Vorbild: Die Supermarine Spitfire ist wohl eines der geschichtsträchtigsten Kampfflugzeuge, das jemals produziert wurde. Ab 1943 begann man eine Ausführung für den Einsatz auf Flugzeugträgern zu konstruieren. Die Spitfire wurde für den maritimen Einsatz mit einem stärkeren Fahrwerk und einem Fanghaken am Heck ausgerüstet. Die ersten eingesetzten Flugzeuge waren die Seafire Mk.I bis III. Aus diesen ging dann die leistungsstärkere Variante F Mk.XV, ab 1947 als Seafire F Mk.15 bezeichnet, hervor. Ausgerüstet wurde sie mit einem Griffon Mk. IV Reihenmotor, der eine Vierblatt-Luftschraube antrieb und dem Jagdflugzeug eine Geschwindigkeit von 616 km/h gab. Die Bewaffnung bestand aus zwei 20mm-Kanonen und vier 7,7-MG. Nach Ende des zweiten Weltkriegs blieben die Maschinen aber weiterhin im Einsatz und wurden auch nach Kanada, Frankreich und Burma exportiert. Im Zuge der kommunistischen Aufstände in Burma wurden die von der Regierung eingesetzten Maschinen ohne die maritime Ausrüstung verwendet. Auch zu Anfang des Korea Kriegs wurden diese Seafire noch eingesetzt. Insgesamt wurden 420 Seafires F MK.15 gebaut.

Der Bausatz: Es handelt sich bei diesem um eine Wiederauflage aus dem Jahr 2012. Alle 120 Bauteile sind auf Höhe der Zeit. Hinzu kommen noch eine kleine Platine mit Messingteilen und ein Filmnegativ für die Darstellung des Armaturenbrettes. Gestochen scharf sind das Armaturenbrett und die Gurte aus Messing gefertigt. Wer mit den Messingteilen nicht so klarkommt, kann auf ein schönes Teil aus Plastik, nebst den passenden Decal für das Instrumentenbrett zurückgreifen. Überhaupt kann der Arbeitsplatz des Piloten für diesen Maßstab überzeugen. Allerdings noch nicht farbig gestaltet.

Die Rumpfteile sowie die Flügel haben scharfe negative Gravuren. Diese markieren die Blechstöße genauso wie einige Nietreihen. Besonders die Verstärkungsleisten unter dem Cockpit fallen ins Auge. Die Querruder an den Tragflächen sind separate Bauteile. Unter dem Rumpf werden die Identifikationslampen eingesetzt. In Bezug auf die Silhouette der Maschine sind die symmetrischen Ölkühler unter den beiden Flügeln, die lange „Schnauze“ mit den Beulen für den Griffon-Motor und die Vierblatt-Luftschraube hervorzuheben. Alle Teile versprechen eine gutes Passgenauigkeit. Kleine Montagehilfen an den Bauteilen von Rumpf und Tragflächen erleichtern die Montage. Die Kabinenteile sind glasklar.

Bemalung: Der umfangreiche Decalbogen beinhaltet die Markierungen für je eine Seafire der britischen Royal Navy und der Royal Canadian Navy. Außerdem sind jede Menge an Wartungshinweisen vorhanden. Für die kanadische Variante ist ein Zusatztank vorgesehen. Sie stammt aus dem Jahre 1948 und gehörte einer Trainingseinheit an. Die Seafire der Royal Navy ist aus dem Jahr 1947. Sie war auf dem Flugzeugträger HMS Theseus stationiert.

Fazit: Insgesamt macht sich bemerkbar, dass SH seine Bausätze schon aus Stahlformen herstellte. Mit den alten Short-Run Modellen hat dieser Bausatz nichts mehr gemein. Diese Wiederauflage kann als hochwillkommen angesehen werden.

Jürgen Bauer (Oktober 2023)     

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