Vorbild:
Die Morane-Saulnier AI war ein französisches Schirmeindecker-Jagdflugzeug und kam ab 1918 im Ersten Weltkrieg zum Einsatz. Zunächst erhielt die Escadrille 156 im Januar 1918 die neuen AI. Trotz einiger Stabilitätsprobleme schätzten die Piloten deren gute Handhabung. Einzelne AI liefen auch anderen Staffeln zu (Escadrille 158, Escadrille 161). Dennoch blieb die Kritik bestehen, die Morane Saulnier AI leide neben unterlegener Motorleistungen an einer zu schwach gebauten Zelle – den Kunstfliegern Fronval und Joyce gelang es später, hintereinander 1111 Loopings zu fliegen, was nachdrücklich diese Behauptung widerlegte. Im März 1918 wurden die verbliebenen AI in den Fronteinheiten durch SPAD S.XIII ersetzt und an Ausbildungseinheiten abgegeben. Etwa 1100 AI, die meisten unter der Bezeichnung M.S.30 E-1 (E = Schulflugzeug) mit 120-PS-Le-Rhône-Umlaufmotor wurden hergestellt, davon erhielten die American Expeditionary Forces 55, die belgische Fliegertruppe drei Stück als Jagdtrainer. Nach dem Krieg erhielt die neugegründete polnische Luftwaffe einige A.I. MoS.30.
(Quelle: Wikipedia)

Bausatz:
Kovozavody Prostejov bringt mit der Morane Saulnier MoS.30 in 1/72 ein weiteres Flugzeug aus der Spätzeit des ersten Weltkriegs auf den Markt. Der hier vorgestellte Bausatz stellt die MoS.30 aus der Nachkriegszeit, eingesetzt bei der polnischen Luftwaffe, dar.

Der Karton (Seitenöffner) zeigt zwei Maschine im Flug, gezeichnet von Carlos Alonso. Im Karton findet man eine Plastiktüte mit einem Spritzgussrahmen, einen kleinen Bogen mit Decals, und die Bauanleitung.

Auf dem Teileträger gibt es 46 Teile. Die Abformung ist soweit ganz okay, obwohl doch der eine oder andere Grat sichtbar ist, und leider auch ein paar Fischhäute entfernt werden müssen.

Einige Gravuren (z.B. Sitzschale) sind leider auch etwas „verschwommen“, was aber bei diesem Maßstab gerade noch vertretbar ist.

Die Bauanleitung ist in S/W auf einem beidseitig bedruckte Din A4 Blatt untergebracht, und zeigt in sechs Schritten den Zusammenbau. Eine kleine Info zur Geschichte der MoS.30, und Farbangaben (Humbrol) runden das Ganze ab.

Eine Eigenart für Short Run Bausätze ist, dass die Bemalungsvorlagen nicht Bestandteil der Bauanleitung sind, sondern auf der Kartonrückseite farbig gedruckt werden. Hier finden sich auch die Verwendung der Decals, welche sich, sauber gedruckt, auf dem Decalbogen befinden, und drei mögliche polnische Flugzeuge ermöglichen (2 x polnische Luftwaffe, und ein Flugzeug als Trainer, siehe Bild). ACHTUNG! Auf dem Bogen gibt es sogar Sitzgurte!

Fazit: Dieser Bausatz ist auch für Anfänger geeignet. Bis auf ein paar Abstriche empfehlenswert.

Dank an Kovozavody Prostejov für die Bereitstellung des Musters.
Der Bausatz kann im gut sortierten Fachgeschäft oder direkt bei beim Hersteller erworben werden.

Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (September 2024)

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