Vorbild: Anfang der 1950er Jahre beauftragte das U.S. Marine Corps die Firma des Konstrukteurs Igor Sikorsky, einen Großhubschrauber insbesondere für Luftlandeaufgaben zu entwickeln. Daraufhin entwickelte seine Firma eines der skurrilsten Luftfahrzeuge der damaligen Zeit. Die Sikorsky S-56, später als CH-37 bezeichnet, war ein richtiges Ungetüm. Ein bulliger Rumpf, der sich nach hinten verjüngte, und zwei riesige Gondeln an jeder Rumpfseite gaben der großen Maschine eine groteske Erscheinung. Hinzu kam, dass die Beladung über zwei muschelförmige Ladetüren im Bug erfolgte. So konnten bis zu 38 Soldaten oder z.B. drei Jeeps transportiert werden. Das war für diese Zeit eine enorme Transportkapazität. Mittig war eine Fensterreihe zur Beobachtung eingerichtet. Das Cockpit mit zwei Mann Besatzung befand sich weit oben in diesem Bereich. Es war außerdem der erste Hubschrauber mit einem Fünf-Blatt-Rotor.
In den Rumpfgondeln sorgten zwei Pratt&Whitney R-2800-54 für den Antrieb. Die Gondeln bekamen seitlich ein Gittersystem, was für die Kühlung während des Fluges sorgte. Eine weitere Neuerung war das Einziehfahrwerk. Zudem konnten seitlich noch jeweils ein Zusatztank für Langstreckenflüge angebracht werden. Von der CH-37 wurden 154 Stück gebaut.
Die Feuertaufe erhielt der Transporthubschrauber schließlich in Vietnam. Hier bezeichnete ihn die U.S. Army als Mojave, nach einem nordamerikanischen Indianerstamm.
Bausatz: Der bekannte Bausatz wurde mit einem neuen „Spritzling“ mit Teilen für die Zusatztanks ergänzt.
Ansonsten enthält der stabile Stülpkarton 64 Teile aus Plastik, gefertigt in einer neueren Short-Run-Qualität. Elf Teile sind aus Klarsichtmaterial hergestellt, das diese Bezeichnung auch verdient.
Dann gibt es noch 19 Teile aus Kunstharz, von denen insbesondere der Cockpitbereich profitiert. Des Weiteren sind auch die Fahrwerksschächte und die Räder aus diesem Material gefertigt.
Der hervorragend ausgerüstete Arbeitsplatz der Piloten erhält noch diverse Messingteile, z.B. das Gurtzeug und ein Armaturenbrett, das mit einem Film unterlegt werden soll.
Die Bugtüren lassen sich nicht offen darstellen. Daher ist auch der Frachtraum völlig leer. An den Motorgondeln sind die Lüfteröffnungen nur mit einer geprägten Gitterstruktur versehen. Bei dieser Variante kann linksseitig auch eine große Schiebetür angebaut werden. Die Öffnung dafür muss aber herausgeschnitten werden. Die Schienen, welche die Tür fixieren, sind aus Kunstharz gefertigt. Vorsichtig abtrennen. Auch der Rotorkopf ist aus Resin gefertigt. Nun sollen aber die fünf Rotorblätter, welche nur einen kleinen „Nippel“ als Befestigung haben, in den kleinen Löchern des Kopfes geklebt werden. Wenn das mal gut geht. Die äußeren Strukturen der Bauteile sind gut gemacht. Einige Nieten am Rumpf wären noch interessanter gewesen. Viele Teile für das Fahrwerk sind ebenfalls aus Kunstharz gegossen.
Eine weitere Herausforderung dürften das Anbringen der vielen Halterungen aus Messing sein. Auch der Heckrotor entsteht aus einer Mischung von Plastik, Kunstharz und Messing.
Anleitung/Bemalung: Mit dem hervorragenden Decalbogen von Aviprint lässt sich eine von drei CH-37C bauen.
- Die auf dem Kartonbild gezeichnete CH-37C aus dem Jahr 1961. Sie gehörte dem U.S. Marine-Korps an und war in Santa Ana Kalifornien stationiert. Diese hatte eine orange farbige Lackierung an der oberen Rumpffinne und im vorderen Bereich der Gondeln.
- Dieselbe Stationierung trifft für die zweite Variante aus dem Jahr 1962 zu. Die bekam dann auch die mächtigen Augen an den Gondeln. Diese sind auch als Decals vorhanden.
- Ist eine Maschine aus Jacksonville, 1964/65. Auch dieser „Heli“ gehörte dem U.S. Marine-Korps an. Farbig sind alle drei Maschinen mit dem Anstrich Marine-Green (H340/C340) zu versehen. Rotorblätter sind schwarz zu lackieren.
Fazit: Die erweiterte Wiederauflage von 2009 bereichert das Heliangebot. Von seitlich und vorne betrachtet fällt einem durch das originelle Design des Hubschraubers bedingt der Spruch ein: „Vorsicht, bissiger Hubschrauber.
Jürgen Bauer (Juli2023)