Die Originale:
Der Bedarf der Wehrmacht an Krankenfahrzeugen ist im Laufe des Krieges stark gestiegen. Im Prinzip gab es nicht das eine Standardfahrzeug für den Lazarettdienst. So kam es bei dem gestiegenen Bedarf an Fahrzeugen dazu, dass alle verfügbaren Fahrzeuge mit einen Standard-Krankenfahrzeug-Aufbau (auch Kofferaufbau genannt) zu Lazarettfahrzeugen umgebaut wurden. Auch dieser Standardaufbau wurde zum Endes des Krieges ebenfalls provisorisch, teilweise sehr kurios, umgebaut.
ICM hat hiermit ein „großes“ Dreier-Set herausgebracht. Alle drei Modelle sind bereits einzeln vor einiger Zeit erschienen. Doch nun hat der Modellbauer die Chance, dieses Mega-Set zu erwerben. Eine sehr gute Idee von ICM.
Hier nun die drei Varianten einzeln vorgestellt…
AHN2 French Truck (Nr. 35417)
Zuerst würde ich hier gerne erwähnen, dass ICM die Variante des AHN2 dem Set beigelegt hat – also die verbesserte Variante mit den überarbeiteten Fehlern.
Das Original:
Der AHN wurde von Renault gebaut. Anfang der 1930 Jahre waren Renault und Citroen im ständigen Konkurrenzkampf. Die französische Armee beauftragte diese beiden Firmen, einen LKW für 4 Tonnen Nutzlast zu entwickeln. Das Rennen machte Citroen im Jahre 1939. Doch die Konstrukteure von Renault hielten an ihrem Entwurf fest und verbesserten ihre Konstruktion weiter. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht – und eben auch des Renault-Werkes – wurde schließlich entschieden, dass der wesentlich einfacher zu bauende AHN-LKW in die Serienproduktion übergehen solle.
Der Bausatz:
ICM hat beim Modell AHN2 folgende Fehler beseitigt:
Auf den Fahrertüren sind jetzt die fehlenden Schlossblenden gestaltet.
Das Dach des Fahrerhauses wird nun mit der fehlenden Dachluke ausgeliefert.
Es gibt vier Spritzrahmen im A5-Format und zwei ganz kleine im A7-Format aus grauen Kunststoff. Die Spritzrahmen zeigen keinen Grat und keinen Verzug. Ich würde sagen, dass der graue Kunststoff viel besser zu verarbeiten ist als der gelbe Kunststoff, der die ersten Jahre verwendet wurde.
Das Modell verfügt über einen Motor samt der Anbauteile. Der Fahrzeugrahmen ist filigran gestaltet. Der Innenraum ist einfach dargestellt, aber es ist alles stimmig wiedergegeben. Man kann sagen, dass sich alle LKW-Bausätze im Aufbau stark ähneln, was aber kein Nachteil ist. Wenn man mal einen Bausatz gebaut hat, bekommt man beim Anblick der feinen Spritzrahmen auch gleich wieder Lust auf die nächste Bastelrunde.
Hier bei dieser Sankra-Version liegt dem Bausatz natürlich ein ganz anderer Spritzrahmen bei. Genauer gesagt der Spritzrahmen für den Kofferaufbau. Der Bausatz kann auch nur so gebaut werden, da die normalen Pritschenbauteile dem Bausatz fehlen.
Die Räder sind leider aus Vinyl. Hier würde ich auf jeden Fall zu einem Austausch von Resinrädern raten, aber das muss jeder Modellbauer für sich entschieden, ob man damit zurecht kommt. Ich selber habe mir schon Resinräder für dieses Modell von Panzerart gekauft – viel besser als Vinylräder.
Es gibt zwei Bögen aus Klarplastik: einen für die Scheiben sowie Scheinwerfergläser und der zweite ist für den Kofferaufbau.
Der Decalbogen enthält Decals für einen Krankenwagen, eine Tachoanzeige und die beiden Nummernschilder.
Hier erwähne ich die Firma Quinta Studio, die sehr schön gestaltete Decals für Instrumententafeln und bereits fertig gestaltete Rücklichter im Sortiment führt.
Die Bauanleitung:
Die Gestaltung der Bauanleitung ist sehr einfach, aber trotzdem übersichtlich in Baustufen untergliedert.
Die Anleitung ist in 79 Abschnitte untergliedert. Es gibt nur einen Farbgebungsvorschlag, leider in Schwarz/Weiß. Insgesamt ist alles sehr einfach gehalten.
Ford V3000SS M Maultier (Nr. 35414)
Das Original:
Der Ford V 3000 und Ford B 3000 waren die bekanntesten Baureihen deutscher Lastkraftwagen. Analog der Opel Fabrikate waren die 3-Tonnen-Varianten am weitesten verbreitet, produziert in den deutschen Ford-Werken in Köln. Die Produktion wurde während des Zweiten Weltkrieges stark ausgebaut.
Als Standardmodell wurde ab 1941 der 3-Tonnen-LKW mit der Bezeichnung V 3000 S von Ford gefertigt – genauer gesagt mit der Typenbezeichnung in Werk „G198TS“. Deshalb erscheint auch diese Bezeichnung aus Lizenzgründen auf den Bausätzen von Revell.
Der Bausatz:
Es gibt fünf Spritzrahmen im A4-Format aus grauen Kunststoff und zwei kleinere im A7-Format für die Klarsichtteile. Auch hir gilt kein Grat, kein Verzug sowie verbessertes, graues Material.
Das Modell verfügt über einen Motor samt der Anbauteile. Der Fahrzeugrahmen ist filigran gestaltet. Der Innenraum ist einfach dargestellt, aber es ist alles stimmig wiedergegeben. Auch hier ähneln sich die ICM-Bausätze stark, wobei sie aber auch sehr gut von ICM gestaltet wurden. So findet man sich gleich zurecht, wenn man das Modell zusammen baut.
Bei der Pritsche ist die Holzmaserung gut getroffen. Alles ist auch gut dargestellt. Bei diesem Modell ist es ebenfalls nur möglich, den im Bausatz enthaltenden Kofferaufbau zu verwenden. Es besteht keine Möglichkeit, nur eine Pritsche darzustellen.
Hinweis: es gibt bereits auf dem Zubehörmarkt ein Ätzteil-Set für die Darstellung von offenen Kotflügeln. Eine sehr gute Alternative, für die Optik eine gute Bereicherung.
Die beiden Vorderräder sowie das Reserverad sind bei diesem Modell aus Kunststoff und diese machen auch eine gute Figur. Das Profil ist gelungen. Hier würde ich mich nicht um Ersatz oder eine Verbesserung kümmern. Da es sich um eine Maultiervariante bei diesem Modell handelt, liegt dem Bausatz natürlich eine Kette bei. Es ist eine Segmentkette mit Abschnitten und einigen Einzelgliedern – im Prinzip gut gelungen. Ich würde mich für eine Metallkette entscheiden. Gerade jetzt, wo Metallketten wieder so einfach beim Händler zur Verfügung stehen.
Auch her gibt es zwei kleine Bögen aus Klarplastik: für die Scheiben und Scheinwerfergläser sowie für die Verglasung des Kofferaufbaus.
Der Decalbogen enthält nur Decals für Nummernschilder und die Kreuze für einen Krankenwagen. Die Decals für die Tacho-Anzeige würde ich nicht verwenden, sondern zu der Alternative von der Firma Quinta Studio greifen, die sehr schön gestaltete Decals für Instrumententafeln und bereits fertig gestaltete Rücklichter im Sortiment führt.
Die Bauanleitung:
Die Gestaltung der Bauanleitung ist einfach. Sie wurde komplett ohne Änderungen von dem bereits erschienenen Set übernommen.
Die Bauanleitung ist in 37 Abschnitte untergliedert. Leider muss man manchmal genau hinschauen, wo denn nun das Bauteil verklebt werden soll. An der Übersichtlichkeit der Bauanleitung kann man noch arbeiten. Es gibt nur zwei Farbgebungsvorschläge und die sind leider nur in Schwarz/Weiß gedruckt.
Fazit für den Ford V3000SS:
Trotz einiger Schwächen ein sehr guter Bausatz. So kommt Bastelspaß auf. So soll Modellbau sein.
Opel Typ 2,5-32 mit Aufbau (Nr. 35402)
Das Original:
Der Opel Blitz 1,5-t-Lkw wurde von 1938 bis 1942 produziert. Diesee Opel wurde von dem weit verbreiteten 2,5-Liter-Otto-Motor mit 55 PS angetrieben. Dieser wurde auch in der großen Limousine Super 6 und dem weit bekannteren Opel Kapitän verbaut. Insgesamt wurden 16.410 Stück hergestellt. Wer sich nicht sicher ist, welches Fahrzeug man gerade auf einem Foto betrachtet (einen Opel Blitz 3 t oder Opel 1,5 t), hier ein Tipp: Man kann die Fahrzeuge an den vorderen Kotflügeln und den Felgen gut unterscheiden.
Der Bausatz:
Es gibt drei Spritzrahmen im A4-Format aus grauen Kunststoff und zwei ganz kleine im A7-Format für die Klarsichtteile. Auch diese Spritzrahmen weisen keinen Grat oder Verzug auf. Das bessere graue Material wurde hier ebenfalls verwendet.
Dieses Modell verfügt ebenfalls über einen Motor samt Anbauteilen. Der Fahrzeugrahmen ist filigran gestaltet. Der Innenraum ist einfach, aber insgesamt stimmig wiedergegeben.
Bei der Pritsche wurde die Holzmaserung gut getroffen. Man kann sich beim Bau noch überlegen, ob man bei seinen Modell die offene Pritsche oder die Kabine bauen möchte. Beide Varianten sind mit diesem Bausatz möglich und beide Varianten sind auch sehr gut dargestellt sowie gut getroffen. Es sei nur kurz erwähnt, dass eigentlich nur die Sankas-Aufbauten – so wie die hier dargestellten – über Fenster verfügten.
Auch hier der Hinweis: es gibt bereits auf dem Zubehörmarkt ein Ätzteil-Set für die Darstellung von offenen Kotflügeln. Eine sehr gute Alternative zur Bereicherung der Optik .
Auch die Räder aus diesem Bausatz sind leider aus Vinyl. Hier würde ich ebenfalls zu einen Austausch mit Resinrädern raten, aber das muss jeder Modellbauer für sich entschieden, ob man damit zurecht kommt. Ich selber habe mir Resinräder für dieses Modell gekauft. Leider zuerst ein Set von FC Modell – aber diese Räder waren so schlecht, dass ich schon fast die Vinylreifen verwenden wollte. Zum Glück habe ich dann passende von der Firma Dnepro Modell gefunden.
Es gibt einen Bogen aus Klarplastik für die Scheiben und Scheinwerfergläser.
Der Decalbogen enthällt auch hier lediglich Decals für die Tacho-Anzeige, Nummernschilder und die Kreuze für einen Krankenwagen. Die Firma Quinta Studio bietet hier ebenfalls Alternativen in Form von sehr schön gestalteten Decals für die Instrumententafeln und bereits fertig gestaltete Rücklichter.
Die Bauanleitung:
Die Bauanleitung ist analog der vorgenannten Sets einfach gestaltet und ohne Änderungen übernommen worden.
Die Bauanleitung ist in 41 Abschnitte untergliedert. Leider muss man auch hier gut hinschauen, wo die Bauteile verklebt werden soll.
Fazit für den Opel Typ2,5-32:
Trotz einiger Schwächen ein sehr guter Bausatz, der viel Bastelspaß bietet. Fortgeschrittene können selber noch hier und da eigene Änderungen vornehmen.
Gesamtfazit:
Insgesamt ein super Set von ICM. Weiter so!
Holger Syring, Berlin (September 2024)