Vorbild: Die Martin T4M entstand in den 1920er Jahren als Torpedobomber für die US Navy. Das Model 74 wurde aus den Martin T3M entwickelt. Hauptsächlich durch den neuen Sternmotor Pratt & Whitney Hornet unterschied sich die T4M von den Vorgängern. Weiterhin erhielt sie stabilere Metallflügel. Diese waren mit Stoff bespannt und hatten eine kürzere Spannweite als der Vorgänger. Der Erstflug dieses stoffbespannten Doppeldeckers war im April 1927 und wurde der US Navy für weitergehende Tests übergeben.

Die T4M-1 konnte auch mit Schwimmer ausgerüstet werden. Nach den erfolgreichen Tests bestellte die US Navy 102 Exemplare. Nachdem Martin im Oktober 1928 den Herstellungsbetrieb in Cleveland an Great Lakes Aircraft Company verkauft hatte, änderte sich die Bezeichnung in TG-1. 1930 bestellte die US Navy 32 mit dem Wright Cyclone ausgerüstete Exemplare. Sie wurden als TG-2 bezeichnet. Die T4M-1/TG-1 wurden auf den Flugzeugträgern USS Lexington und USS Saratoga bis 1938 eingesetzt. Abgelöst wurden die letzten Doppeldecker in der Funktion als Torpedobomber 1938 durch die Douglas TBD Devastator.

Bausatz: Plusmodel aus Tschechien ist als Hersteller von Spritzgussbausätzen eher eine kleinere Größe. 2022 erschien die Martin T4M in zwei unterschiedlichen Varianten. Eines ist die Schwimmerausführung und hier geht es um die landgestützte Trägervariante.

In einer stabilen unpraktischen aber recht stabilen Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt zwei dunkelgraue Spritzlinge mit 96 Teilen, ein klarer Spritzling mit zehn Teilen, 30 Resinteile, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung. Ein paar Teile wandern in die Restekiste, denn sie sind für die Schwimmerausführung. Die Abspritzung der Bauteile ist tadellos. Einige müssen ein wenig geputzt werden. Das ist aber im Bereich des Normalen. Sehr gut gefällt mit die dezente Stoffstruktur.

Laut Bauanleitung beginnt der Bau mit der Montage der Quer- und Höhenruder. Diese haben, ebenso wie die Tragfläche, scharfe Hinterkanten. In Schritt zwei folgt der Einbau des Cockpits in den Rumpf. Deren beide Hälften haben innen eine schönen Struktur und insgesamt 17 Teile werden hier verbaut.

Es folgen die Tragflächen samt Streben. Man findet hier sogar Locations und in der Bauanleitung werden sehr gut die zu verbauenden Teile gezeigt. Plusmodel liefert natürlich auch einen schönen Plan für die Verspannung. Die Resinteile werden für den kleinen Hornet-Sternmotor benötigt.

Die Streben für das Hauptfahrwerk sehen sehr stabil aus und die Detaillierung passt zum Maßstab. Beide Räder entstehen aus zwei Hälften. Plusmodel liefert auch einen passenden Torpedo für die T4M-1 mit. Die Klarsichtteile sind auch wirklich klar. Teilweise müssen sie vor der Montage der Rumpfhälften von innen eingeklebt werden.

Die Decals sind tadellos auf einem dunkelblauem Trägerpapier tadellos gedruckt. Bei den Farben werden nur allgemeine Farbtöne auf Englisch gemacht.

Bemalungen:

T4M-1, BuNo. A7883, Torpedo Squadron Two (VT-2B) „The flying sea dragons“, USS Saratoga (CV-3), Februar 1930;

T4M-1, BuNo. A7638, Torpedo Squadron One (VT-1B), USS Lexington (CV-2), 1929;

T4M-1, BuNo. A7641, Torpedo Squadron One (VT-1B), USS Lexington (CV-2), 1929;

T4M-1, BuNo. A7647, Torpedo Squadron One (VT-1B) „Bomb riding torpedo“,  USS Lexington (CV-2), 1933.

Fazit: Plusmodel liefert hier in 1/72 den letzten Doppeldeckertorpedobomber der US Navy als Spritzgussbausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Wem die Detaillierung der kleinen Martin T4M-1 noch nicht reicht, der findet bei Brengun auch ein Detailset.

Volker Helms, Godern (April 2023)

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