Vorbild: Der Leopard 2 ist ein Kampfpanzer deutscher Produktion. Er gilt als einer der Besten, wenn nicht gar als der beste Kampfpanzer unserer Zeit. In Serie gebaut seit dem Jahr 1978, durchlief er diverse Spezifikationen und Kampfwertsteigerungen. Der Rüststand 2A6 wurde durch Kampfwertsteigerungen der Rüststände 2A4 und 2A5 erreicht. Die Umrüstung betraf dabei hauptsächlich die Waffenanlage. Eingebaut wurde eine neue 120 mm Glattrohrkanone L/55, mit der auch neu entwickelte, leistungsgesteigerte Munition der Firma Rheinmetall verschossen werden kann. Der Kampfpanzer Leopard 2A6 wird von einer vierköpfigen Besatzung ( Kommandant, Fahrer, Richtschütze und Ladeschütze) bedient. Er ist etwa 11 m lang, 3,74 m breit und circa 3 m hoch. Der etwa 1500 PS leistende Dieselmotor beschleunigt die etwa 60 t Gefechtsgewicht auf satte 72 km/h. Der Leopard 2A6 ist ein 5-Liter-Fahrzeug. Allerdings nicht auf 100, sondern auf 1 Kilometer. Die Reichweite beträgt dabei insgesamt etwa 500 km. Der erste von 225 Leopard 2A6 wurde im März 2001 an das Panzerbatallion 403 der Bundeswehr geliefert. Im Zuge der Unterstützung ihrer Streitkräfte, wurden im März 2023 18 Leopard 2A6 an die Ukraine übergeben.

Quelle: Wikipedia




Bausatz: Der uns vorliegende Bausatz ist eine Wiederauflage des Revell-Bausatzes Leopard 2A6/ A6NL von 2019, dessen ursprüngliche Formen aus dem Jahr 2012 stammen und durch neue Bauteile für die Figuren ergänzt wurde. Im von ICM gewohnt stabilen Karton mit Stülpdeckel, finden wir 9 Spritzlinge aus grauem Kunststoff, jeweils 2 Seile und Schmutzfänger aus Vinyl, 4 Kettenteile aus Vinyl, eine Bauanleitung für das Fahrzeug, eine Bauanleitung für die Figuren, ein kleines Stück Klarsichtfolie sowie einen kleinen Decalbogen. Die Qualität der Spritzlinge ist dabei sehr gut. Am mir vorliegenden Exemplar konnte keinerlei Verzug, Einsinkungen oder Flash festgestellt werden. Der Bausatz wartet mit knackigen Details auf. Werkzeuge sind an die Wannenteile nicht angegossen, sondern liegen als separate Teile bei.




Die Unterwanne besteht aus 4 Teilen, deren Zusammenbau durch 2 Spanten unterstützt wird. Das sollte einen einfachen und korrekten Zusammenbau ohne Ungenauigkeiten ermöglichen. Treibräder, Laufrollen und Leiträder sind jeweils zweiteilig aufgebaut. Die Ketten sind als Vinylketten ausgelegt, die auf jeder Seite aus 2 Teilen bestehen. Ich muss gestehen, ich bin kein Freund von Vinylketten und werde sicher auf Alternativen zurück greifen. Trotzdem muss man sagen, sie sehen im Grunde nicht schlecht aus. Aber jeder so wie er mag. Ebenso ergeht es mir bei den aus Vinyl bestehenden Seilen. Sehr gut gelungen finde ich persönlich die Lüftergitter auf dem Motordeck. Da braucht es tatsächlich keine Ätzteile. Der Turm ist mehrteilig aufgebaut, wobei leider auch die Kanone längs geteilt ist. Ist jetzt nichts Unmögliches, macht eben nur etwas mehr Arbeit. Die Antirutsch-Oberfläche am Turm ist zwar vorhanden, könnte für meinen Geschmack aber noch etwas stärker ausgeprägt sein. Was mit Sicherheit spannend wird, ist das passende Zuschneiden der Optiken für den Kommandanten aus der Fensterfolie. Es liegt dem Bausatz aber genügend Folie bei, so dass auch dieser Bauschritt keine unüberwindliche Hürde darstellen sollte.




Die Antennen für das Fahrzeug sollen laut Bauanleitung auf die alte Art, aus gezogenem Gießast, hergestellt werden. Sämtliche Luken am Fahrzeug können offen dargestellt werden, was aber nur bei der Luke des Kommandanten Sinn macht. Das beiliegende Figuren-Set ist sehr schön gestaltet. Sehr schöne Details, wie ein sehr gelungener Faltenwurf, erfreuen das Auge. Die Panzerhauben der Besatzung besteht jeweils aus 3 Teilen. Wie sich letztendlich die Passgenauigkeit darstellt, wird der Bau zeigen.




Bauanleitung: Die Bauanleitung liegt dem Bausatz als Heft im Format A4 bei. Nach der Teileübersicht wird man in 55 übersichtlichen Schritten durch den Bau des Modells geführt. Dabei bleiben keine Fragen bezüglich der Positionierung von Bauteilen offen. Am Ende hat man die Möglichkeit aus 6 Bemalungsvarianten auszuwählen, wobei sich die Varianten nur durch die Decals unterscheiden. Die Lackierung selbst ist bei allen Fahrzeugen identisch. Die Bauanleitung für die Figuren ist als A4-Blatt vorhanden und weist eine ebenso übersichtliche Darstellung der Bauschritte auf. Die Figuren sollen in einer Pixeltarnung bemalt werden, was sicherlich sehr aufregend wird. Da wird der eine oder andere Kaffee durch den Körper laufen. ICM weist in seinen Bauanleitungen auf sein firmeneigenes Farbsortiment hin und auch der Decalbogen wurde von ICM selbst auf einer angenehm dünnen Folie gedruckt.

Fazit: Mit dieser Wiederauflage bringt uns ICM einen Bausatz auf die Basteltische, aus dem man mit Sicherheit ein sehr gelungenes Modell, mit einem sehr aktuellen Bezug bauen kann. In meinen Augen kleinere Schwächen, wie Ketten und Seile aus Vinyl oder das längs geteilte Rohr der Hauptbewaffnung, sollten für den geübten Modellbauer kein wirkliches Hindernis darstellen. Für mich auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei Glow2b.

Sven Bednareck, Berlin (Oktober 2024)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert