Der Bausatz: Bereits seit einigen Wochen warte ich mit Spannung auf ein von Miniart als Neuheit angekündigtes Figuren Set. Das Interesse ist von meiner Seite aus groß, weil es sich nicht wieder einmal um vergleichsweise langweilige, stehende Figuren handelt, sondern um Soldaten die aufgesessen auf einem Fahrzeug positioniert werden können.

Das letzte vergleichbare Set, an das ich mich erinnern kann, stammt aus dem Jahr 2018 und beinhaltete vier reguläre Soldaten.

Die Teile des neuen Bausatzes, der als Set 1 eines zweiteiligen Sets angekündigt wurde, befinden sich in der inzwischen bei Miniart typischen kleinen Laschenbox. Wie man anhand der entsprechenden Signatur erkennt, war für die perfekte Gestaltung der Boxart war erneut A. Karaschuk zuständig. Es sind darauf vier sitzende Landser der Elite Truppe in absolut natürlichen Posen abgebildet, wobei die darauf dargestellten Gesichter den Eindruck erwecken, dass es sich fast noch um Kinder handelt.

In der Box finden sich insgesamt sieben Gussäste, die wie folgt unterteilt sind:

A: Teile für Figur 1
Ab: Teile für MG 42
Ac: Diverse Ausrüstungsgegenstände
Ae: Waffen und Ausrüstungsgegenstände
B: Teile für Figur 2
E: Teile für Figur 3
F: Teile für Figur 4

Die Teileträger Ab, Ac sowie Ae kennt man bereits aus anderen Bausätzen. Diese machen einen soliden und scharf detaillierten Eindruck. Besonders hervorzuheben ist dabei das wirklich erstklassig mit Slidemold Technik produzierte MG-42. Ebenso beindruckt bin ich von den Kartentaschen, auf denen man sogar die Nähte erkennen kann.

Bei den vier neuen Teileträgern für die Figuren hält sich Freude und Leid die Waage.

Alle vier Figuren sehen montiert sicherlich sehr gut aus, da der Faltenwurf der Tarnuniformen und deren Darstellung wirklich schön umgesetzt wurden. Sofern die Haltungen dann auch so aussehen, wie auf dem Deckelbild erhält man damit einen echten Eye-Catcher für jedes Diorama.

Der Wermutstropfen ist allerdings bei allen vier Teileträgern, dass man einiges an Zeit investieren muss, um vorsichtig und sorgfältig Fischhaut an den Teilen zu entfernen. Diese ist zwar nicht stark ausgeprägt, muss aber zwingend entfernt werden, da sie sonst bei der Bemalung negativ auffallen würde. An den Uniformen kann das sicherlich auch problemlos und rasch umgesetzt werden, kniffelig wird das aber eventuell bei den ansonsten sehr schön gestalteten Händen. Hier muss man aufpassen, damit kein „Finger verloren“ geht.

Der Bauplan: Als Anleitung für den Zusammenbau der Figuren befindet sich auf der Schachtelrückseite eine entsprechende Darstellung sowie eine Farbtabelle mit Farben der Sortimente von Vallejo, Mr. Color, AK, Mission Models, Ammo Mig sowie Tamiya.

Da alle Figuren Tarnanzüge mit unterschiedlichen und komplexen Tarnmustern tragen, wäre es hilfreich – wie von bereits älteren Bausätzen bekannt – wenn die unterschiedlichen Tarnmuster schematisch in einer Vergrößerung mit enthalten wären.

Fazit: Dieser neue Figurenbausatz von Miniart stellt eine absolute Bereicherung für den Dioramenbau dar und mit großer Erwartung warte ich nun auf Set Nummer 2. Schade ist, dass man die kleinen Fischhäute an den Figurenteilen entfernen muss, was aber sicherlich kein allzu grosses Problem sein dürfte.

Für die Bemalung der komplexen Mustern auf den Uniformen empfiehlt es sich entsprechende Literatur oder Abbildungen aus dem Internet zu studieren.

Insgesamt dennoch sehr empfehlenswert.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.

Gert Brandl, Berlin (Februar 2023)

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