Vorbild

Die MB-339 wurde Mitte der 1970er-Jahre in Italien als Nachfolger der MB-326 entwickelt und ist vor allem als Jettrainer konzipiert. Besonders der vordere Teil des Flugzeugs wurde für diese Rolle optimiert. Die Piloten sitzen in Tandem, wobei der Instrukteur eine höhere Sitzposition einnimmt, um den Schüler optimal im Blick zu behalten. Angetrieben wird die MB-339 von einem Rolls-Royce Viper 632-43 Triebwerk, das dem Flugzeug eine hohe Zuverlässigkeit verleiht.

Während einige MB-339 ausschließlich als Trainer eingesetzt wurden, wurden andere Modelle zu leichten Kampfbombern umgerüstet. Sie verfügen über moderne Avionik, sechs Waffenstationen unter den Flügeln sowie Wingtiptanks. Mit dieser Version haben einige kleinere Staaten ihre in die Jahre gekommenen Kampfflugzeuge ersetzt.

Im Falklandkrieg hatte die MB-339 ihre erste Feuerprobe. Sechs argentinische MB-339 waren auf dem Flughafen Port Stanley stationiert, wobei ihre Kampfbilanz eher enttäuschend ausfiel. Eine Maschine stürzte beim Landeanflug ab, eine weitere wurde abgeschossen. Am Ende konnten die Briten drei Flugzeuge in ihren Besitz nehmen.

Ende der 90iger setze Eritrea die MB-339 ebenfalls in einigen Missionen ein.

Bausatz

Im Jahr 2000 brachte FREMS zwei Bausätze auf den Markt, die MB-339A und die MB-339A PAN. Seither ist es ruhig um die Firma geworden. Mit etwas Glück findet man online noch einen Bausatz der MB-339, die bis heute der einzige mir bekannte Bausatz im Maßstab 1/48 ist.

FREMS hat den Bausatz in einem stabilen Karton verpackt, der sich über einen Klappdeckel öffnen lässt. Im Inneren befinden sich vier gut gestaltete Spritzlinge, eine Vielzahl von Decals und ein A4-Heftchen mit der Bauanleitung.

Der Bausatz ist qualitativ gut und weist keine Mängel auf. Negativ fallen jedoch die etwas zu tiefen Gravuren auf. Die Haube zeigt einen deutlichen Grat, den man entfernen muss, da dieses Teil meiner Meinung nach eines der Highlights der MB-339 ist.

Man kann sieben verschiedene Varianten bauen, darunter Modelle aus Italien, Argentinien, Malaysia, Peru und Dubai. Zudem können verschiedene Wingtiptanks angebracht oder Kleinigkeiten wie das HUD weggelassen werden.

Besonders schön sind die gedrehten Läufe der Gunpods. Die Landeklappen sowie die Speedbrake können in geöffneter Position dargestellt werden. Es wird auch darauf hingewiesen, wie die Klappen in Parkstellung sind, es sind sogar Decals mit der Aufschrift „Remove Before Flight“ enthalten – sehr cool!

Die Anleitung ist in Schwarz-Weiß gehalten und in Englisch sowie Italienisch verfasst. Die Bauschritte sind gut verständlich, und der Bausatz sollte relativ schnell zusammengebaut sein. Am Ende findet man die verschiedenen Lackierungen, leider ebenfalls nur in Schwarz-Weiß.

Fazit

Ein sehr cooler Bausatz mit super Details aber gewissen Altersschwächen. Für Anfänger sollte das gut zu machen sein, aber auch Profis können hier richtig etwas rausholen Wer die MB-339 mag, kommt hier eh nicht vorbei.

Florian Schuster, Berlin (November 2024)

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