Vorbild: Die Hawker Hurricane entstand aufgrund einer Ausschreibung des britischen Luftfahrtministeriums (F36/34) für ein Eindeckerjagdflugzeug. Der durch einen Rolls-Royce Merlin angetriebene Prototyp flog am 06. November 1935 erstmals. Er konnte seine Abstammung von der Fury nicht leugnen. Insgesamt wurde die Hurricane in Großbritannien und Kanada in einer Stückzahl von 14.000 Exemplaren gebaut.

Die Version Mk. II entstand durch einen Einbau des Merlin XX-Motors in eine Mk. I. Der Rumpf ist im Motorbereich etwas länger als bei der Vorgängerversion. 1941 ging die Mk. IIc Version in die Produktion. Sie war mit vier 20mm-Kanonen in der Tragfläche bewaffnet. Ca. 3.400 Exemplare wurden von der Hurricane Mk. IIc gebaut.

Es wurden einige Mk.I mit Katapultbeschlägen und Fanghaken ausgerüstet. Ab Juli 1941 wurden sie von dem Träger HMS Furious eingesetzt. Im Oktober 1941 folgten Einsätze von Hilfsflugzeugträgern. Letztere waren mit einem Flugdeck versehene Frachtschiffe. Den ersten erfolgreiche Abschuss erzielte eine Sea Hurricane IB am 31. Juli 1941. Es war eine Dornier Do 18. Die Sea Hurricane waren mit einem de Havilland-Propeller ausgerüstet. Dieser war leichter als der übliche Rotol-Propeller und damit war das Flugzeug bei der Landung nicht so kopflastig. Insgesamt sollen 281 Sea Hurricane Mk. Ib vorwiegend durch den Umbau landgestützter Maschinen entstanden sein.

Bausatz: Nach und nach erscheinen bei ArmaHobby immer neue Varianten der Hawker Hurricane. So war eine Sea Hurricane Mk. IB logisch. Schon von außen weist der Hersteller auf die gedruckten Teile hin. In der unpraktischen aber attraktiven Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt zwei graue Spritzgussrahmen mit 54 Teilen, einen klaren Spritzling mit acht Teilen sowie 14 gedruckte Teile; weiterhin gibt es gelbe Masken, schwarze Vinylmasken, einen Decalbogen und die mehrfarbige Bau- bzw. Bemalungsanleitung.

Die Spritzgussteile sind aus den bekannten Bausätzen bekannt. Nur die gedruckten Teile sind neu. Hier muss man Teil für Teil aus den Block heraussägen. Der Fanghaken versteckt sich an der Stirnseite des Blocks. Auch die Auspuffkrümmer wurden gedruckt.

Der Bau beginnt mit dem Hauptfahrwerksschacht. Dieser ist sehr komplex und gut detailliert. Danach folgt der Zusammenbau des Cockpits. Für Instrumente und Sitzgurte gibt es Abziehbilder, diese sind zweifach vorhanden. Wer mehr machen möchte, der wird bei Eduard fündig.

Vor dem Zusammenbau der beiden Rumpfhälften müssen noch deren Unterseiten abgesägt werden. Hier wird dann später das neue gedruckte Heckteil angebracht. Die Sägearbeiten müssen sehr sorgfältig durchgeführt werden. Beachtet man diesen Hinweis nicht, dann hat man sehr viele Spachtelarbeiten vor sich. Bei einer Bemalungsvariante muss die rechte Rumpfhälfte mit Hilfe der Vinylmasken modifiziert werden.

Das Fahrwerk ist sehr filigran und die Hauptfahrwerksräder sind leicht abgeplattet. Selbst Masken als Hilfe fürs Bemalen liefert man hier mit. Es gibt Rotol- und de Havilland-Propeller. Für diese Variante ist der de Havilland-Propeller zu verbauen. Der andere wandert in die Restekiste.

Die Schiebehaube bekommt zwei Griffe aus Metall. Alternativ kann das Cockpit offen oder geschlossen bleiben.

Die Decals sind tadellos auf blauen Trägerpapier gedruckt. Es gibt eine Menge Wartungshinweise. Bei den Farbangaben bezieht sich ArmaHobby auf die Systeme von Hataka, AK, Lifecolor, ARMO, Humbrol, Valejo und Tamiya.

Bemalungen:

  • Sea Hurricane Mk. IB, F/Z7153 der 801. Naval Air Squadron, HMS Eagle, Operation “Pedestal”, August 1942;
  • Sea Hurricane Mk. IB, K/V6695 der 801. Naval Air Squadron, HMS Eagle, Operation “Pedestal”, August 1942;
  • Sea Hurricane Mk. IB, A/AF953 der 802. Naval Air Squadon, HMS Avenger, Sommer 1942;
  • Sea Hurricane Mk. IB, 7T/V7506 der 885. Naval Air Squadron, HMS Victorious, Operation “Pedestal”, August 1942;
  • Sea Hurricane Mk. IB, 7-G//4849 von Sub/Lt. Hugh Popham der 880. Naval Air Squadron, HMS Indomitable, Operation „Pedestal“, August 1942.

Fazit: ArmaHobby hat mit Hilfe von gedruckten Teilen eine neue Sea Hurricane in 1/72 erstellt. Ein paar interessante Bemalungsvarianten runden den Bausatz ab. Für den fortgeschrittenen Modellbauer sehr zu empfehlen.

Literatur:

The Hawker Hurricane – Modellers Datafile 2, Richard A. Franks, SAM Publications 1999, ISBN 0-9533465-1X;

The Hawker Hurricane – A Complete Guide to the Famous Fighter, Airframe & Miniature No. 16, Richard A. Franks, Valiant Wings Publishing 2020, ISBN 978-1-912932-12-2.

Volker Helms, Godern (Dezember 2022)

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