Vorbild: Die Entwicklung der Do 17 begann als Lastenflugzeug im Auftrage der Reichswehr. Die Tarnung als Verkehrsflugzeug für die Lufthansa hatte nur eine geringe Bedeutung. Am 23. November 1934 startete die Do 17 V1 mit Zentralleitwerk zum Erstflug. Als erste Bomberversion flog die Do 17 E mit BMW-Reihenmotoren. Ihr Gegenstück als Aufklärer war die Do 17 F. Die Do 17 M/P Reihe entstand ab 1937 als Ablösemuster für die E/F-Reihe. Die Z-2 Variante war die am meisten produzierte Version der Dornier Do 17.
Sie wurde von zwei Sternmotoren Bramo 323P-1 mit 1000 PS angetrieben. Dank der verbesserten Leistung konnten 1000 kg Bomben mitgeführt werden. Allerdings lag die Reichweite damit nur bei etwa 660 km. Als die Do 17Z über Großbritannien eingesetzt wurde, erlitt diese relativ schwere Verluste. Sie wurde daher vor allem im Tiefflug eingesetzt. Nachdem die Ju 88 in größeren Stückzahlen verfügbar waren, ersetzte diese gemeinsam mit der He 111 die Do 17 in den Kampfverbänden. Das Wrack einer Do 17Z kann man im Royal Air Force Museum in Cosford) an ausgewählten Tagen besichtigen. Insgesamt entstanden von der Do 17Z 506 Exemplare, und die überwiegende Anzahl davon waren Z-2.
Bausatz: Bei diesem hier vorgestellten Bausatz handelt es sich um eine Wiederauflage des Kits, welcher 2017 auf den Markt kam. Die als limitierte Edition beworbene Auflage beschäftigt sich thematisch mit der Luftschlacht um England und kommt in einer Tüte zum Käufer. Darin befinden sich zwei Spritzlinge aus grauem Kunststoff mit 64 Bauteilen und ein Rahmen aus klarem Plastik mit elf Teilen, so dass das fertige Modell insgesamt aus über 70 Einzelteilen entsteht, was für ein 1/144er Modell schon beachtlich ist. Der erste Eindruck beim Betrachten der Rahmen liefert den positiven Eindruck, dass hier jemand anderes für den Formenbau (Special Hobby?) als bei den kleineren Vorbildern verantwortlich zu scheinen ist. Die Aufteilung der Baugruppen ist typisch für einen Flugzeugbausatz. Der Bau beginnt mit dem Cockpit, welches recht detailliert die Arbeitsplätze der Besatzung wiedergibt. Zur Darstellung des Instrumentenbretts gibt es ein Decal.
Als nächstes entsteht die Tragfläche, welche sich aus einem durchgängigen Oberteil und zwei jeweiligen Unterteilen zusammensetzt. Die Hinterkante ist dabei zweiteilig. Die Oberflächendetails gefallen durch sehr gleichmäßige und nicht zu massive Gravuren. Die drei Teile des Leitwerks sind jeweils einteilig. Die beiden Motoren sind durch zwei Reliefs modelliert, welche korrekt die neun Zylinder des Bramo 323 zeigen. Die beiden Verkleidungen entstehen aus je zwei Hälften. Die zwei Propeller sind jeweils einteilig und sauber gegossen. Die beiden letzten Baustufen beschäftigen sich mit den zahlreichen Kleinteilen, aus welchen das sehr detaillierte Fahrwerk sowie die Antennen und Abwehrbewaffnung entsteht. Erwartungsgemäß kommt die Spritzgusstechnologie bei den Läufen der MGs an ihre Grenzen, so dass der Modellbauer diese durch Draht ersetzen sollte für eine maßstäblich besser passende Darstellung. Die Klarsichtteile erfüllen ihre erwartete Funktion gut. Die Streben sind auch gut ausgeprägt, so dass die Maskierung für die Lackierung etwas erleichtert wird, dennoch alleine durch die Vielzahl der Fensterflächen eine Herausforderung bleibt. Hier gibt es übrigens von der Firma Peewit einen Maskensatz zur Erleichterung.
Die Bauanleitung im A5-Format ist in der gewohnt guten Aufmachung gestaltet und zeigt den Bau des Modells in sieben Schritten. Farbangaben werden auch für Detailbereiche gemacht. Dabei werden die RLM-Töne benannt ohne Bezug auf ein entsprechendes Programm eines Herstellers. Die vier möglichen Bemalungen werden in farbigen Ansichten gezeigt, welche auch die Positionen der Abziehbilder zeigen. Der Decalbogen ist glänzend gedruckt und liefert die notwendigen Abzeichen und Markierung in guter Qualität.
Aus den folgenden Vorbildern entsprechend des grundsätzlichen Themas der Luftschlacht um England können die Modellbauenden sich ihren Favoriten auswählen:
- Dornier Do 17Z-2, 3Z+GS, 8./KG 77, Luftwaffe, Cormeilles-en-Vexin, Frankreich Juli 1940
- Dornier Do 17Z-2, F1+DT, 9./KG 76, Luftwaffe, Cormeilles-en-Vexin, Frankreich August 1940
- Dornier Do 17Z-1, F1+HH, Luftwaffe, 1./KG 76, Beauvais-Tille, Frankreich September 1940
- Dornier Do 17Z-2, F1+FS, 8./KG 76, Luftwaffe, Cormeilles-en-Vexin, Frankreich September 1940
Fazit: Mit dieser Wiederauflage liefert Mark I Models einen gut umgesetzten Bausatz des „fliegenden Bleistifts“ ab. Damit können die Modellbauenden auch in 1/144 sicherlich ein attraktives Modell schaffen. Etwas Erfahrung im Modellbau sollte vorhanden sein.
Die Modellbausätze von Mark I Models sind gut erhältlich in Webshops oder auch auf der eigenen Seite des Herstellers.
Vorbildteil: Volker Helms
Sebastian Adolf, Wettstetten (Oktober 2023)