Vorbild: Auf Basis der Boeing 737 Next Generation wurde das AEW&C-Flugzeug E-7A Wedgetail entwickelt Der erste Kunde war 1999 die RAAF. Nach ersten Testflügen 2004 konnten die ersten E-7A 2009 an Australien übergeben werden.
Die E-7A hat sich mittlerweile als erfolgreiches Projekt etabliert. Neben der Türkei und Südkorea haben auch die USA sowie die NATO mehrere Flugzeuge bestellt, um ihre E-3 AWACS-Flotte durch die E-7A zu ersetzen
Die E-7A hat von Northrup Grumman das Multi-Role Electronically Scanned Array Radar, kurz MESA spendiert bekommen. Das Radar ist in der Lage, gleichzeitig Luft- und Seesuchmissionen durchzuführen, Kampfflugzeuge zu koordinieren und Gebietsüberwachungen zu leisten. Im Look-Up-Modus beträgt die maximale Reichweite über 600 km. Im Look-Down-Modus kann er gegen jagdflugzeuggroße Ziele eine Reichweite von über 370 km erreichen. Bei der Überwachung maritimer Ziele liegt die maximale Reichweite für fregattenartige Ziele bei über 240 km. MESA kann gleichzeitig 180 Ziele verfolgen und 24 Abfangeinsätze durchführen.
Bausatz: BPK, in der Ukraine beheimatet, sind bekannt für Ihre Flugzeuge in 1/72 und für die hohen Preise. Lohnt sich soviel Geld für einen Bausatz auszugeben?
Man bekommt einen kleinen Karton, dessen Deckel eine Enttäuschung ist, er wirkt völlig labbrig, aber gut, darauf kommt es gar nicht an. Im Karton findet man alle Teile in einer klaren Tüte verpackt. Nach und nach kommen die acht Spritzlinge zum Vorschein, sowie vier Teile für den Rumpf und eine kleine Kiste, welche die 3D-Druckteile beherbergt.
Die vier großen Rumpfteile sind sehr stabil und nicht verzogen. Trocken zusammengehalten wirkt die Passform sehr gut. Die Details sind hauchzart und hervorragend gemacht.
Die einzelnen Teile sind wirklich eine Augenweide, selten hat man in diesen Maßstab so feine Details gesehen.
Der Bausatz basiert auf der normalen BPK 737 und muss daher geringfügig angepasst werden, was für erfahrene Modellbauer kein Problem darstellt. Für Anfänger kann dies jedoch eine Herausforderung sein, da auch z.B. das saubere Verkleben der großen Rumpfhälften Schwierigkeiten mit sich bringen kann.
Leider waren bei meinem Bausatz die Spitzen der Höhenruder abgeknickt. Ich schrieb eine E-Mail an BPK und erhielt nur wenige Stunden später eine Antwort. Man bat mich, meine Adresse mitzuteilen, damit die Ersatzteile zugesendet werden können. So funktioniert Kundenservice!
Hat man sich an den tollen Spritzlingen erfreut, kann man sich dem nächsten Highlight widmen. In Zusammenarbeit mit ResKit bekommt man wunderbar 3D-gedruckte Teile. Sitze sowie wie Sensoren und Triebwerke erhalten somit einen Boost an Details.
Auch ein paar Fotoätzteile sind dabei.
Das Cockpit wird durch ein großes Klarsichteil abgeschlossen, die Seitenscheiben werden mit klaren Inlays eingesetzt. Für die Scheiben liegt auch ein Maskingset bei. Super!
Mit diesem Bausatz kann man insgesamt zehn verschiedene Versionen der E-7A verwirklichen, allerdings immer nur Varianten der türkischen bzw. australischen Luftwaffe. Die Decals sind von herausragender Qualität; selbst die kleinsten Texte sind noch lesbar (mit einer Lupe).
Als Anleitung erhält man ein kleines Heftchen, das zunächst kurz auf das Flugzeug eingeht und interessante Informationen bietet. Danach wird aufgelistet, was alles im Bausatz enthalten ist, und schon geht es losgehen. Die Anleitung führt, beginnend mit dem Cockpit, mit ihren hervorragenden Farbbildern klar und sicher durch die einzelnen Abschnitte.
Fazit: Am Ende steht die Frage, lohnt es sich einen so hohen Preis für ein 1/72 Bausatz auszugeben? Ich sage ja, es ist ein Wunschlos-Glücklich-Paket. Man muss nicht extra 3D-Teile, Resin oder sonstiges Zubehör kaufen, man hat alles all inclusive. Die Qualität der Teile ist super und lässt keine Wünsche offen. Die Verpackung kann und sollte besser werden, viele Teile haben kleinere Kratzer, da alles zusammen in einer Tüte verpackt ist.
Anfängern würde ich diesen Bausatz nicht ans Herz legen, durch die vielen kleinen Fotoätzteile und 3D-Teile, welche ausgesägt werden müssen, sollte man doch etwas Erfahrung mitbringen, um nicht frustriert zu sein.
Den Bausatz bekommt man bei einigen Onlinehändlern, allerdings schwanken die Preise enorm. Je nachdem, wo man schaut, kostet der Bausatz zwischen 110 € (eBay) und 249 € (Berliner Zinnfiguren).
Florian Schuster, Berlin (Oktober 2024)