Das Vorbild: Die 203 mm Haubitze M1931 war eine russische Haubitze mit einem Kaliber von 203 mm. Die Werksbezeichnung der Waffe lautete B-4 (Б-4). Sie war das schwerste Geschütz, das von der Artillerie der Roten Armee während des Zweiten Weltkriegs in großen Stückzahlen verwendet wurde. Die schwere Haubitze wurde von 1926 bis 1931 konstruiert und 1933 in den Truppendienst übernommen, wo sie den Spitznamen “Stalins Hammer” erhielt. Insgesamt wurden 871 Exemplare hergestellt.
Auszug Wikipedia

Der Bausatz: Die Bausatzhistorie zur russischen b-4 Haubitze ist sehr schön und übersichtlich bei Scalemates nachzulesen. Begonnen hat diese mit einem Resinbausatz der Firma MB Models, auf den ein Jahr später ein Metallbausatz der Firma Pit Road folgte. Beide Bausätze sind inzwischen echte Raritäten und – wenn überhaupt erhältlich – sehr teuer. Die Qualität beider Bausätze ist als hochwertig einzustufen. 2009 hat die Firma Trumpeter schließlich einen Plastikbausatz für Modellbauer mit normalem Einkommen veröffentlicht. Qualitativ musste man hier im Vergleich zu den beiden Vorgängern einige Abstriche machen, aber Qualität hat eben ihren Preis. Zu einem deutlich günstigeren Preis gab es dann 2012 den Bausatz unter den Labeln von Eastern Express bzw Alan. Aber Vorsicht! Hier besteht ein deutlicher Qualitätsabfall, der nur mit hohem Aufwand kompensiert werden kann.

Knapp 12 Jahre später wird uns die B-4 Haubitze nun von Zvezda angeboten. In der Klappbox in einer zusätzliche Laschenbox findet man 5 Spritzgussäste mit insgesamt ca 200 Bauteilen aus dem für Zvezda typischen grünen Plastik. Der Kartondeckel zeigt eine gut gemachte Farbgrafik des Geschützes von vorne, die die Wuchtigkeit des Geschützes beeindruckend wiedergibt.

Die Zuordnung der Spritzgussrahmen ist wie folgt:

A: Teile für Mörser
B: Lafettenbasis
C (2x): Laufwerksteile
D: Lafettenbasis mit diversen Kleinteilen


Allte Teile machen einen sehr guten optischen Eindruck. Die unzähligen Nieten sind sehr schön und sauber dargestellt (siehe Abbildungen) und das Konzept für den Zusammenbau sollte keine unangenehmen Pass- oder Schleifarbeiten zur Folge haben. Im Gegensatz zum Bausatz von Trumpeter hat Zvezda auch kleinste Hebel und Details als Einzelteile umgesetzt, die den Bau eines perfekten Modells erlauben sollten.

Die Ketten für das Laufwerk liegen in Sementen bei und nur die Bereiche um die seitlichen Räder muss man aus jeweils fünf einzelnen Gliedern zusammenfügen.

Der einzige Punkt, der mir nicht so gut gefällt ist, dass das massive Rohr mit dem Zylinder des Rohrvorholers aus nur zwei Teilen besteht und sich die Klebestellen somit an den ungeliebten Seiten der Teile befinden und damit einige Schleifarbeiten zur Folge haben. Andererseits konnte ich keine Sinkstellen oder störenden Auswerfermarken erkennen, was mich extrem freut.

Die Bauanleitung: Als Bauanleitung liegt ein 8-seitiges Heft in DIN A4 bei, das in 32 Baustufen durch den Bauprozess führt. Die Abbildungen sind übersichtlich gehalten und sollten keine Unklarheiten aufkommen lassen.

Für die Bemalung der 203-mm Haubitze ist ein separates Blatt vorhanden, auf dem man Referenzen zur Farbpalette aus dem Hause Tamiya finden kann.

Fazit: Endlich erhält die Modellbaugemeinde einen hochwertigen Bausatz zu erschwinglichem Preis von diesem beeindruckenden russischen Geschütz. Das war schon lange überfällig.

Beide Daumen hoch!

Gert Brandl, Berlin (Mai 2024)

2 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Werter Kollege Brandl,
    Geschlechtsumwandlungen fallen nicht in die Kompetenz von uns Modellbauern. Wie Sie richtig anmerken “Die Qualität beider . . .” ist Qualität weiblichen Geschlechts.
    Sie kann daher nicht seinen Preis haben, wie plötzlich ein paar Zeilen tiefer zu lesen ist . . . “aber Qualität hat eben seinen Preis.”
    Es ist wirklich schade, dass interessante Modellvorstellungen durch mangelhafte Sprache verunstaltet werden. Mir vergeht bei solch sprachlichem Mangel jedenfalls immer die Lust weiterzulesen (und damit bin ich nicht alleine).

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