt. Die Außenbordsprechanlage wurde vom Heck höher auf die rechte hintere Kettenabdeckung verlegt. Für den Fahrer wurden die Instrumente des M60 eingebaut, die Kraftstoffleitungen verlegt und die Hauptscheinwerfer abnehmbar gemacht. Die Fahrzeuge erhielten Infrarot-Zielfernrohre. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten wurden die A-Modelle ebenfalls auf diesen Stand gebracht, so dass die Bezeichnung Mod A und Mod B danach wegfiel.
Quelle: Wikipedia
Bausatz: In der Serie der M48 Bausätze der Firma I LOVE KIT ist jetzt aktuell die Ausführung M48A3 erschienen. Die Version A5 hatten wir ja hier vor rund einem Jahr vorgestellt. Entsprechend der Versionsgeschichte des Vorbilds hat man bei der chinesischen Firma nun die Variante ausgewählt, welche sich fast exklusiv mit dem Vietnamkrieg verknüpfen lässt. Im großen und stabilen Stülpkarton kommen zum Käufer die 22 Spritzrahmen, separate Ober- und Unterwanne, zwei Fotoätzbögen und Abziehbilder. Laut Angabe auf dem Karton sind über 530 Teile enthalten. Die Verpackung in einzelnen Folien und teilweise Schaumfolien schützen die zum Teil filigranen Teile vorbildlich auf dem Transport. Die beiden Hälften (oben und unten) der Wanne bilden die beiden größten Bauteile. Die Gussstruktur der Panzerwanne ist dabei sehr fein und recht ungleichmäßig dargestellt, was Vorbild gerecht wirkt. Des Weiteren sind bereits sehr viele Elemente mit anmodelliert, wie die einzelnen Stationen des Laufwerks oder auch das Motordeck mit den Lüftungsgittern.




Ein erstes Trockenpassen zeigt eine sehr gute Passgenauigkeit. Der Bau widmet sich dann auch in 27 von insgesamt 38 Bauschritten mit der schrittweisen Komplettierung der Wanne. Dabei wird das recht komplexe Laufwerk mit den zahlreichen Elementen wie z.B. Anschlagpuffer und Stoßdämpfern aufgebaut. Ein interessantes Detail, welches zum Beispiel die M48 von Dragon oder Revell unterschlagen, sind dabei die Öffnung in den Treibradtrommeln, welche beim Vorbild zur Ableitung von Schlamm etc. dienen. Entsprechend der Vorbildwahl hat die Wanne fünf Stützrollen.




Die T-97 Kette entsteht aus Einzelgliedern, wobei ein Kettenglied aus einem Bauteil besteht. Die Details auf Vorder- und Rückseite sind sehr gut, wobei die Auswerfermarken sich auf den Spritzrahmen befinden. Dennoch sind pro Bauteil fünf Angüsse zu versäubern, so dass bei den 77 Gliedern pro Seite einiger Aufwand auf den Modellbauer zukommt. Kurioserweise zeigt die Bauanleitung und die Fotos des Mustermodells am Karton die montierte Kette in falscher Laufrichtung. Das Titelbild zeigt es aber richtig. Die Laufrollen bestehen aus der Scheibe und dem Gummiring, was die theoretisch die Lackierung erleichtern sollte und gleichzeitig auch den Überhang gut darstellt.




Die Kettenbleche werden noch mit den Staukisten und Luftfilter komplettiert, wobei die Hebel zum Öffnen der Staukisten einzelne, recht filigrane Bauteile sind. Bei der Beleuchtungsanlage sind beide Formen im Kasten vorhanden, wobei ILK bei seiner Vorbildwahl nur Fahrzeuge mit der alten Form ausgewählt hat. Schön sind die für beide Ausführungen vorhandenen Scheinwerfergläser aus klarem Plastik. Der Bau des Turms startet mit der Kommandantenkuppel, wobei leider diese nicht aus klarem Kunststoff hergestellt ist wie sonst die Perikope und der zusätzliche Ring mit den Sichtblöcken, welcher unter die bewegliche Kuppel mit dem MG montiert würde. Der Staukorb entsteht aus Plastik- und Fotoätzteilen. Ebenfalls werden die beiden Kanister mit einem Verzurrband als Ätzteil verfeinert. Der große Schiessscheinwerfer ist sehr detailliert und verfügt über eine Scheibe aus Klarsichtmaterial.




Auf den beiden großen Ober- und Unterteilen der Teile für den Turm finden wir eine schöne Gussstruktur wie auf der Wanne. Die beiden Luken lassen sich, wie die Fahrerluke auch, offen montieren, wobei aber kein Innenleben vorhanden ist. Hier sollte man dann Figuren einsetzen, um den Blick ins Innere zu verhindern. Etwas kurios ist die Tatsache, dass im Kasten die vier Seilkauschen vorhanden sind, aber kein Material zur Darstellung der Seile. Hier müssen die Modellbauenden also sich noch zusätzliches Material besorgen. Das Kanonenrohr ist zweiteilig, so dass hier etwas Aufwand zur Versäuberung der Klebenaht zu erwarten ist.
Anleitung/Bemalung: Der Bau des Modells wird klar und übersichtlich in 38 Schritten in Heftform auf A4 Papier gezeigt. Farbangaben werden aber nicht für Detailbereiche gemacht. Die Bemalung und Position der Abziehbilder werden auf einem farbigen Extrablatt dargestellt. Hier finden sich auch die Bezüge auf die Farbprogramme von Gunze, Acrysion, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol.



Keine Angaben werden zu den gewählten Vorbildern gemacht. Ich gebe hier zumindest das an, was anhand der Bumpercodes identifizierbar ist:
- Option A: US Army 9A 4071
- Option B: US Army entweder 11th Armored Cavalry Regiment oder 2-77th Armor
- Option C: US Marines Corps USMC 217793 oder 202078
- Option D: keine Zuordnung ersichtlich, dafür ein großes Maul an der Wannenvorderseite.

Der Decalbogen ist glänzend sauber gedruckt. Hier gibt es erstmal nichts auszusetzen.
Fazit: Auch wenn der Markt einige M48A3 Bausätze schon bietet, weiß die Ausführung von I LOVE KIT zu gefallen. Erfahrung und Geduld sollten die Modellbauenden aber mitbringen.
Sebastian Adolf, Wettstetten (Februar 2025)