Vorbild: Die Chevrolet C-Serie oder GMC C-Serie ist eine Reihe von großen Pick-ups, die General Motors in den Jahren 1960 bis 1998 anbot. Die jeweiligen Versionen mit Allradantrieb hießen Chevrolet K-Serie oder GMC K-Serie. Der erste Chevrolet-Pick-up erschien 1924; seit 1930 werden die Fahrzeuge im eigenen Haus entworfen. 1988 wurde die Serie bei GMC vom GMC Sierra abgelöst und 1999 bei Chevrolet vom Chevrolet Silverado. Die schwereren Versionen Chevrolet Silverado HD und GMC Sierra HD folgten 2001. (Wikipedia)
In den frühen 80er Jahren dominierten hochdrehende 4X4-Pickups in Amerika. Mitte des Jahrzehnts jedoch traten schlanke, bodennahe Street Trucks in den Vordergrund. Der ’77er Chevy® Street Truck von Revell zelebriert diese Epoche mit seinem klassischen “Squarebody”-Design, angereichert mit typischen Achtzigerjahre-Modifikationen. Ein Highlight ist der Tuned-Port Injected 350 V-8 Motor, ergänzt durch markante Seitenauspuffe und spezielle Überrollbügel für die Front. Mit den zeitgemäßen Champ 500-Rädern und den kalifornischen Aufklebern wird jedes Modell zu einem einzigartigen Kunstwerk. (Revell)
Bei dem Modellbausatz handelt es sich um ein Chevrolet C10 Stepside. Im Original ein Fahrzeug mit einem 350 Cubic Inch V8 -Motor, Hinterrad angetrieben(C), kurzem Fahrgestell (10) und Stepside-Ladeaufbau. Diese Aufbauvariante verfügt in der Regel hinten die typisch ausgestellten Kotflügel und die seitlichen Trittbretter im Ladebereich. So auch bei unserem Model oberhalb der Auspuffendrohre zu finden.
Fälschlicherweise verpasst Revell dem Fahrzeug in der Beschreibung ein Squarebody – ein Fahrzeug ohne Trittbretter. Fahrerkabine und Ladeaufbau bilden in der Regel eine seitliche Flucht. Nichts von dem trifft hier zu. Sollte ich auf dem Holzweg sein bitte ich um Info.
Bausatz: Schon bei der Modellankündigung war damit zu rechnen, dass es sich hier um eine Wiederauflage des Street Pickup-Modelles von 1987 handelt. Die Boxart wechselt lediglich in dieser Zeit dreimal. Das tatsächliche Geburtsjahr dieses Bausatzes in der Stockversion war 1978. Von Anfang an in der Shortbed-Version (kurzes Fahrgestell) verkauft, änderte sich an dem Bausatz in diesen Jahren die Boxart, das Thema wie z.B. „Ice Patrol“ mit Schneemobil oder Billy Carter’s “Redneck Power” Pick-Up (Bruder vom ehem.US Präsidenten Jimmy Carter) und der damit verbundenen Zugabe neuer Teile. Die Bausatzformen blieben die ganzen Jahre in den Händen der Firma Revell.
Der Chevy besteht aus insgesamt 83 Bauteilen, verteilt auf fünf Spritzlingen, der Kabine, ein klarsichtiger abgetönter Spritzling für die Scheibenverglasung, vier Vinylreifen, der Bauanleitung und einem großen Abziehbilderbogen. Laut Anleitung beginnt der Bau mit dem Motor. Wie eingangs beschrieben, handelt es sich hier um einen 350 Cubic V-8 Motor mit Port (Saugrohr)-Einspritzung. Der Motor wirkt etwas detailschwach. Die wichtigsten Komponenten wie die Einspritzanlage, Riementrieb, Ventildeckel und Fächerkrümmer sind zwar vorhanden, haben aber ein vereinfachtes Aussehen.
Weiter geht es mit dem Rahmen und den Achsen. Auch hier geht es spartanisch weiter. Die Vorderachse präsentiert sich absolut rudimentär. Eine über die Breite verbindende Stange soll offensichtlich die Lenkung darstellen. Etwas besser sehen die Hinterachse und die 4 Blattfederpakete mit den angegossenen Stoßdämpfern aus. Anschließend werden der Motor, Kardanwelle und Abgasanlage rechts und links montiert. Mit dem Innenraum geht es weiter. Hier geht die Detailierung in Ordnung. Im Internet ist genügend Bildmaterial von Originalfahrzeugen zu finden. Der Zusammenbau der Fahrerkabine folgt. Der Zusammenbau ist einfach gehalten. Rückwand und Verglasung rein und mit dem Innenraum verbinden. Die Materialstärke der Klarsichtteile fällt zufriedenstellend aus. Abschließend wird die bewegliche Motorhaube eingesetzt. Bei der Montage der Räder sollte man die Bauabschnitte 23 und 24 genau befolgen. Hier geht es um die Größen und Positionierung. Die Räder mit den verchromten Felgen sind drehbar gehalten. Nachdem der Kühlergrill und Spiegel den Weg an die Kabine gefunden haben, folgt der Ladeaufbau mit einigen Beschlägen und den seitlich aufgesetzten Kotflügeln und Trittbrettern.
Bauanleitung/ Bemalung: Die dreisprachige Bauanleitung (englisch, französisch, spanisch) führt in 12 Seiten einfach und übersichtlich durch 32 Bauabschnitte. Positiver Nebeneffekt: man lernt technische Sachbegriffe aus der Automobilwelt in 3 verschieden Fremdsprachen. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das firmeneigene Farbensortiment. Ein sauberer und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen mit diversen Dekoren, fahrzeugspezifischen Features, Kennzeichen für die Bundesstaten Kalifornien und Michigan liegt bei. Der letzte Bauabschnitt liefert noch einige Dekorierungsvorschläge.
Fazit: Eine willkommene Wiederauflage eines fast vergessenen Bausatzes. Der Bausatz ist trotz seines Alters mit seinen Schwächen durch die Modellwahl immer noch attraktiv. Für Fans amerikanischer Pick-Up-Modelle ein Muss.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Mai 2024)