Vorbild: Die Mitsubishi Ki-21 war der wichtigste Langstreckenbomber der kaiserlichen Armee Japans zu Beginn des 2. Weltkrieges. Ihr alliierter Codename war „Sally“. Die Entwicklung des Ganzmetall – Mitteldeckers begann 1936. Im gleichen Jahr fand auch der Erstflug statt. Motorisiert war die Maschine mit einem 850 PS starken Nakajima Ha-5-Kai-Motor, der der Sally eine Höchstgeschwindigkeit von 432 km/h ermöglichte. Im Frühjahr 1938 trat die Ki-21-Ia ihren Dienst an und bewährte sich als äußerst zuverlässiges Flugzeug. Auf Basis der Einsatzerfahrungen folgten weitere Versionen, wie die Ki-21-Ib mit stärkerer Panzerung und Abwehrbewaffnung sowie verbessertem Bombenschacht. Es folgten weitere Versionen, bis die Produktion im Jahr 1944 endete. In der Zeit von 1936 – 1944 wurden 2564 Flugzeuge aller Versionen gebaut.
Quelle: Wikipedia
Bausatz: Unter der Bausatznummer 48195 bringt uns ICM diesen tollen Kit aus neuen Formen auf den Basteltisch. Wie von ICM gewohnt, wird der Bausatz in einem stabilen Karton mit sehr ansprechendem Deckelbild geliefert. Öffnet man die Box, sieht man zuerst einen großen Plastikbeutel mit sieben grauen und einem transparenten Gießast. Des weiteren ist natürlich eine Bauanleitung mit innen liegendem Decalbogen zu finden. Die Gießqualität der einzelnen Bauteile ist als hervorragend zu bezeichnen. So sehr man auch sucht, es sind keinerlei Grate oder Sinkstellen zu finden. Auch Auswerfermarken sind so positioniert, dass sie am fertigen Modell nicht mehr sichtbar sind. Die einzelnen Bauteile sind mit sehr schönen Details versehen. An Gießast A findet man z.B. Teile für die Rumpfkonstruktion, die auf der Innenseite eine sehr schöne Nachbildung der Spanten und auf der Außenseite sehr knackige und scharfkantige Gravuren aufweisen. Der Rumpf wird vorn und hinten noch durch separate Bug- und Heckteile ergänzt. Man kann jetzt schon erahnen, was für ein Brocken von Modell am Ende entsteht. Das Armaturenbrett ist als sehr schönes, dreidimensionales Teil dargestellt. Dort die entsprechenden Decals vernünftig aufzubringen, wird allerdings spannend. Decalsoft wird es richten. Auch die Teile für die Tragflächen an den Gießästen B und C hinterlassen einen hervorragenden Eindruck. Außerdem finden wir am selben Gießast Teile für Cockpitboden und Rückwand. Gießast F enthält Bauteile zur Ergänzung der Tragflächen. Wir stellen fest, dass sich Seiten- und Querruder in ausgelenkter Position darstellen lassen. Die Ruderflächen sind mit einer sehr schönen Stoffbespannung versehen. Die Kleinteile der Spritzlinge D und E für Motor und Cockpit sind sehr filigran und detailliert. Sie enthalten ebenso Teile der Abwehrbewaffnung und Bombenlasten. Die Klarteile an Gießast G sind für meine Begriffe sehr gut gelungen und verdienen ihren Namen. Angenehm dünn gehalten sind sie glasklar.
Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung liegt dem Bausatz als Heft im Format A4 bei. Auf dem Deckblatt finden wir nochmal das Deckelbild, einen kurzen Text über das Original in ukrainischer und englischer Sprache, eine Zeichenerklärung und eine Übersicht der benötigten Farben. Diese bezieht sich auf das firmeneigene Sortiment. Nach einer Übersicht der Gießäste beginnt der Bau des Bombers mit der Komplettierung der Rumpfhälften. Weiter geht es mit dem Cockpit, dem weiterem Innenausbau, dem Bombenschacht usw. Nach insgesamt 93 (!!!) Bauschritten ist der Rohbau abgeschlossen. Die einzelnen Bauschritte sind dabei angenehm übersichtlich und nicht überladen dargestellt. Das Ende der Bauanleitung bilden vier Bemalungsvorschläge, wobei mir persönlich die letzte, in einer Art Mäandertarnung, am besten gefällt. Die Bauanleitung enthält ebenfalls eine Vorlage zur Erstellung von Masken für die vielen vorhandenen Klarsichtteile. Eigentlich eine gute Idee. Jedoch wäre es schöner gewesen, aufgrund der vielen Klarteile, dem Bausatz gleich fertige Masken beizulegen. Die vorhandenen Abziehbilder sind von ICM randscharf und ohne Versatz auf einem angenehm dünnen Trägerfilm gedruckt.
Fazit: ICM gelingt es mit diesem schönen Bausatz, eine Lücke zu schließen und dem Modellbauer glänzende Augen zu bescheren. Dem absoluten Anfänger unseres schönen Hobbys vielleicht nicht unbedingt zu empfehlen, werden Fortgeschrittene und Profis mit diesem tollen Kit sehr viel Bastelspaß haben und ein tolles Modell der Sally entstehen lassen. Aus meiner Sicht ist dieser Bausatz absolut zu empfehlen.
Sven Bednareck, Berlin (Februar 2024)