Das Vorbild:

Seit dem 4. Mai 1931 baute die Ford-Werke Aktiengesellschaft in Köln Nutzfahrzeuge. Nachdem in den USA 1931 ein V8-Motor entwickelt wurde, gelang es einem Team um den Ingenieur Richard Bussien, einen weiterentwickelten Motor zu konstruieren, der nun auf der Autobahn eine Dauerleistung von 75 PS (55 kW) erbrachte. Die weitere Entwicklung der Fahrzeugreihe aus Köln führte 1936 zum V8-51, der als 3-t-Lastkraftwagen mit 3,6 l Hubraum, 90 PS (66 kW) leistete. Im gleichen Jahr entwickelte Ford das Motor-Austauschsystem. Defekte Motoren konnten leicht gegen neue ausgetauscht werden, was zwar die Standzeiten verringerte, aber auch große Motorhauben für den Wechsel erforderte. Ab dem Herbst 1937 führte nur noch die US-Produktion das Ford-Logo auf der Fahrzeugfront. Bei den Fahrzeugen aus Köln wurde stattdessen eine symbolische Darstellung des Kölner Doms verwendet. Bereits seit dem Sommer 1937 durfte die deutsche Wehrmacht Fahrzeuge bei Ford kaufen.

Der Lkw Ford V3000S wurde ab 1941 gebaut und basiert auf dem „Facelift“-Modell 1940 des Ford Mutterkonzerns in Detroit, dem Ford Typ T 098/099 mit V8-Ottomotor (Hubraum 239 Kubikzoll / 3,9 Liter; Leistung 95 PS), der auch in den USA eingeführt wurde.
(Auszug aus Wikipedia)

Der Bausatz:

2010 überraschte uns die Firma ICM mit dem ersten Plastikbausatz eines Ford V3000s (Artikelnummer 35411) in der frühen Ausführung mit regulärem Fahrerhaus. Knapp 14 Jahre später folgt nun die späte Version mit dem Einheitsfahrerhaus / Holzkabine.

Wie gewohnt, verpackt ICM die Spritzgussäste sicher in einem stabilen Klappkarton, der noch einen dünnen Stülpdeckel besitzt. Den Bausatz ziert auch erneut ein sehr gut umgesetztes Bild des Fahrzeuges, das in einer ländlichen Gegend abgestellt worden ist.

In der Box findet man vier relativ große Spritzgussäste aus grauem Plastikmaterial sowie einen transparenten Spritzling für die Klarsichtteile. Neben den Abziehbildern liegt noch der Bauplan bei.

Die ca. 160 Einzelteile weisen eine ausgezeichnete Qualität mit scharfen Details auf. Die Firma ICM hat sich inzwischen insbesondere bei Fahrzeugbausätzen an die obere Spitze in Bezug auf Qualität gekämpft und versucht die Originale möglichst genau als Modell wieder zu geben. Hinsichtlich Kleinteiligkeit stößt dies in der Modellbaugemeinde aber nicht nur auf Begeisterung. Den Fahrzeugrahmen muss man auch bei diesem Bausatz aus mehr als 30 Teilen zusammenfügen. Oft hört man dazu das Wort “Overengineering” oder anders gesagt: Einfacher wäre schöner. Bei Detail-Verliebten kann ICM damit aber mit Sicherheit punkten. Besonders der bereits schön gestaltete V8 Motor lädt geradezu ein, diesen noch etwas zu optimieren.
Mit Erleichterung habe ich auch feststellen können, dass die Räder aus Plastikteilen zu bauen sind, wobei jeweils die Innenfelgen als separate Teile beiliegen. Sehr schön ist auch, dass die Lenkachse beweglich vorgesehen ist und man somit in Bezug auf die Stellung der Vorderräder maximale Gestaltungsfreiheit hat. Der Zusammenbau des Einheitsfahrerhauses wird in insgesamt elf Bauabschnitten vorbildlich dargestellt. Hier sollte man das Dach erst nach Abschluss der Bemalung des Innenbereiches ankleben.

Für die Motorhaube kann man ebenso wie für die seitlichen Trittbretter an den Kotflügeln aus verschiedenen Optionen eine Auswahl treffen. Die Holzpritsche ist auch schön gestaltet, wobei man hier einige Auswerfervertiefungen verspachteln muss und eine Holzmaserung vergeblich sucht.

Die Aufteilung der Spritzgussäste sieht wie folgt aus:

– A: Chassis und Kleinteile
– B: Fahrerkabine (aus altem Bausatz)
– C: Pritschenteile
– G: Klarsichtteile
– H: Einheitsfahrerhaus und alternative Motorhaube

Bausatzteile

Der Bauplan:

Für die Montage der einzelnen Teile liegt ein Heft im Format DIN A4 bei, das auf 14 Seiten in 54 Bauabschnitten durch den Bauprozess führt. Zur Bemalung von speziellen Bereichen wird bereits während des Baus auf die entsprechenden Farben aus dem hauseigenen Farbsortiment verwiesen.

Der Bauplan ist sehr klar und so übersichtlich konzipiert, womit sich keine Fragen ergeben sollten.

Bemalung:

Für die Bemalung findet man farbige Abbildungen mit entsprechenden Farbreferenzen sowie ein Bogen mit Abziehbildern zur Gestaltung von zwei verschiedenen Fahrzeugen.

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Fazit:

ICM trifft zumindest bei mir mit dem V3000S Einheitsfahrerhaus wieder zu 100% ins Schwarze. Die Detaillierung erscheint auf den ersten Blick grandios, Informationen zur Passgenauigkeit und Baubarkeit werden sicherlich in absehbarer Zeit aus entsprechenden Bauberichten publik gemacht.

Von meiner Seite aus: Beide Daumen hoch!

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.

Gert Brandl, Berlin (November 2023)

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