Original: Die Fw 190, Spitzname „Würger“, war ein deutsches Jagdflugzeug im 2. Weltkrieg. Bei der Firma Focke-Wulf in Bremen entwickelt, wurde sie ab 1941 in großer Stückzahl (bis 1945 rund 19500 Stück) und in verschiedenen Ausführungen produziert. Bei der Variante A-8 war es zur kurzzeitigen Steigerung der Motorleistung erstmals möglich, das sogenannte MW-50 System einzusetzen. Dieses beruht auf dem Prinzip der Ladeluftkühlung. Dazu wird ein Methanol-Wassergemisch im Verhältnis 50/50 in den Ladereintritt gespritzt, wobei durch Verdunstung der Flüssigkeit der erhitzten Ladeluft Wärme entzogen wird. Dadurch stehen kurzzeitig mehr Sauerstoffmoleküle pro Volumeneinheit zur Verbrennung des Kraftstoffs bereit, was zu einer Leistungssteigerung führt. Zu diesem Zweck wurde hinter dem Pilotensitz ein 115 Liter fassender Tank zur Aufnahme des Gemisches eingebaut, der alternativ auch als Benzintank genutzt werden konnte. Neben einzelner interner Umbauten, um die Schwerpunktverschiebung auszugleichen, erhielt die A-8 eine Peitschen-Antenne unter der linken Tragfläche. Angeschlossen an ein FuG-16-ZY-Funkgerät, ermöglichte sie die Nutzung des Y-Peilverfahrens zur Positionsbestimmung. Des weiteren wurde ein neuer Propeller mit paddelförmigen Blättern aus Holz verbaut. Die Cockpithaube verfügte über einen besseren Panzerschutz und eine verstärkte Abstützung des Kopfpanzers des Piloten. Ab 1944 wurde im Rahmen des Jägernotprogramms die Produktion von Jagdflugzeugen massiv erhöht. Die Fw 190 eignete sich, wie die Bf 109, aufgrund ihrer Fertigung in Modulbauweise für die Massenfertigung. Mit 6550 Exemplaren ist die A-8 die meistgebaute Variante der Fw 190.

Quelle: Wikipedia

Bausatz: Mit diesem Bausatz stellt die Firma Eduard eine weitere Variante des „Würgers“ Focke-Wulf Fw 190 als Weekend Edition zur Verfügung. Geliefert wird er in einem Eduard-typischen Stülpkarton. Den Deckel ziert dabei ein wie ich finde super gestaltetes Deckelbild mit Fw 190 A-8 in einer sehr dynamischen Szene. Enthalten sind fünf Gießäste aus grauem Kunststoff, einer aus klarem Kunststoff, einem Decalbogen und der Bauanleitung. Alle Bauteile sind dabei sicher in Folie verpackt. Die Gussqualität der Bauteile ist dabei, ebenfalls typisch für Eduard, überragend. An keinem der Bauteile ist auch nur der Hauch von Grat zu finden. Keines der größeren Teile ist irgendwie verzogen oder weist später sichtbare Auswerfermarken auf. Die Bauteile für Tragflächen und Rumpf weisen sehr gut gemachte Details wie Blechstöße und Nieten auf. Die Klarsichtteile für die Cockpithaube sind angenehm dünn und schön klar gefertigt. Der Modellbauer hat die Wahl, das Cockpit offen oder geschlossen darzustellen. Das Cockpit ist in meinen Augen dazu ausreichend detailliert. Superdetaillierer wird das vielleicht zu wenig sein, aber wer eine Weekend Edition kauft, weiß was er bekommt. Das Gurtzeug liegt als Decal bei. Die Klappen für Höhen- und Seitenleitwerk sind ausgelenkt darstellbar. Viele der vorhandenen Bauteile sind für andere Varianten der Fw 190 vorgesehen und werden deshalb nicht gebraucht. Des Modellbauers ominöse Restekiste freut sich.

Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung liegt als Heft im Format A4 vor. Auf dem Deckblatt steht einiges zur Geschichte dieses Flugzeugs in englischer Sprache. An die Übersicht der Gießäste schließt sich die Farbübersicht an. Eduard bezieht sich hier auf die Systeme der Firmen Gunze und Mission Models. Der Bau beginnt, wie bei Flugzeugmodellen meist üblich mit dem Zusammenbau des Cockpits und auf den folgenden Seiten wird man angenehm übersichtlich durch den Bau dieses Modells geführt. Eduard gibt uns insgesamt vier zum Teil recht farbenfrohe Bemalungsvarianten an die Hand. Besonders schön finde dabei die Tatsache, dass zu jeder Variante auch vermerkt ist, in welchen Einheiten die Maschinen von welchen Piloten geflogen wurden. Das macht das Modell an sich zwar nicht besser, aber ich finde es immer sehr angenehm, wenn sich ein Anbieter diese Mühe macht. Im Anschluss daran findet man noch eine Übersicht, wo die einzelnen Stencils angebracht werden müssen. Die Decals sind von Eduard selbst randscharf auf einem sehr dünnen Trägerfilm gedruckt. Auf der letzten Seite erhält man eine Übersicht über die für diesen Bausatz verfügbaren Zurüstteile und Masken der Firma Eduard.

Fazit: Eduard baut sein Portfolio an Bausätzen der Focke-Wulf Fw 190 weiter aus. Ob man daraus ein Wochenend-Projekt macht oder sich Zurüstteile zulegt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist dieser Bausatz sehr gut gemacht und für mich eine Kaufempfehlung.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel!

Sven Bednareck, Berlin (Dezember 2022)

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