Vorbild: Der Leopard 1 war der erste Kampfpanzer, der nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Deutschland gebaut wurde. Die Entwicklung seines Nachfolgers begann 1970 und erreichte 1978 die Serienreife. Er wurde 1979 als Leopard 2 der Truppe übergeben. Von den Ausführungen A0 – A4 wurden zunächst 8 Lose bis 1992 produziert. Ab der Ausführung A5 wurden die damals vorhandenen Panzer nur noch kampfwertgesteigert. Mittlerweile werden jedoch wieder neue Panzer gebaut. Hauptsächlich erfolgte die Produktion der Kampfpanzer bei Krauss Maffei Wegmann. Die Hauptbewaffnung besteht aus einer 120-mm-Glattrohrkanone, eingeführt mit einer Rohrlänge L/44 (= 5.280 mm), dann kampfwertgesteigert ab der Ausführung A6 mit einer L/55 (= 6.600 mm). Zum Einsatz kam der Panzer bisher in Afghanistan, in Syrien und in der Ukraine.

Kommen wir zum M1 Abrams. Dieser von General Dynamics entwickelte Kampfpanzer dient seit 1980 bei den US-Streitkräften unter der Bezeichnung M1 Abrams (der Bindestrich des Bausatzcovers stammt fälschlicherweise von Hasegawa). In der Basisausführung verfügt er über eine M68A1 105 mm gezogene Kanone L/52, seit der Ausführung A1 über eine lizensierte, in den USA gefertigte 120-mm-Glattrohrkanone L/44 von Rheinmetall – so wie auch der Leopard 2 in seinen früheren Ausführungen. Angetrieben wird dieses Fahrzeug von einer Gasturbine. Die eckige Form des Abrams ist seiner Kompositpanzerung geschuldet. Beim Abrams kommt eine Chobham-Panzerung zum Einsatz, die in moderneren Ausführungen zusätzlich mit Uraneinlagen verstärkt ist.

Quelle: Wikipedia, Artikel Leopard 2 und M1 Abrams

Bausatz: Es handelt sich hierbei um eine Wiederauflage der Bausätze von 1986. Der „Leo“ ist sehr einfach gehalten und besteht aus nur 43 Bauteilen. Das ist gut für den Einsteiger im Modellbau und auch für Modellbauer, die sich nicht monatelang mit einen 200 Teile Bausatz in diesem Maßstab beschäftigen wollen. Die Detaillierung der wenigen Teile entspricht dem Stand der damaligen Zeit. Der Kunststoff ist richtig „knackig“ und fühlt sich gut an. Der Turm besteht aus einem Teil. Entsprechend sind die Gravuren sowie die Darstellung der Besatzungsluken und der Ausstattung im Heckstaukasten ausgeführt. Klarsichtteile für die Optiken sind aber nicht vorgesehen. Auf der oberen Wanne sind Details etwa in Form von Werkzeugen oder Winkelspiegeln aufgeprägt. Die runden Lüftungsgitter des Antriebsbereiches sind prägnant ausgearbeitet, was auch für den Heckbereich zutrifft. Die Glattrohrkanone ist aus einem Stück gefertigt, auf das nur die vorne offene Mündungsbremse aufgesetzt werden muss. Auch liegt ein Turm für das Tiefwaten bei Flussüberquerungen bei. Eine Figur des Kommandanten ist vorhanden. Das Laufwerk ist mit den Ketten zusammen als ein Teil gefertigt, wobei hier die Details etwas schwächer ausfallen. Aber mit Geduld und der richtigen Bemalung lassen sich wahre Wunder erstellen.

Kommen wir zu dem M1 Abrams. Wie beim Leopard ist der Turm aus einem Teil gefertigt. Auch hierbei gilt: einfach, aber gut gefertigt. Die Oberwanne hat wenig Details. Das entspricht aber auch dem Original der hier dargestellten Basisausführung M1. Auch hier ist das Heck prägnant und vereinfacht wiedergegeben. Die Kanone entsteht aus einem einteiligen Rohr mit einer aufgesetzten Mündungsbremse. Ein wesentlicher Unterschied zum Leo ist die Gestaltung des Laufwerks. Hier sind die Räder einzeln gefertigt. Auch die Ketten bestehen aus Einzelteilen, die in der Ausführung etwas besser als beim „Leo“ geraten sind. Der Kommandant trägt den bekannten Helm mit Bordverbindung.

Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitungen sind einfach, aber übersichtlich gestaltet. Auf dem kleinen, aber reichhaltigen Decalbogen sind alle Embleme vorhanden, die beide Panzermodelle benötigen. Verwiesen wird auf das Farbsystem von Mr Color.

Die Markierungen sind aus den vorherigen Bausätzen bekannt. Die Anleitung beschränkt sich auf zwei Darstellungen:

  • Leopard 2: 2./Panzerbataillon 213, Augustdorf, Bundeswehr, September 1985
  • M1 Abrams: 3/64th Armor, 3th Infantry Division, US Army, beim Vergleichsschießen CAT-85

Zudem liegen noch weitere Decals bei:

  • Leopard 2: Panzerlehrbataillon 93, Munster, Bundeswehr, 1983
  • XM1 Abrams: “Thunderbolt“, US Army, Februar 1980

Fazit: Beiden Modellen sieht man ihr Alter an: sowohl die Ausstattung, als auch deren Details sind auf dem Stand der 80er. Mit zeitgemäßen Bausätzen können sie nicht mehr mithalten. Jedoch sind sie aufgrund ihrer Einfachheit Anfängern oder Modellbauern, die nur schnell zwei moderne Modelle bauen wollen, sehr zu empfehlen.

Jürgen Bauer (Oktober 2023)
Editiert: Philip Koch

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