Vorbild: Die Westland Whrilwind entstand aufgrund einer RAF-Ausschreibung für einen Begleitjäger mit schwerer Bewaffnung. Der erste Prototyp L6844 flog erstmals am 11. Oktober 1938. Die Serienproduktion mit zwei Rolls Royce Peregrine-Triebwerken lief 1940 an. Diese waren auch der Grund für das schnelle Einstellen der Produktion. Rolls Royce benötigte die Kapazität für den Merlin. Der Peregrine-Motor wurde nur in diesem Flugzeugtyp verbaut.

Die RAF setzte die Whirlwind sehr erfolgreich ein. Später erhielten die Maschinen noch zwei Racks für Bomben. Ab Ende 1943 verschwanden die Whirlwind’s aus den Frontverbänden der RAF. Insgesamt entstanden 114 Exemplare, von denen eines für Tests in die USA verschifft wurde.
Der erste Prototyp mit der Kennung L6844 wurde für diverse Waffenversuche benutzt. So erhielt er bis zu zwölf MGs oder eine 37-mm-Kanone.

Bausatz: 2010 erschien erstmal die Westland Whirlwind aus einer neuen Form bei Special Hobby im Maßstab 1/72. Es ist allerdings ein Short-Run-Bausatz. Die Qualität der Abspritzung ist erstaunlich gut, und man findet feine Details. Diese Auflage wurde um einige gedruckte Teile erweitert.

In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt 36 Resinteile, 23 Fotoätzteile, ein Fotofilm, vier gedruckte Teile, vier Klarsichtteile und 37 hellgraue Spritzgussteile und ein Decalbogen. Die Bauanleitung ist in den ersten beiden Bauabschnitten etwas unübersichtlich, und man muss schon etwas genauer hinschauen.

Im Cockpit werden Spritzguss-, Resin- und Fotoätzteile verbaut. Hier hat Special Hobby mal an die Sitzgurte gedacht. Die beiden Rumpfhälften besitzen im Cockpitbereich einige Strukturen. Für den weiteren Bau gibt es keine Besonderheiten. Die Hauptfahrwerksräder sind gut detailliert und bestehen aus Resin. Obwohl die Cockpithaube einteilig ist, kann die Einstiegsleiter ausgefahren montiert werden.

Die vier gedruckten Teile werden für die Darstellung der beiden Bomben und deren Halterungen gedacht. Diese sind in einer hervorragenden Qualität gedruckt.  Scharfe Hinterkanten findet man bei dieser Whirlwind nur bei den Höhenrudern.  

Für die Positionslampen an den Tragflächenenden gibt es Klarsichtteile. Der Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Bei den Farbangaben bezieht sich Special Hobby auf die Systeme von GUNZE.

Bemalungen:

  • Whirlwind FB Mk. I, P7094/HE-T “Bellows” der 263. Squadron RAF, Warmwell, Großbritannien, Anfang 1943;
  • Whirlwind FB Mk. I, P6974/HE-M der 263. Squadron RAF, Angle, Großbritannien, Juli/August 1943;
  • Whirlwind FB Mk. I, P7102/SF-P “Comrades in Arms” der 137. Squadron, Großbritannien, 1943/44;
  • Whirlwind FB Mk. I, P7012/SF-V der 137. Squadron RAF, November 1941 bis Juni 1943.

Fazit: Special Hobby liefert hiermit eine sehr gut gemachte Wiederauflage der Westland Whirlwind in 1/72. Für den fortgeschrittenen Modellbauer ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.  

Literatur:

Westland Whirlwind Mk. I fighter, Mk. I fighter-bomber, Michal Ovcacik und Karel Susa, 4+/Mark I Ltd. 2002

The Westland Whirlwind – A Detailed Guiede To The RAF’s Twin-engine Fighter – Second Edition, Airfame Album No. 4 – Valiant Wings Publishing 2021, Richard A. Franks, Valiant Wings Publishing 2021, ISBN: 978-1-912932-22-1

Volker Helms, Godern (August 2024)

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