Vorbild: Die Gladiator war der Endpunkt von Glosters Doppeldeckerjagdflugzeugen der dreißiger Jahre. Mit ihm endeten auch die „bunten“ Jahre der RAF, ab 1938 war Tarnung Pflicht. Ein Jahr nach Indienststellung bei der RAF flog er 1938 seinen ersten Kampfeinsatz für Nationalchina gegen Japan. Zu Beginn des 2. Weltkrieges bereits veraltet, stand die Gladiator noch bis 1941 bei RAF und Navy im Fronteinsatz. Die Maschine flog in Frankreich, Norwegen, Nordafrika, Griechenland und Malta. Gloster verkaufte die Gladiator nach Ägypten, Belgien, China, Finnland, Griechenland, Irak, Irland, Litauen, Lettland, Norwegen, Portugal und Schweden. Deutschland und der Sowjetunion fielen sie als Beute zu.
Bausatz: Airfix geht hier in dritter Auflage (erkennbar an dem B in der Bausatznummer) mit seiner Gladiator mit neuen Decals ins Rennen. Im farbenfrohen Stülpkarton findet man drei gut verpackt dunkelgraue Spritzlinge mit 58 Bauteilen, fünf Klarsichtteile, einen Decalbogen und die Bauanleitung. Airfix hat bei der Aufteilung der Bauteile sowohl auf Bewährtes gesetzt als auch das Ganze mit einer feinen Detaillierung und einigen pfiffigen Detaillösungen auf heutiges Niveau gehoben.
Das Cockpit ist ausreichend detailliert und kann auch geöffnet gezeigt werden. Für das Instrumentenbrett liegen Decals, die für Sitzgurte fehlen noch. Der Motor bietet samt Auspuffanlage eine gute Grundlage für einen Einblick, da die Klappen einzeln vorhanden sind.
Die durchgehende untere Tragfläche hat bereits den entsprechenden Winkel und erleichtert dadurch die weitere Montage. Gleiches gilt für die Tragwerkstreben, hier kann man kaum etwas falsch machen. Innovativ ist die Montagelösung der Außenstreben. Die mitgelieferte Verbindung dient als Montagehilfe und wird erst nach dem Einbau entfernt.
Vom dritten Gussast benötigt man lediglich den Propeller für die Mk.II.
Der von Airfix beigelegte Verspannungsplan lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Hier kann sich auch der Anfänger versuchen.
Anleitung/Bemalungen: Die beiden mehrfarbigen Bemalungshinweise sind im Maßstab 1/72 gehalten und eignen sich somit ohne Nacharbeit als Spritzschablone. Der Decalbogen ist randlos gedruckt und liefert alles für eine norwegische und RAF-Maschine.
Fazit: Nach wie vor der beste, auch für Anfänger geeignete, Gladiator-Bausatz. Sehr empfehlenswert!
Jürgen Willisch, Potsdam (August 2024)