Vorbild: Im Jahre 1950 bekam die amerikanische Firma Crysler den Auftrag von der U.S. Armee, einen schweren Kampfpanzer zu entwickeln und zu bauen. Bereits 1951 war der erste Panzer M48 fertiggestellt. Die Wanne sowie auch der Turm wurden aus jeweils einem Guss gefertigt. Benannt wurde der Panzer nach dem wohl bekanntesten U.S.-Panzer-General des Zweiten Weltkrieges: George Armstrong Patton. Ab 1951 wurde er zum Standartpanzer der U.S.-Armee erklärt. Er war der Nachfolger des als Zwischenlösung geplanten Typ M 47, mit dem er aber parallel in Nutzung war. Die erste Hauptbewaffnung bestand aus einer gezogenen 90-mm-Kanone. Außerdem verfügte er über ein 12,7-mm-MG und eines vom Kaliber 7,62-mm im Turm. Den ersten Einsatz hatte der M48 noch zu Ende des Korea Kriegs. In der Hauptsache aber verwendete die U.S.-Armee diesen Panzer in Vietnam. Damals dann auch unter den verschiedenen Ausführungen: M48A2 und M48A5. Die späteren Varianten wurden mit einer 105-mm-Kanone versehen. Neben den USA setzten auch viele europäische Länder diesen Panzer ein. Darunter Griechenland, Spanien und auch die Bundesrepublik Deutschland. Ferner verfügte Israel, die Türkei und Taiwan über den M48 in ihren Truppenteilen. Bei der Bundeswehr blieb der Panzer bei den Territorialverbänden sogar noch bis 1993 im Bestand. Insgesamt wurden 11.700 Stück aller Varianten dieses Typs gebaut.  Die Türkei und Vietnam setzen den M48 immer noch ein. Dieser Panzer war ein absolutes Symbol für die Periode des Kalten Kriegs. Als Kind habe ich im Kino die Bilder gesehen, wie die Panzer 1961 beim Bau der Berliner Mauer am Checkpoint Charly vorgefahren sind.

Quelle: Wikipedia, Artikel M48 (Kampfpanzer)

Bausatz: I Love Kit hat sich mit diesem Modell des M48 angenommen. Der Karton enthält zwei Wannenteile, 20 Gussäste mit 550 Teilen, zwei Platinen, Abziehbilder und die Bauanleitung. Vorbildlich sind alle Teile übrigens bruchsicher in zwei Kammern untergebracht.

Beginnen wir mit der Wanne. Sie besteht aus einem tadellos abgegossenen unteren und oberen Teil. Setzt man diese aufeinander, dann flutscht es richtig. An vier Ecken Flüssigkleber mit dem Pinsel auftragen reicht vollkommen, um Festigkeit zu gewährleisten.

Die Oberwanne hat viele angespritzte Details. Mit schwarzer dünner Farbe können später die Kühler für den Motorraum hervorgehoben werden. Vor der Fahrerluke werden von innen Klarsichtteile eingesetzt. Die Ösen sind angegossen. Auch für die Scheinwerfer sind Klarsichteile vorgesehen. Das Gerüst, welches am oberen Heck montiert wird, ist die Halterung für die Kanone, wenn diese bei der Fahrt nach hinten geschwenkt wird. Zu den Anbauteilen zählen noch Teile für das Heck, darunter die große Abgasanlage des Panzers. Alle Teile sind sauber und ohne jeden Grat gefertigt. Auf den Abdeckblechen werden Staukisten und Versteifungen montiert.

Der Turm: Tatsächlich kann der Turm des Panzers auch mit der Kuppel der A2-Variante versehen werden. Der A5, unser Modell, hatte ja eine offene Luke für den Kommandanten. Dieser bediente von da aus das 7,62-mm-MG. Dieses ist auch gut detailliert. Vor allem der riesige Scheinwerfer auf dem Ansatz der Kanone gibt dem Fahrzeug eine Dynamik. Natürlich ist für den Scheinwerfer auch ein Glasteil vorhanden. Die Kanone besteht aus zwei Hälften. Teil C27 ist die Mündungsbremse, die offen umgesetzt ist. An den Seiten des Turmes werden verschiedene Haltegriffe angebracht. Der hintere Stauraum für die Ausrüstung der Besatzung wird mit beigelegten Messingteilen verfeinert. Die Gussstruktur ist vielleicht etwas zu kurz bei der Fertigung gekommen, mit dem richtigen Schleifpapier lässt sich aber sicher Abhilfe schaffen.

Einige Kanister und andere Anbauteile vervollständigen das Panzermodell. „Gerödel“ und ähnliches Zubehör, mit dem viele dieser Fahrzeuge im Feld versehen waren, muss sich der Bastler selbst besorgen. 

Für die Ketten, wirklich alle Glieder einzeln, sind neun Rahmen vorgesehen. Die Anleitung gibt an, dass auf jeder Seite 77 Stück benötigt werden. Das Laufwerk selbst ist sehr schön reproduziert. Es muss darauf geachtet werden, dass die Schwenkarme für die Räder genau Plan ausgerichtet werden. Es sei denn, man beabsichtigt den Panzer in einem Gelände zu präsentieren. Ferner sind die Gummibandagen für das Laufwerk extra gefertigt. Das erleichtert die Farbgebung ungemein. Die hinteren Triebräder sollten genau mit den Ketten abgestimmt werden.

Bemalung: Nicht so schön ist, dass auf dem beiliegenden Farbblatt zwar die Angaben für die Lackierung verzeichnet sind, aber jede Angabe von Einheit, Zeit des Einsatzes usw. völlig fehlt.

Nachtrag:

  • Das erste Fahrzeug im MERDEC-Winter Tarnanstrich stellt einen M48A5 der Alpha-Kompanie, 2nd Battalion des 72th Armor Regiments da. Diese Einheit war in den 80er Jahren der 2th Infanteriedivision in Südkorea zugeordnet, siehe hier.
  • Das zweite und dritte Fahrzeug haben keine „Bumpercodes“, sind aber wahrscheinlich Fahrzeuge der Nationalgarde, welche Dienst bei Einheiten taten, die nur in den USA stationiert waren.

Fazit: Insgesamt ist das Modell sehr gut reproduziert. Vor allem ist der Aufbau des Panzers ohne jeden „Schnick Schnack“ einfach zu bauen. Nur die Gesamtzahl von 550 Teilen sowie die Ketten dürften eine Herausforderung für Anfänger sein.

H. Jürgen Bauer (Dezember 2023)
Editiert: Philip Koch, Nachtrag: Sebastian Adolf

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