Vorbild: Am 14. August 1974 hob in Manching der erste Tornado zu seinem Jungfernflug ab. Das von Großbritannien, Italien und Deutschland entwickelte und produzierte Kampfflugzeug hat in Deutschland die Starfighter ersetzt und zur Schließung der Alpha-Jet-Standorte geführt. Heute fliegen deutsche Tornados nur noch in Büchel und in Jagel.
Aus Anlass der 50-jährigen Wiederkehr dieses Ereignisses fand in Manching eine Festveranstaltung statt. Der heute 93 Jahre junge Testpilot Nils Meister war Ehrengast. Italien entsandte zwei in identischer Sonderlackierung ausgeführte Tornados zum Jubiläum. Büchel (nicht Nörvenich) entsandte einen bunten Tornado (43+92), der seine Herkunft vom damaligen Prototyp nicht leugnet. Auch Manching fand noch einen Tornado (43+97), den man, in Anlehnung an den Prototyp, bunt bemalte.
Der Bausatz: Revell hat sich nicht gescheut, einen Bausatz in 1/72 herauszugeben. Enthalten sind die Modelle eines britischen und eines deutschen Originals von 1983. Nach dem Auspacken hat man zwei mal vier Gussäste des seit 1998 bewährten, bis heute unveränderten und von der Qualität unübertroffenen Spritzlings.
Die konkrete Ausformung zeigt an wenigen Stellen geringe Mängel, die ohne Probleme zu beseitigen sind.
Für die korrekte Ausstattung der britischen Version ist ein weiterer Gussast zur Darstellung der Strömungsflächen und typischen Außenlasten vorhanden.
Die Klarsichtteile für das Cockpit sind natürlich ebenfalls doppelt vorhanden. Für die britische Version sind ein paar zusätzliche Klarsichtteile beigelegt.
Der Decalbogen ist sauber gedruckt und erlaubt, ohne Überschneidungen, beide Modelle zu „bemalen“. Interessant sind die orangen Begrenzungslinien der deutschen IDS Version. Diese hat man bisher nicht gesehen.
Die Bauanleitung ist für jedes Modell gesondert, wie seit einiger Zeit üblich farbig, vorhanden. Mit Einhaltung der vorgegebenen Reihenfolge sollte es problemlos möglich sein, ein tolles Modell zu bauen.
Fazit: Ein interessanter Bausatz aus dem Hause Revell, der den Bau von detaillierten Modellen erlaubt. Ich glaube, die Einstufung Level 4 könnte auf 3 gesenkt werden. Es können zwei Modelle mit dem derzeit besten, verfügbaren Bausatz gebaut werden. Ich hätte mir ein Update der Prototypversion wie auch eine Version der Gäste des 50-jährigen Jubiläums gewünscht. Was nicht ist, kann ja noch kommen.
P.S. Wie ich gerade erfahre, wird von Hasegawa (Nr.: 02479) der 43+97 in Sonderlackierung und 1/72 Ende November auf dem (deutschen?) Markt heraus gebracht. Das ist doch eine echte Weihnachtsüberraschung.
Reinhard Rudolf, Berlin (November 2024)