Original: Über die Geschichte der Focke-Wulf 190 gibt es wohl nicht mehr viel Neues zu berichten. Die hier vorgestellte Version A-4, die letzte der kurznasigen Fw 190-Varianten, unterschied sich nur in Kleinigkeiten vom Vorgänger A-3. Am auffälligsten dürfte der Radiomast auf dem Seitenleitwerk sein, der durch den Wechsel vom FuG 7 zum FuG 10 notwendig wurde. Nichts änderte sich beim Antrieb durch den BMW 801 D-1 oder D-2, nur wurden bei späten A-4 die seitlichen Kühlöffnungen oft durch Schlitze mit verstellbaren Klappen ersetzt, und einige Maschinen erhielten Methanol-Wasser-Einspritzung zur Leistungssteigerung. Die Standardbewaffnung bestand aus zwei 7,92 mm-MG im Rumpf, zwei MG 151/20-Kanonen in den Flügelwurzeln sowie optionale 20 mm-MG-FF-Kanonen in den äußeren Flügeln. Auch etablierten sich weitere Umbau- und Rüstsätze, damit die Maschinen ihren immer weiter gefassten Einsatzanforderungen besser entsprechen konnten. Hierzu zählten Bombenschlösser, Nachtjagdausrüstung und Kameras zur Fotoaufklärung. (U.S.)

Bausatz: Im neu gestalteten Karton liegt hier eine Wiederauflage des 2018er Kits vor, die sich nur durch eine größere Anzahl an Dekomöglichkeiten von diesem unterscheidet. Der Bausatz besteht aus fünf Spritzlingen mit 184 Teilen (nicht alle werden benötigt) und zehn Klarsichtteilen. Diese sind separat verpackt und dünn gegossen. Dazu kommen Abziehbilder und die Bauanleitung.

Die Bausätze bestechen durch ihre sehr gut dargestellten Oberflächendetails, fein versenkte Strukturen und sehr realistisch wiedergegebene Nietenreihen an Rumpf und Tragflächen. Die Passgenauigkeit der Spritzgussteile ist allgemein sehr gut, so dass der Zusammenbau problemlos vonstatten geht.

Alle Ruderflächen (Seiten-, Quer- und Höhenruder) sind separat ausgeführt und besitzen eine dünne Hinterkante. Die Ruderoberflächen überzeugen durch dezente und eine genaue Rippenstruktur.

Fahrgestell und Fahrwerkschacht sind originalgetreu wiedergegeben. Die Teile müssen aber nachgearbeitet werden, da teilweise ein leichter Gussgrat vorhanden ist. Form und Maße aller Räder sind stimmig. Die Bereifung und die Felgen wurden getrennt hergestellt, was hier das Abkleben überflüssig macht.

Die Schiebehaube liegt als geöffnet (schmal) und geschlossen (breit) vor.

Für die, die es ganz genau nehmen: Die Ausbeulung für die MG 151 auf den Tragflächen ist nicht ganz richtig wiedergegeben. Der Antennenmast auf dem Seitenleitwerk muss nach Fotos vorsichtig verbessert werden. Das Fahrwerk sollte zusätzlich eine Bremsleitung erhalten.

Bauanleitung/Bemalung: Die umfangreichen detaillierte Bauanleitung ist hilfreich, um die anspruchsvollen Arbeiten problemlos und rasch durchzuführen.

Der hochwertig gedruckte Abziehbilderbogen bietet vier Markierungsversionen der Luftwaffe. Der kleinere Bogen enthält die Wartungs- und Warnhinweise.

Fazit: Der Bausatz bereitet keine Schwierigkeiten und ist daher auch für Einsteiger und wenig erfahrene Modellbauer zu bewältigen.

Bernhard Purschke, Berlin (September 2023)

Ein Kommentar zu diesem Beitrag
  1. Da, jetzt 2 Militärberreiche hintereinander beworben werden kommt mir wieder ins Bewußtsein, dass ich es nicht verstehe wie man die Luftwaffe in 1/48 modelliert und Heer in 1/35. Man so doch keine realistische Scenen oder Diaramen
    zusammenstellen. Das eine oder andere Mal ist es mir gelungen1/48
    Heer- Modelle zu beschaffen. Das sind m. E. aber Ausnshmen. Die Hersteller sollten mal drüber nachdenken was Detailtreue und Platzbedarf angeht ist 1/48 für alle Nachbildungen bestens geeignet

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