Vorbild: Die Potez 25 entstand als zweisitziges Aufklärungs- und Bombenflugzeug am Anfang der 1920er Jahre als Ablösemuster für die veralteten WK I-Muster. Dieses Flugzeug entstand auf der Basis der Potez 15 und 24, die allerdings nicht in Produktion gingen. Einige neue technologische Ideen flossen in die Konstruktion ein. Es war dadurch recht leicht auf Kundenwünsche einzugehen. So gab es eine Unmenge von Varianten. Es sollen 87 gewesen sein. Allerdings gingen nicht alle in Serie.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Potez dieses Muster von 1925 bis 1934 produzierte. Lizenzbauten entstanden in Jugoslawien, Polen, Portugal und Rumänien. In den Stückzahlen führend war die Potez 25TOE. Sie war für die Dienste in den Überseegebieten gedacht. U.a. hatten sie durch zusätzliche Tanks eine erhöhte Reichweite. Immerhin entstanden davon 795 Exemplare mit einem Lorraine-Triebwerk. Die meisten davon flogen in Afrika, Syrien und Französisch Indochina. So waren die letzten Potez 25TOE bis 1945 in Dienst.

Bausatz: Vor einiger Zeit erschienen bei special hobby und bei Azur-FRROM in 1/72 einige Varianten der Potez 25. Nun gab es eine internationale Jupiter-Variante von special hobby. In dem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf graue Spritzlinge mit 150 Teilen, ein klarer Rahmen mit sechs Teilen, ein Fotoätzteilbogen, drei gedruckte Teile, ein großer  Decalbogen und die mehrfarbige Bemalungsanleitung.

Fast alle Bauteile sind aus den vorhergehenden Bausätzen bekannt. Es gibt nur einen kleinen neuen Spritzling. Dieser enthält u.a. ein neues Rumpfvorderteil sowie einen Propeller. Die Teile machen einen fantastischen Eindruck. Es gibt eine sehr gelungene Stoffstruktur an den Rumpfseiten, den Tragflächen und dem Seitenleitwerk samt Ruder. Allerding weicht das Höhenleitwerk davon deutlich ab. Auch der Spritzling mit den Klarsichtteilen ist neu.

Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Es ist sehr gut detailliert. Die Rumpfinnenseiten haben eine schöne Struktur. Es gibt diverse Kleinteile die dort eingebaut werden. Für die Instrumente gibt es Decals. Obwohl der Bausatz auch Fotoätzteile enthält fehlen die Sitzgurte. Für diese gibt es leider auch keine Decals. Ein paar Teile werden für andere Varianten benötigt und wandern in die Restekiste.

Den eigentlichen Rumpf hat special hobby in drei Teile zerlegt. Dadurch lässt sich die Rumpfunterseite leicht austauschen und so gibt es hier das glatte Teil für die Exportvariante. Die Tragflächenunterseite ist aus einem Teil. Für das Rumpfvorderteil werden vier  Spritzgussteile verbaut. Dazu kommen die Teile für den kleinen Jupiter und Luftschraube sowie deren gedruckte Spitze.

Die Bomben samt Träger hat man sehr filigran gestaltet. Da ist es schon fast eine Selbstverständlichkeit, dass die Abwehr-MGs schon aus der Kiste ordentlich aussehen. Für die finnische Variante gibt es alternativ Ski für das Fahrwerk.

Bei den Farbangaben bezieht sich special hobby auf die Systeme von GUNZE. Der  Decalbogen ist korrekt gedruckt worden.

Bemalungen:

Potez 25A2, weiße 100, Estnische Luftwaffe, Tatu, Estland, 1930;

Potez 25A-2, schwarze PO-40, Finnische Luftwaffe, 1928;

Potez 25A-2, weiße 32/Nr.28, Bijeijna, Jugoslawien 1933.

Fazit: Mit dieser Potez 25A-2 liefert special hobby eine weitere Variante dieses interessanten französischen Vorbild in 1/72. Gedacht und geeignet ist dieser Bausatz nur für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Volker Helms, Godern (September 2023)

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