Vorbild: Nach dem WKII wurde bei Aero Vodochody die Aero 45 als Lufttaxi mit zwei Reihenmotoren entwickelt. Der erste Prototyp flog erstmals am 21. Juli 1947. Die Serienproduktion lief danach an und bis 1951 entstanden 200 Exemplare. Davon wurden auch einige exportiert.

Später wurde der Serienbau bei Let Kunovice bis 1961 fortgeführt, denn die verbesserte Variante Aero 45S wurde dort gebaut. Sie besaß teilweise ein Funkgerät und war nachtflugtauglich. In der DDR wurden die Aero 45 bei der Lufthansa und der NVA eingesetzt. Auch in der Bundesrepublik wurde einige dieser Maschinen privat eingesetzt. Ab 1959 wurde die Aero 145 in 142 Exemplaren mit deutlich stärkeren M-332 Motoren und Funkgerät gebaut.

Bausatz: In den 2000er Jahren erschien bei Amodel in 1/72 der Bausatz einer Aero 45. Nun legte Kovozavody Prostejov mehre Bausätze in verschiedenen Kartons mit unterschiedlichen Bemalungsoptionen auf. Dieser Kit trägt die Bezeichnung Aero Ae-45S „Super Aero Pt. I“ und enthält rein zivile Bemalungsoptionen. So befinden in der unpraktischen Schüttbox zwei hellgraue Spritzgussrahmen mit 53 Teilen, einen klaren Rahmen mit vier Teilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung.

Die Abspritzung der Bauteile ist typische Short-Run-Qualität. Es gibt aber feine versenkte Strukturen. Auf der anderen Seite findet man ein wenig Grat und auch Auswerfermarken auf sichtbaren Flächen. Einige Kleinteile sehen etwas einfach aus.

Der Bau beginnt mit der Kabineneinrichtung. Hier gibt es recht einfache Sitze, zwei Steuerhörner und ein Decal für das Instrumentenbrett. Die Sitzgurte werden mittels Decals dargestellt. Leider gibt es keine Hinweise, wie hier alles bemalt werden soll.

Die Tragfläche wird aus drei Teilen zusammengefügt. An den Unterseiten der Enden befinden sich sichtbare Auswerfermarken. Dafür findet man an allen Rudern scharfe Hinterkanten. Bei den Motorgondeln werden die Auspuffrohre separat angeklebt. Das Fahrwerk, dessen Klappen und auch die Räder sehen etwas simpel aus. Die Federschere (Teil 24) fehlt in der Anleitung ebenso wie Nr. 17.

Das große Klarsichtteil ist relativ dick, aber klar. Die Bemalungsvarianten befinden sich auf der Kartonrückseite. Hier gibt es nur allgemeine Farbbeschreibungen in Tschechisch und Englisch. Die Decals sind tadellos gedruckt. Viele Bereiche der kleinen Aero 45 müssen leider abgeklebt werden, denn es gibt nur ein paar dünne farbige Streifen.

Bemalungen:

  • Aero Ae-45S, OK-KGB, Privatflugzeug, Tschechische Republik 2007;
  • Aero Ae-45S, DM-SGC, Deutsche Lufthansa der DDR, 1960 (da gab es aber schon das Wappen in der Flagge);
  • Aero Ae-45S, G-APRR, Großbritannien ohne weitere Angaben.

Fazit: Kovozavody Prostejov liefert hier einen recht einfachen Bausatz der Aero Ae-45S in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Mit etwas Mühe lässt sich daraus ein interessantes Modell bauen.

Volker Helms, Godern (März 2024)

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