Das Original:

Die Beaufort war ein von dem leichten Bomber Blenheim abgeleiteter Torpedobomber. Der Prototyp flog erstmals am 15. Oktober 1938. Wegen Schwierigkeiten mit den neuen Bristol-Taurus-Motoren verzögerte sich die Indienststellung allerdings bis zum Januar 1940. Aber auch danach gab es mit den Triebwerken fortwährend Probleme, die mitunter auch Flugverbote zur Folge hatten.

Die Beaufort wurde auch in Australien gebaut, dort jedoch mit den stärkeren amerikanischen Pratt & Whitney R-1830-Triebwerken. Die guten Erfahrungen mit diesen Motoren veranlassten das Luftfahrtministerium, deren Einbau auch in der neuen Baureihe zu verlangen. Die letzten Baureihen wurden aber wieder mit den inzwischen verbesserten Taurus-Triebwerken ausgerüstet.

Das Muster wurde vom britischen Küstenkommando bis 1943 als Minenleger und Torpedobomber eingesetzt, wonach es von der Beaufighter ersetzt wurde. Im Pazifik flog die Beaufort bis Ende des Krieges. Insgesamt wurden über 2129 Exemplare gebaut.
(Auszug aus Wikipedia)

Der Bausatz:

Den ersten Bausatz der Bristol Beaufort in der Version Mk. I bescherte uns die ukrainische Firma ICM bereits im Jahr 2022 mit der Bausatznummer 48310, der hier beschrieben wurde. Nun werden die gleichen Bausatzteile zusammen mit neuen Abziehbildern zur Gestaltung weiterer Flugzeuge angeboten, die im Bereich des British Commonwealth eingesetzt wurden.

Alle Bausatzteile befinden sich wie gewohnt in einer stabilen Top-Öffner-Kartonbox mit einem Überwurf Deckel. Die Gussäste befinden sich in einem transparenten Beutel, wobei die Klarsichtteile sicher in einem separaten Klarsichtbeutel verpackt und damit vor Kratzern geschützt sind.

Wie beim ersten Bausatz der Beaufort findet man ca 217 Bauteile, die optisch einen sauber verarbeiteten Eindruck machen und keinerlei Flash aufweisen. Die Oberfläche ist mikroskopisch fein angeraut und alle Details sowie die Gravuren sind sauber und angemessen dargestellt.

Die Sequenz für den Zusammenbau der einzelnen Module entspricht dem Konzept von ICM. Viele der Bausatzteile sind dem Innenbereich des vorderen Cockpits und dem mittleren Innenraum gewidmet, wobei man von Letzterem nach dem Zusammenbau so gut wie nichts einsehen kann. Hier stellt sich dann auch die Frage, inwiefern der Verbau der inzwischen erhältlichen Zurüstsätze aus dem Hause Eduard tatsächlich auch die Investition lohnen. Mir hat es in der Vergangenheit wirklich Freude bereitet, auch die Innenbereiche mit den tollen und bereits bemalten Ätzteilen von Eduard aufzupeppen und es war mir ein Anliegen, dass alles auch im Innenraum perfekt umgesetzt dargestellt ist. Inzwischen glaube ich aber, dass es durchaus eine Überlegung wert ist, ob man das Geld dafür besser sparen sollte.

Zwei Highlights des Bausatzes sind die wirklich toll gestalteten Lewis MGs (auch dafür gäbe es Alternativen in Resin für “teueres Geld”) und das Torpedo mit passendem Trolley.

Die Klarsichteile sind perfekt, mit gleichmäßiger Dicke und weisen keine Schlieren auf. Mehr kann man nicht erwarten.

Der Bauplan:

Als Anleitung für den Zusammenbau liegt eine 24seitige farbige Bauanleitung im DIN A4-Format bei, die in 79 Schritten mit Hilfe übersichtlicher Strichzeichnungendurch den Bau des Modells führt. Den Abschluss bilden 5 farbige Markierungsvorschläge. Ein neues Feature sind die Maskier-Schablonen als Bestandteil der Bauanleitung. Dabei findet man die Konturen für die einzelnen Segmente die man auf Maskiertape selbst übertragen muss. Sicherlich ist das eine gewisse Unterstützung, stellt aber nicht sicher, dass man alles dann auch sauber umsetzt. Hier bevorzuge ich die Verwendung der passenden Maskierungs Sets von Eduard.

Die Bemalungsanleitung:
Die Farbangaben beziehen sich auf die Farbsysteme von ICM, Tamiya und Revell. Außerdem liegt entsprechend den Farbvarianten für 5 verschiedene Flugzeuge ein sauber gedruckter Bogen mit passenden Abziehbildern bei:

  • Royal Canadian Air Force
    149 Sqn. N1030, June 1943 – British Columbia
    415 Sqn. L9802 / GX-S, November 1941 – Thorney Island
  • Royal New Zealand Air Force
    489 Sqn. N1089 / P, 1941
  • South African Air Force
    36 Coastal Flight 753 / O, 1942 – Wingfield, Cape Town
    37 Coastal Flight 761 / W, 1942

Fazit: ICM bietet hier zwar keinen neuen oder veränderten Bausatz an, schafft aber mit völlig neuen Abziehbilder die Möglichkeit, auch weniger bekannte Einsatzvarianten realisieren zu können.

Inzwischen existieren bereits etliche Zurüstsätze für die Erstauflage des Basisbausatzes, die man auch in diesem Fall verwenden kann.

Absolut empfehlenswert!
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder über Glow2b.

Gert Brandl, Berlin (November 2023)

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