Vorbild: Die Curtiss P-40 entstand Ende der 1930er Jahre als Weiterentwicklung der vom USAAC akzeptierten P-36. Hierfür hatten man den von Allison entwickelten Reihenmotor V-1710 in modifizierte Zellen eingebaut. So entstanden die YP-37-Prototypen und die XP-40. Letztere war das Ausgangsmuster für die P-40 und flog erstmals am 14. Oktober 1938. Die ersten Varianten mit dem Allison V-1710C waren die P-40, P-40B und P-40C. Für die RAF kaufte Großbritannien die Tomahawk Mk. IA und IB genannten Varianten.

Schon 1939 entwickelte Allison eine neue Variante des V-1710. Es war die F-Version und mit dieser wurde dann erstmals die P-40D ausgerüstet. Bei der RAF wurde sie als Kittyhawk Mk. I bezeichnet. Die ersten 43 Exemplare hatten nur zwei MGs pro Flügel. So wurden bei der P-40E/Kittyhawk Mk. IA sechs Flügelwaffen eingebaut.

Insgesamt entstanden bei Curtiss bis Ende 1944 13738 P-40 in den unterschiedlichsten Versionen. Die P-40 war nie ein überragendes Jagdflugzeug. Sie war allerdings sehr robust und bewährte sich in der Rolle als Jagdbomber auf vielen Schauplätzen des WK II. Das waren der Pazifik, China, Indien, Alaska, die Ostfront, Italien und Nordafrika.

Bausatz: Die Curtiss P-40D Warhawk / Kittyhawk Mk. I im Maßstab 1/72 ist eine neue Variante des gut gemachten Bausatzes von Special Hobby aus Tschechien. In dem attraktiven, praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 73 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, zwei gedruckte Resinteile, ein Fotoätzteil, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Ein paar Teile sind für andere Varianten bestimmt und wandern in die Restekiste.

Bei diesem Bausatz tragen die Spritzgussrahmen unterschiedliche Handschriften. Es gibt feine versenkte Strukturen bei den Großbauteilen und die Kleinteile sehen sehr gut aus. Die Seitenkonsolen im Cockpit sind für ein geschlossenes Cockpit durchaus in Ordnung. Das Instrumentenbrett hat ein paar Strukturen und wird mit einem Decal versehen. Aus dem gleichem Material bestehen auch die Sitzgurte. Wer es besser möchte, der greift zum CMK-Teil. Der Boden des Cockpits bildet eine Einheit mit der Tragflächenoberseite.

Bei der Tragflächenunterseite müssen ein paar Änderungen vorgenommen werden. Dafür werden die beiden Abdeckungen hinter den Auswerferschächten an der Tragflächenunterseite abgeschliffen. Die äußeren MG-Läufe werden nach dem Zusammenbau entfernt, und das Ganze wird dann verschliffen. Mit Hilfe des Fotoätzteils müssen neue Gravuren erstellt werden. Die beiden gedruckten Teile stellen die neuen Abdeckungen hinter den verbleibenden Auswerferöffnungen dar. Zuvor werden die überflüssigen Öffnungen verschlossen.

Die Auspuffstutzen werden separat in die Rumpfhälften eingeklebt und können zuvor bemalt werden. In den Fahrwerksschächten gibt es schöne Details. Man hat bei Special Hobby die Querruder an die Tragflächenoberseite anmodelliert. Dadurch habe diese scharfe Hinterkanten. Diese findet man auch den Hinterkanten von Seiten- und Querruder. Das Staurohr muss allerdings selbst angefertigt werden. Die Kühlerklappen können alternativ offen oder geschlossen angebaut werden. Für die Luftschraube gibt es ein Alternativteil welches hier nicht benötigt wird. Dafür muss die Drei-Blatt-Luftschraube nur noch auf die Halterung geklebt werden, und dann kommt der Spinner drauf.

Für die Hauptfahrwerksräder gibt es die Radkappen einzeln. Unterm Rumpf können zwei verschiedene Tanks oder eine Bombe befestigt werden. Ein Visier aus Klarsichtmaterial kann auf die Abdeckung des Instrumentenbretts geklebt werden. Das Cockpit kann mittels Haube verschlossen werden oder sie bleibt offen.

Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Es gibt auch ein paar Wartungshinweise. Bei den Farben bezieht sich Special Hobby auf die Farbsysteme von GUNZE.

Bemalungen:

  • Kittyhawk Mk. I, AK578/GA-V der 112. Squadron der RAF, Nordafrika, Januar 1942;
  • Kittyhawk Mk. I, AK581/CV-J der 3. Squadron der RAAF, Nordafrika, Januar 1942;
  • P-40D Warhawk, erbeutet von der japanischen Armee auf den Philippinen, 1942;
  • P-40D Warhawk, schwarze 3020P, USAAC, Hamilton Field, USA, Herbst 1941.

Fazit: Hiermit hat Special Hobby die Curtiss P-40D Warhawk / Kittyhawk Mk. I sehr gut in 1/72 als Spritzgussbausatz abgebildet, und er ist für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen!

Literatur (Auswahl):

P-40 Warhawk in action – 205
Richard Dann
squadron/signal publication
ISBN 978-0897475372;

Curtiss P-40 Tomahawk/Warhawk, Warpaint Series No.77
Kev Darling
Warpaint Books 2010;

P-40 Warhawk Part 2 – P-40D through XP-40Q, Detail & Scale Vol. 62
Bert Kinzey
squadron/signal publication 2002
ISBN 978-1888974157.

Volker Helms, Godern (Mai 2023)

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