Das Vorbild: Es handelt sich um Modelle dreier amerikanischer Kampfflugzeuge der US Air Force aus verschiedenen Epochen. Da ist zunächst der zweistrahlige Allwetter Abfangjäger Northrop F-89 Scorpion aus dem Jahr 1948. Im Jahr 1957 feuerte eine F-89J zum ersten und bisher einzigen Mal eine nukleare Luft-Luft-Rakete ab.

Zeitlich folgt das Modell einer F-16 Fighting Falcon. Die einsitzige Maschine wurde ursprünglich von General Dynamics für die U.S. Air Force entwickelt und wird seit 1993 von Lockheed Martin produziert. Zunächst nur als leichtes Jagdflugzeug entworfen, wurde sie zum günstigen Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug weiterentwickelt. Die F-16 ist bis heute in vielen Ländern im Einsatz.

Die F-117A Nighthawk ist ein zweistrahliges einsitziges Flugzeug, das von Lockheed ab 1982 an die US Air Force ausgeliefert und bis 1990 mit geringfügigen Modifikationen gefertigt wurde. Es handelte sich um das weltweit erste Kampfflugzeug, das erfolgreich Tarnkappentechnik zur Vermeidung von erkennbaren Abwärme- und Radarrückstrahlungen benutzte. Zwar wurde die F-117 im April 2008 offiziell außer Dienst gestellt, einzelne Flugzeuge werden allerdings weiterhin für Tests genutzt.

Der Bausatz: Die Bausatzsammlung ist „NEW“, wie die Aufschrift auf dem Karton verrät. Die drei einzelnen Modellbausätze sind

  • F 89 Scorpion aus dem Jahr 1991, zuletzt aufgelegt 2013, hier besprochen,
  • F-16 Fighting Falcon, aus dem Jahr 2000, zuletzt aufgelegt 2021, hier besprochen,
  • F-117A Nighthawk aus dem Jahr 1992, zuletzt aufgelegt 2018, hier besprochen

Die große Verpackung wird von oben geöffnet und ist eher sparsam gefüllt. Es enthält als „Model Set“ vier Farbtöpfchen, einen Pinsel und Klebstoff.

F-89 Scorpion:

Der Guss der Bauteile erscheint weich. Die Detaillierung und die einzelnen Teile wirken schwammig. Bei näherer Durchsicht sind die größeren Bauteile wie Rumpf, Flügel und Pylonen jedoch gut detailliert. Bei den Stabilisierungsflossen der Luft-Luft Raketen wirkt sich der schwammige Guss jedoch sichtbar aus. Das mag im Maßstab 1/72 noch tolerabel sein, doch ist dies nicht der aktuelle Stand der Gußtechnik.

Als Bewaffnung ist auch die atomare Luft-Luft Rakete Douglas MB-1 Genie enthalten. Daneben können ungelenkte Raketen oder wahlweise Zusatztanks installiert werden.

Die Cockpithaube ist ordentlich. Das Plastik wirkt im Maßstab 1/72 etwas zu dick. Es sind jedoch keine unschönen Gußgrate zu entfernen. Die Wasserschiebebilder befinden sich für alle drei Modelle auf einem Bogen. Die Scorpion bekommt davon die schönsten und auffälligsten.

Die Bauanleitung enthält die Anweisungen für alle drei Modelle. Sie ist farbig und übersichtlich. Die Farbnummern sind nur für die Revellfarben angegeben. Die Anleitung für die Bemalung ist farbig und gut verständlich.

Folgende Versionen sind darstellbar:

F-16 Fighting Falcon:

Die Bauteile wirken besser als die weichen Teile der Scorpion. Einige wenige sind mit Plastikausblutungen verunstaltet, doch mit einem scharfen Messer oder einem Stück Metall sind sie schnell abgetrennt. Die Gussnähte an den kleinen Raketen sind unangenehmer, doch auch kein Weltuntergang. Insgesamt sind die Teile gut detailliert und ohne schwere Gussfehler.

Die Klarsichtteile und hier insbesondere die Cockpithaube enthalten ebenfalls keine unangenehmen Überraschungen.

Folgende Versionen sind darstellbar:

  • Lockheed F-16C Block 50B Viper 52nd FW, 22nd FS Spangdahlem, Deutschland
  • Lockheed F-16C Block 50B Viper 366nd FW, 389th FS, Mountain Home AFB

F-117A Nighthawk:

Die F-117-Teile wirken ebenfalls sauber gespritzt und ähneln denen der F-16. Sie sind schwarz. Aufgrund der Cockpitform benötigt das Modell nur wenige Klarsichtteile. Sie können ohne Probleme eingesetzt werden. Die Bemalung in schwarz dürfte dem Anfänger gut von der Hand gehen, der Fortgeschrittene wird mit ihr viel Zeit verbringen können. Realistisches Schwarz ist bei Flugzeugmodellen nicht ganz so einfach aufzutragen.

Dargestellt wird das Modell der Lockheed F-117A Nighthawk, Serial 80-0788, 49th FW, Holloman AFB 2006.

Model Set:

Beigefügt ist ein Pinsel, der anscheinend allen Model Sets von Revell beigefügt wird. Er hat die Größe 2 und ist von schlechter Qualität. Der Revell-Klebstoff mit Metallkanüle ist sinnvoll und brauchbar. Die fünf Töpfchen enthalten Acrylfarbe, die mit Wasser verdünnbar ist. Es sind die Farben Weiss, Silber, Mittelgrau, Anthrazit und Geschützgrau beigefügt. Die Farben könnten für die F-117 und die F-16 genügen, für die Scorpion müßte noch orange oder wenigstens rote Farbe erworben werden.

Fazit: Dieser Modellbausatz richtet sich nicht an fortgeschrittene Modellbauer. Drei bekannte Flugzeuge als Modelle in einem Karton können jedoch ein schönes Geschenk für einen Anfänger sein. Da darf beim Zusammenbau auch mal was schiefgehen, denn es sind schließlich mehrere Modelle. Der Maßstab 1/72 hat viele Vorteile und die Qualität der Bauteile ist ordentlich. Besondere Mängel an Bauteilen, Klarsichtteilen oder Wasserschiebebildern sind nicht ersichtlich. Die beigefügten Farben sowie Pinsel und Kleber stellen eine Grundausstattung dar und werden zum Nachkauf der für die Scorpion benötigten Farben anregen. Bei der Gelegenheit sollte unbedingt auch ein brauchbarer preisgünstiger Pinsel gekauft werden.

BK, Februar 2023

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