Das Vorbild: Informationen zum Tempo Kleintransporter sind bereits im entsprechenden First Look zum normalen Pritschenfahrzeug zu finden.

Der Bausatz: Miniart erweitert das Programm zum Thema Tempo Kleintransportfahrzeuge nun um ein neues Modell. Es handelt sich in diesem Fall um die Version mit Stahlblechpritsche, die in Deutschland wÀhrend und auch nach dem zweiten Weltkrieg auf ziviler und militÀrischer Seite genutzt wurde.

Der Bausatz wird in einem eher kleinen StĂŒlpkarton geliefert, den wieder eine sehr schön ausgefĂŒhrte Abbildung des Fahrzeuges auf dem Deckel ziert. Man sollte sich aber davon nicht tĂ€uschen lassen, denn der Inhalt ist wirklich interessant und als umfangreich zu bezeichnen. Neben den bereits bekannten GussĂ€sten der regulĂ€ren AusfĂŒhrung befinden sich im Karton TeiletrĂ€ger fĂŒr die Stahlpritsche sowie diverse zusĂ€tzliche GussĂ€ste, mit dessen Hilfe man die Heckpritsche sehr gut fĂŒllen und interessant gestalten kann. Diese Teile sind bereits als separate BausĂ€tze erschienen, passen aber wirklich optimal zu diesem Fahrzeug.

Die TeileĂŒbersicht sieht bei diesem Bausatz wie folgt aus:
– Ad: Kabinendach
– B: Kleinteile fĂŒr das Fahrzeug
– Ba: Fahrerkabinenteile
– Bf: Werkzeuge und Spaten
– Ce: Motorhaube
– Cd: RadaufhĂ€ngung
– Df: Teile fĂŒr Zementmischer
– Eb: Stahlpritsche
– Ed: Klarsichtteile
– Ef: KĂŒbel
– Kf: SandsĂ€cke

Ätzplatine

Die Teile aus grauem Plastik fĂŒr das Chassis und den Aufbau des Fahrzeuges sind erneut perfekt und weisen neben feinsten Details keinerlei störende Auswerfermarken oder Formenversatz auf. Beim Betrachten dieser teilweise filigranen und interessanten Teilen muss man sich fast zurĂŒckhalten, um nicht sofort mit dem Bau zu beginnen. Die Teile der Stahlblechpritsche auf dem neuen Gussast Eb wirken zwar eher dick, aber hinterlassen nach dem Einbau sicherlich einen guten Eindruck.

Viele der Teile sind mit Hilfe der innovativen SlideMold Technik gespritzt worden, womit man inzwischen auch komplexe Strukturen und insbesondere HohlrÀume bei Teilen umsetzen kann. Die Glasteile sind ebenso als eher dick zu bezeichnen, aber Schlieren sucht man vergeblich.

Das Schmankerl bei diesem Bausatz besteht aus der sehr schönen Idee seitens Miniart auch Teile fĂŒr den Heckbereich gleich im Umfang des Bausatzes mit anzubieten. Man erhĂ€lt dabei neben einem stimmigen Betonmischer passendes Werkzeug wie Hacken und Schaufeln, aber auch Eimer und SandsĂ€cke. Letztere gefallen mir weniger gut und man sollte diese im Fall einer Dioramenerstellung lieber selbst aus Knete oder Magic Sculpt formen.

Einige besonders kleine Teile liegen auch hier wieder als Ätzteile bei, die dann wie der KĂŒhlergrill, den Eindruck des fertigen Modells noch perfektionieren.

Der Bauplan: FĂŒr den Zusammenbau der Teile findet man einen 16-seitigen farbig gestalteten Bauplan, der den Modellbauer in klaren und ĂŒbersichtlichen Schritten durch das Bauprojekt begleitet. An einigen Stellen findet man darin zusĂ€tzliche Möglichkeiten das Modell durch weitere ErgĂ€nzungen, die man dann selbst vornehmen muss („for the experienced modeller“), zu verfeinern. Dies betrifft zum Beispiel fĂŒr die Gaszugstange, die man aus Gezogenem Gussast oder Draht anfertigen könnte.

Die beiliegenden Abziehbilder erlauben die Gestaltung von 5 unterschiedlichen Fahrzeugen, fĂŒr die man auch entsprechende LackierungsvorschlĂ€ge vorfindet. Mein absoluter Favorit unter den primĂ€r zivilen Optionen ist dabei die Version as RAD (Reichs-Arbeits-Dienst) Fahrzeug.

Bei den Farbvorgaben, die sich auf die Sortimente von Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models, Ammo MiG und Tamiya beziehen ist jedoch etwas vorsicht geboten. Mit ist auf den ersten Blick aufgefallen, dass fĂŒr die Chassisfarbe des RAD Fahrzeuges Braun verwendet werden soll. Meines Erachtens ist diese Angabe falsch und richtig wĂ€re eher der GrĂŒnton, den man auch auf der Boxart sehen kann. Nobody is perfect!

Fazit: Ein weiteres kleines Juwel eines interessanten Fahrzeuges, das in unterschiedlichster AusfĂŒhrung gebaut werden kann. Eine neue Variante wurde bereits von Miniart angekĂŒndigt.

UneingeschrÀnkt empfehlenswert!

Gert Brandl, Berlin (November 2022)

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